Die Betrachtung des sozialen Wandels und darüber hinaus der Wunsch, ihn voraussagen zu können, standen am Beginn der Soziologie. Damals teilte diese Disziplin mit der Geschichtsphilosophie kühne Vorstellungen von Gesetzmäßigkeiten vieler Kulturen. Das 19. Jahrhundert war ein Höhepunkt dieser großen Entwürfe. Später schrumpfte der Erklärungsgegenstand auf die Analyse der westlichen "Moderne". Wie können sich Sozialwissenschaftler die "Modernisierung moderner Gesellschaften" vorstellen? lautete die Fragestellung einer der letzten Soziologentage.
Der erste Band vereinigt die Darstellung von Klassikern der Theorien sozialen Wandels in Europa und in den USA, wobei die englischsprachigen Autoren, die bei uns teilweise kaum bekannt sind, besonders berücksichtigt werden. Die Darstellung will die "Klassiker" nicht nur ideengeschichtlich, sondern auch als Zeitzeugen verorten, die auf Veränderungen in ihren Gesellschaften antworteten.
Aktualisiert: 2023-07-03
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«Peanuts», Pleiten und «Nieten in Nadelstreifen»Firmenpleiten im großen Stil und der Absturz des Neuen Marktes führen uns drastisch vor Augen: In der Wirtschaft geht es keineswegs nur rational, berechenbar und kontrolliert zu. Die ökonomische Realität wird von denselben vielfältigen Motiven und Risiken geprägt wie das Leben selbst. Erwin K. und Ute Scheuch verfolgen hier weiter, was sich bereits 2001 beim Erscheinen ihres Hardcover-Titels «Deutsche Pleiten» andeutete: das absehbare Ende des größten Baukonzerns in Deutschland, Holzmann, oder die überfällige Entlassung des Telekom-Chefs Ron Sommer.An das Wirken der berühmten «unsichtbaren Hand» glauben sie nicht und schauen lieber nach, wer jeweils die Finger im Spiel hat und welche Einflüsse das Scheitern begünstigen: von der Macht der Banken und der Politik über Management-Moden, Fehlentscheidungen und verschlafene Entwicklungen bis hin zu Eitelkeit und kriminellen Energien der so genannten «Nieten in Nadelstreifen».
Aktualisiert: 2023-05-22
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Die Soziologen Erwin K. und Ute Scheuch, seit ihrem Bestseller «Cliquen, Klüngel und Karrieren» weithin als Parteienkritiker bekannt, gehen in diesem erstmals im Jahr 2000 erschienenen Band der CDU-Spendenaffäre und ihrem Hintergrund, aber auch dem durch die Flugaffäre und den Rücktritt von Finanzminister Schleußer erneut ins Gerede gekommenen «roten Filz» in Nordrhein-Westfalen und bedeutenden Fällen von politischem Klüngel in ihrer Heimatstadt Köln nach. Exemplarisch zeigen sie, wie auf allen Ebenen der Politik mächtige korporatistische Strukturen und Beziehungsgeflechte in Politik und Wirtschaft wirksam sind, die dazu neigen, sich öffentlicher und innerer demokratischer Kontrolle zu entziehen, sich in ihrer Selbstwahrnehmung von den üblichen Regeln der Gesellschaft zu entfernen und die eigenen Interessen vor diejenigen des Ganzen zu setzen. Sie beschreiben systematische Fehlentwicklungen, die jene Politiker wenig glaubhaft erscheinen lassen, die vollmundig behaupten, dass der demokratische Selbstreinigungsprozess bereits in vollem Gange sei.
Aktualisiert: 2023-05-19
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Die Betrachtung des sozialen Wandels und darüber hinaus der Wunsch, ihn voraussagen zu können, standen am Beginn der Soziologie. Damals teilte diese Disziplin mit der Geschichtsphilosophie kühne Vorstellungen von Gesetzmäßigkeiten vieler Kulturen. Das 19. Jahrhundert war ein Höhepunkt dieser großen Entwürfe. Später schrumpfte der Erklärungsgegenstand auf die Analyse der westlichen "Moderne". Wie können sich Sozialwissenschaftler die "Modernisierung moderner Gesellschaften" vorstellen? lautete die Fragestellung einer der letzten Soziologentage.
Im zweiten Band werden verschiedene Theoriestränge aus den letzten drei Jahrzehnten, die in das allgemeine Kulturleben Eingang fanden, kritisch erörtert. Der heutige soziale Wandel wird sowohl gesamtgesellschaftlich als auch in Teilbereichen analysiert. Ausführlicher eingegangen wird auch auf die Transformationsprozesse nach dem Öffnen des Eisernen Vorhangs. Der Autor schließt mit einer Grundsatzdiskussion über das, was an Aussagen über Wandel möglich ist, und ergänzt dies um eine eigene Prognose, insbesondere über die "neue Arbeitsteilung" in westlichen Gesellschaften.
Aktualisiert: 2023-03-15
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Die Betrachtung des sozialen Wandels und darüber hinaus der Wunsch, ihn voraussagen zu können, standen am Beginn der Soziologie. Damals teilte diese Disziplin mit der Geschichtsphilosophie kühne Vorstellungen von Gesetzmäßigkeiten vieler Kulturen. Das 19. Jahrhundert war ein Höhepunkt dieser großen Entwürfe. Später schrumpfte der Erklärungsgegenstand auf die Analyse der westlichen "Moderne". Wie können sich Sozialwissenschaftler die "Modernisierung moderner Gesellschaften" vorstellen? lautete die Fragestellung einer der letzten Soziologentage.
Der erste Band vereinigt die Darstellung von Klassikern der Theorien sozialen Wandels in Europa und in den USA, wobei die englischsprachigen Autoren, die bei uns teilweise kaum bekannt sind, besonders berücksichtigt werden. Die Darstellung will die "Klassiker" nicht nur ideengeschichtlich, sondern auch als Zeitzeugen verorten, die auf Veränderungen in ihren Gesellschaften antworteten.
Aktualisiert: 2023-03-15
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Die Soziologen Erwin K. und Ute Scheuch, seit ihrem Bestseller «Cliquen, Klüngel und Karrieren» weithin als Parteienkritiker bekannt, gehen in diesem erstmals im Jahr 2000 erschienenen Band der CDU-Spendenaffäre und ihrem Hintergrund, aber auch dem durch die Flugaffäre und den Rücktritt von Finanzminister Schleußer erneut ins Gerede gekommenen «roten Filz» in Nordrhein-Westfalen und bedeutenden Fällen von politischem Klüngel in ihrer Heimatstadt Köln nach. Exemplarisch zeigen sie, wie auf allen Ebenen der Politik mächtige korporatistische Strukturen und Beziehungsgeflechte in Politik und Wirtschaft wirksam sind, die dazu neigen, sich öffentlicher und innerer demokratischer Kontrolle zu entziehen, sich in ihrer Selbstwahrnehmung von den üblichen Regeln der Gesellschaft zu entfernen und die eigenen Interessen vor diejenigen des Ganzen zu setzen. Sie beschreiben systematische Fehlentwicklungen, die jene Politiker wenig glaubhaft erscheinen lassen, die vollmundig behaupten, dass der demokratische Selbstreinigungsprozess bereits in vollem Gange sei.
Aktualisiert: 2022-10-04
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«Peanuts», Pleiten und «Nieten in Nadelstreifen»
Firmenpleiten im großen Stil und der Absturz des Neuen Marktes führen uns drastisch vor Augen: In der Wirtschaft geht es keineswegs nur rational, berechenbar und kontrolliert zu. Die ökonomische Realität wird von denselben vielfältigen Motiven und Risiken geprägt wie das Leben selbst. Erwin K. und Ute Scheuch verfolgen hier weiter, was sich bereits 2001 beim Erscheinen ihres Hardcover-Titels «Deutsche Pleiten» andeutete: das absehbare Ende des größten Baukonzerns in Deutschland, Holzmann, oder die überfällige Entlassung des Telekom-Chefs Ron Sommer.
An das Wirken der berühmten «unsichtbaren Hand» glauben sie nicht und schauen lieber nach, wer jeweils die Finger im Spiel hat und welche Einflüsse das Scheitern begünstigen: von der Macht der Banken und der Politik über Management-Moden, Fehlentscheidungen und verschlafene Entwicklungen bis hin zu Eitelkeit und kriminellen Energien der so genannten «Nieten in Nadelstreifen».
Aktualisiert: 2022-10-04
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„Wer da hat, dem wird gegeben“ – dieser von dem amerikanischen Soziologen Robert K. Merton, einer seiner großen Vorbilder, so genannte „Matthäus-Effekt“ sollte zu den Lieblingssprüchen Erwin K. Scheuchs gehören; denn als Kind litt er unter schrecklicher Armut, die ihm den Erwerb lesenswerter Bücher nicht erlaubte, deren Lektüre er dann eben ungelesen so gekonnt zusammen dichtete, dass niemand seine Notlüge durchschaute. Später, frei von finanziellen Sorgen, durfte er am eigenen Leibe die Wahrheit dieser These in der Soziologie erfahren: Bücher wurden ihm zuhauf geschenkt.
Diese Biographie zeichnet den Weg nach, der ihn zu einem geachteten und gefragten Soziologen in Deutschland ebenso wie weltweit werden ließ. Sie lässt zugleich die Geschichte Deutschlands lebendig werden: das Elend zu Ende der Weimarer Republik, der Aufstieg der Nazis, der Einsatz als Flak-Helfer, das Überleben nach dem Zusammenbruch als „findige Schwarzhändler“, die Erfahrungen bei der Währungsreform 1948: dass Menschen sich von heute auf morgen völlig anders verhalten, abhängig vom jeweiligen sozialen Umfeld. Dies alles prägte ihn entscheidend; doch noch schwankte er, ob er in die Gesellschaft als Journalist oder Wissenschaftler einwirken wolle. Letztlich tat er das Naheliegende: beides zeitlebens miteinander zu verbinden und „drei Leben“ parallel zu führen: als Soziologe, der Theoretiker und Empiriker war, und eben auch als Publizist.
Es ist immer wieder verblüffend, mit welcher Treffsicherheit er als wachsamer, kritischer Soziologe mit seinen Analysen Schwachpunkte der Gesellschaft aufzeigte. Und so legt diese Biographie ein faszinierendes Porträt der Zeitgeschichte Deutschlands und vieler anderer Gesellschaften vor.
3 Bände Softcover (broschierte Bücher) in einem Karton-Schuber
Aktualisiert: 2023-03-14
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Die Soziologen Erwin K. und Ute Scheuch, seit ihrem Bestseller «Cliquen, Klüngel und Karrieren» weithin als Parteienkritiker bekannt, gehen in diesem erstmals im Jahr 2000 erschienenen Band der CDU-Spendenaffäre und ihrem Hintergrund, aber auch dem durch die Flugaffäre und den Rücktritt von Finanzminister Schleußer erneut ins Gerede gekommenen «roten Filz» in Nordrhein-Westfalen und bedeutenden Fällen von politischem Klüngel in ihrer Heimatstadt Köln nach. Exemplarisch zeigen sie, wie auf allen Ebenen der Politik mächtige korporatistische Strukturen und Beziehungsgeflechte in Politik und Wirtschaft wirksam sind, die dazu neigen, sich öffentlicher und innerer demokratischer Kontrolle zu entziehen, sich in ihrer Selbstwahrnehmung von den üblichen Regeln der Gesellschaft zu entfernen und die eigenen Interessen vor diejenigen des Ganzen zu setzen. Sie beschreiben systematische Fehlentwicklungen, die jene Politiker wenig glaubhaft erscheinen lassen, die vollmundig behaupten, dass der demokratische Selbstreinigungsprozess bereits in vollem Gange sei.
Aktualisiert: 2023-03-31
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«Peanuts», Pleiten und «Nieten in Nadelstreifen»Firmenpleiten im großen Stil und der Absturz des Neuen Marktes führen uns drastisch vor Augen: In der Wirtschaft geht es keineswegs nur rational, berechenbar und kontrolliert zu. Die ökonomische Realität wird von denselben vielfältigen Motiven und Risiken geprägt wie das Leben selbst. Erwin K. und Ute Scheuch verfolgen hier weiter, was sich bereits 2001 beim Erscheinen ihres Hardcover-Titels «Deutsche Pleiten» andeutete: das absehbare Ende des größten Baukonzerns in Deutschland, Holzmann, oder die überfällige Entlassung des Telekom-Chefs Ron Sommer.An das Wirken der berühmten «unsichtbaren Hand» glauben sie nicht und schauen lieber nach, wer jeweils die Finger im Spiel hat und welche Einflüsse das Scheitern begünstigen: von der Macht der Banken und der Politik über Management-Moden, Fehlentscheidungen und verschlafene Entwicklungen bis hin zu Eitelkeit und kriminellen Energien der so genannten «Nieten in Nadelstreifen».
Aktualisiert: 2023-03-30
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1967 galt Erwin K. Scheuch als das „liberale Idol der Kölner Studenten“. Als junger Professor hatte er sie bei einer Trauerkundgebung für den in Berlin am 2. Juni erschossenen Benno Ohnesorg ermuntert, die Gegner der Freiheit zu entlarven. Seine gleichzeitige Warnung, den von manchen Seiten gegen protestierende Studenten geschürten Hass nicht auch mit Hass zu beantworten, war offensichtlich im Jubel untergegangen. „Vom Paulus zum Saulus“ verwandelte er sich für rebellierende Studenten dann, als diese ihn auf dem 16. Frankfurter Soziologentag mit einem Handzettel angriffen, auf dem sie „die Verfolgung und Ermordung der Soziologie, dargestellt von der Scheuchspielgruppe des Instituts für vergleichende Sozialforschung unter Anleitung des Zwingherrn Erwin Kurt Scheuch“ erfanden. Bei einer folgenden Diskussion zwischen Professoren und Studenten auf diesem Soziologentag über „Herrschaftssysteme heute und studentische Aktionen“ offenbarte sich für Erwin K. Scheuch, dass „Neo-Marxisten“ unter den Studenten „sich außerhalb des Systems der liberalen Demokratie gedacht haben und schon wieder totalitär wurden“.
Noch blieb die Universität zu Köln aber von den aus amerikanischen Hochschulen hinüber geschwappten Unruhen verschont. Hier eskalierte der Streit zwischen Erwin K. Scheuch als Hochschullehrer und linksextremistischen Studenten erst 1971. Über Jahre hinweg blieben die Störungen seiner Vorlesungen und ihre Folgerungen eines der beherrschenden Themen in den lokalen wie überregionalen Medien. Es war eine der unerfreulichsten Zeiten in seinem Leben, nachdem er schon glaubte, es bliebe ihm nach der Nazi-Diktatur und den Gräueln des Zweiten Weltkrieges ein ruhiges Dasein als Wissenschaftler vergönnt. Über Jahre hinweg sah er sich tagtäglich extremen Belastungen ausgesetzt, unter denen er weit mehr litt, als er nach außen zugeben wollte. Vielleicht war das der Grund, warum er in seinen eigenen autobiographischen Notizen, die er 1996 und 1998 vorlegte, nur am Rande anklingen ließ, wie sehr er ins Visier dieser „Neuen Linken“ geraten war. Und tatsächlich war sein „Kampf gegen die Neue Linke“ lediglich eine Episode in seinem Leben. Das ist der Grund, warum hier ein eigenes Buch vorgelegt wird, in dem detailliert nur auf seinen ihm aufgenötigten Kampf im roten Jahrzehnt eingegangen wird.
Diese unsäglichen Angriffe, Beleidigungen und Schmähungen in epischer Breite in die von mir vorgesehene Gesamtbiographie über ihn einzuarbeiten, würde seinem wissenschaftlichen und publizistischen Lebenswerk nicht gerecht. Es wäre allerdings auch eine Geschichtsklitterung, sie einer breiten Öffentlichkeit vorzuenthalten. Dies gilt umso mehr, als auch heute noch falsche Behauptungen aus wieder erstarkten linken Kreisen über ihn lanciert werden. Auch dem soll hier mit zahlreichen Dokumenten begegnet werden.
Der Anhang enthält eine Rezension von Johann Paul, erschienen in der Zeitschrift "Geschichte in Köln 58" aus dem shVerlag, Köln.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Die Betrachtung des sozialen Wandels und darüber hinaus der Wunsch, ihn voraussagen zu können, standen am Beginn der Soziologie. Damals teilte diese Disziplin mit der Geschichtsphilosophie kühne Vorstellungen von Gesetzmäßigkeiten vieler Kulturen. Das 19. Jahrhundert war ein Höhepunkt dieser großen Entwürfe. Später schrumpfte der Erklärungsgegenstand auf die Analyse der westlichen "Moderne". Wie können sich Sozialwissenschaftler die "Modernisierung moderner Gesellschaften" vorstellen? lautete die Fragestellung einer der letzten Soziologentage.
Der erste Band vereinigt die Darstellung von Klassikern der Theorien sozialen Wandels in Europa und in den USA, wobei die englischsprachigen Autoren, die bei uns teilweise kaum bekannt sind, besonders berücksichtigt werden. Die Darstellung will die "Klassiker" nicht nur ideengeschichtlich, sondern auch als Zeitzeugen verorten, die auf Veränderungen in ihren Gesellschaften antworteten.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Mit der Biographie über Erwin K. Scheuch wird ein faszinierendes Porträt der Zeitgeschichte Deutschlands und der Welt vorgelegt. Es ist immer erneut verblüffend nachzulesen, mit welcher Treffsicherheit er als wachsamer, kritischer und auch bewusst streitbarer Soziologe Deutschland den Spiegel vorhält.
Er gehörte zu den Gründungsvätern der empirischen Sozialforschung in Deutschland, der mit seinen Werken Methoden und Praxis der Sozialforschung national und international erheblich prägte. Dass Erwin K. Scheuch einer der bekanntesten und geachtesten Soziologen nicht nur in Deutschland, sondern in der Welt werden sollte, war ihm aber nicht in die Wiege gelegt worden. Es war seine Erfahrung bei der Währungsreform 1948, die wesentlich dazu beitrug, seine sozialwissenschaftliche Sicht zu sensibilisieren: Menschen verhielten sich von heute auf morgen völlig anders, abhängig vom jeweiligen sozialen Umfeld. Ihn hatte es ebenso gereizt, Journalist zu werden. Bittere Erlebnisse, aber auch wundersame Begegnungen und Zufälle ebneten dann seinen Weg, der ihn später „drei Leben“ unterscheiden ließ: als Soziologe, der Theoretiker und Empiriker war, und auch als Publizist.
Was er letztlich verwirklichte, verdankte er Stipendien, Menschenerkenntnis und seinem unbändigem Fleiß, der ihn raus führte aus dem Elend seiner Kindheit, in der er dann auch noch als Flakhelfer um seine Jugend betrogen wurde. Die NS-Zeit selbst hatte er mit größter Distanz zum politischen System durchlebt. Eine vorbehaltlose Identifizierung mit einer politischen Ordnung blieb ihm entsprechend versagt, auch wenn er das System der Bundesrepublik mit Nachdruck gegen Versuche zu seiner Demontage verteidigen sollte. „Wenn einer breiten Öffentlichkeit durch eine Biographie seine Lebensleistung, mehr als bis heute selbst Freunden und Weggefährten, bekannt wird, ist dies verdienstvoll. Scheuch fehlt als wissenschaftlicher Sparringpartner von Politik und Öffentlichkeit. Möglicherweise gibt es über zu viele Menschen zu viele Biographien. Eine über Erwin Scheuch gehört keinesfalls dazu“, würdigt Peter Atteslander, Schweizer Soziologe, seinen jahrzehntelangen Weggefährten.
Aktualisiert: 2023-02-08
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Die Betrachtung des sozialen Wandels und darüber hinaus der Wunsch, ihn voraussagen zu können, standen am Beginn der Soziologie. Damals teilte diese Disziplin mit der Geschichtsphilosophie kühne Vorstellungen von Gesetzmäßigkeiten vieler Kulturen. Das 19. Jahrhundert war ein Höhepunkt dieser großen Entwürfe. Später schrumpfte der Erklärungsgegenstand auf die Analyse der westlichen "Moderne". Wie können sich Sozialwissenschaftler die "Modernisierung moderner Gesellschaften" vorstellen? lautete die Fragestellung einer der letzten Soziologentage.
Im zweiten Band werden verschiedene Theoriestränge aus den letzten drei Jahrzehnten, die in das allgemeine Kulturleben Eingang fanden, kritisch erörtert. Der heutige soziale Wandel wird sowohl gesamtgesellschaftlich als auch in Teilbereichen analysiert. Ausführlicher eingegangen wird auch auf die Transformationsprozesse nach dem Öffnen des Eisernen Vorhangs. Der Autor schließt mit einer Grundsatzdiskussion über das, was an Aussagen über Wandel möglich ist, und ergänzt dies um eine eigene Prognose, insbesondere über die "neue Arbeitsteilung" in westlichen Gesellschaften.
Aktualisiert: 2023-04-04
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1967 galt Erwin K. Scheuch als das „liberale Idol der Kölner Studenten“. Als junger Professor hatte er sie bei einer Trauerkundgebung für den in Berlin am 2. Juni erschossenen Benno Ohnesorg ermuntert, die Gegner der Freiheit zu entlarven. Seine gleichzeitige Warnung, den von manchen Seiten gegen protestierende Studenten geschürten Hass nicht auch mit Hass zu beantworten, war offensichtlich im Jubel untergegangen. „Vom Paulus zum Saulus“ verwandelte er sich für rebellierende Studenten dann, als diese ihn auf dem 16. Frankfurter Soziologentag mit einem Handzettel angriffen, auf dem sie „die Verfolgung und Ermordung der Soziologie, dargestellt von der Scheuchspielgruppe des Instituts für vergleichende Sozialforschung unter Anleitung des Zwingherrn Erwin Kurt Scheuch“ erfanden. Bei einer folgenden Diskussion zwischen Professoren und Studenten auf diesem Soziologentag über „Herrschaftssysteme heute und studentische Aktionen“ offenbarte sich für Erwin K. Scheuch, dass „Neo-Marxisten“ unter den Studenten „sich außerhalb des Systems der liberalen Demokratie gedacht haben und schon wieder totalitär wurden“.
Noch blieb die Universität zu Köln aber von den aus amerikanischen Hochschulen hinüber geschwappten Unruhen verschont. Hier eskalierte der Streit zwischen Erwin K. Scheuch als Hochschullehrer und linksextremistischen Studenten erst 1971. Über Jahre hinweg blieben die Störungen seiner Vorlesungen und ihre Folgerungen eines der beherrschenden Themen in den lokalen wie überregionalen Medien. Es war eine der unerfreulichsten Zeiten in seinem Leben, nachdem er schon glaubte, es bliebe ihm nach der Nazi-Diktatur und den Gräueln des Zweiten Weltkrieges ein ruhiges Dasein als Wissenschaftler vergönnt. Über Jahre hinweg sah er sich tagtäglich extremen Belastungen ausgesetzt, unter denen er weit mehr litt, als er nach außen zugeben wollte. Vielleicht war das der Grund, warum er in seinen eigenen autobiographischen Notizen, die er 1996 und 1998 vorlegte, nur am Rande anklingen ließ, wie sehr er ins Visier dieser „Neuen Linken“ geraten war. Und tatsächlich war sein „Kampf gegen die Neue Linke“ lediglich eine Episode in seinem Leben. Das ist der Grund, warum hier ein eigenes Buch vorgelegt wird, in dem detailliert nur auf seinen ihm aufgenötigten Kampf im roten Jahrzehnt eingegangen wird.
Diese unsäglichen Angriffe, Beleidigungen und Schmähungen in epischer Breite in die von mir vorgesehene Gesamtbiographie über ihn einzuarbeiten, würde seinem wissenschaftlichen und publizistischen Lebenswerk nicht gerecht. Es wäre allerdings auch eine Geschichtsklitterung, sie einer breiten Öffentlichkeit vorzuenthalten. Dies gilt umso mehr, als auch heute noch falsche Behauptungen aus wieder erstarkten linken Kreisen über ihn lanciert werden. Auch dem soll hier mit zahlreichen Dokumenten begegnet werden.
Der Anhang enthält eine Rezension von Johann Paul, erschienen in der Zeitschrift "Geschichte in Köln 58" aus dem shVerlag, Köln.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Indien und China - das sind die beiden Weltreiche, die seit Jahrzehnten den faszinierenden Anschauungsunterricht eines einzigartigen, rasanten sozialen Wandels bieten. Erwin K. und Ute Scheuch hatten beide Staaten mehrmals in den Zeiten des sich beschleunigenden Umbruches als Soziologen bereist. Dank ihres persönlichen Augenscheins und der sinnlichen Erkenntnisse vor Ort, unterstützt durch in beiden Ländern erhaltene Forschungsergebnisse ihrer Kollegen, legten sie 1987 ein erstes Buch über „China und Indien - eine soziologische Landvermessung“ vor. Ihr damaliges Fazit: In Indien wird weiterhin ein poetisches Verhältnis zur Wirklichkeit gepflegt. In China dagegen wollen Menschen aus den Tatsachen lernen - wobei die beiden Soziologen noch vor der Niederschlagung der Studentenbewegung am 4. Juni 1989 am Tiananmen-Platz in Peking voraussagten: Freiheiten werden die führenden Kommunisten einräumen, Freiheit nicht. Das gemeinsame Fazit für Indien und China aber war: Der Drang nach weltpolitischer Mitsprache ist beiden gemein.
Anders als in der „soziologischen Landvermessung“ liegt es nach dem Tode Erwin K. Scheuchs seiner Koautorin am Herzen, das wiederzugeben, was sie selbst bei ihren Reisen in den beiden Ländern erlebten: Es sind gewollt subjektive Reisetagebücher, streckenweise farbige Momentaufnahmen - allerdings mit der Wiedergabe objektiver Befunde, die sich ihnen in den beiden Ländern erschlossen, ebenso wie ihre eigenen Forschungsergebnisse, soweit sie ihre Gastgeber interessierten. Das galt insbesondere für China, dessen Machthaber von Erwin K. Scheuch 1996 wissen wollten, warum die sozialistische DDR untergegangen war. Die beiden Soziologen hatten bei diesen Aufenthalten unendlich viel gelernt - über sich selbst ebenso wie über fremde und doch auch vertraute Kulturen im Wandel der Zeiten.
Aktualisiert: 2018-07-12
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