Von Entwicklungen in Architektur und Raumplanung über medizinische Behandlungsformen, Materialforschungen der Physik oder militärische Tarntechnologien bis hin zu Erfindungen der Kleiderindustrie, den Modalitäten des Interfacedesigns oder Klangbildern der Musik spielt die Auseinandersetzung mit Oberflächen gegenwärtig eine zentrale Rolle. Gemeinsam ist ihnen, dass sie Fassaden, Häute, Außenseiten, Hüllen, Schirme, Stile etc. nicht mehr als defizitäre, zweitklassige oder nachgeordnete Formationen einer privilegierten ›Tiefe‹ gegenüberstellen, sondern sie zu etwas Eigenständigem um- und aufwerten. Ebenso werden auch begriffliche bzw. theoretische Konzeptionen der Oberfläche heute zunehmend reflektiert und transformiert, um Dualismen von Vorder- und Hintergrund, Innen und Außen, Wesen und Erscheinung zu dekonstruieren. Eine gewisse Emanzipation der Oberflächlichkeit ließe sich nicht nur in weiten Teilen des Poststrukturalismus, sondern auch in Konzepten der rezenten Kultur-, Medien- und Sprachtheorie konstatieren. Der vorliegende Band greift diese Entwicklungen auf und macht unter dem nietzscheanischen Stichwort ›Hautlichkeit‹ sowohl den praktischen Umgang mit Oberflächen als auch theoretische Reflexionen der Oberflächlichkeit zum Thema.
Michael Andreas // Anneke Janssen // Julian Jochmaring // Holger Kuhn // Petra Leutner // Jan Müggenburg // Wolfgang Müller-Funk // Malte Pelleter // Barbara Proschak // Stefan Rieger // Anna L. Roethe // Oliver Ruf // Bärbel Schlüter // Gottfried Schnödl // Benjamin Steininger //
Claudia Tittel // Christof Windgätter
Das Buch ist unter der ISBN 978-3-86599-443-1 als Print-Ausgabe erhältlich.
Aktualisiert: 2023-05-10
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1923 konstatierte Martin Heidegger, dass sich in einigen Wissensbereichen das „Relationale als solches“ vorschiebe und zum „eigentlich Gegenständliche[n]“ werde. Gottfried Schnödl versucht, einen spezifischen Strang dieser Entwicklung nachzuzeichnen und konzentriert sich dabei auf Texte, in denen das Relationale ebenso naturalisiert wird wie die Natur relationalisiert. Von der monistischen Biologie ausgehend zeigt das vorliegende Buch die Bedeutung eines solchen Denkens um 1900 auf, und verfolgt seine Transformationen und Auswirkungen von der Ästhetik und der Sprachwissenschaft über die Geschichte und die Soziologie bis hinein in die Literatur der Wiener Moderne. Dabei zeigt sich, dass die Denkfigur ursprünglicher Verhältnisse vor allem dort aufkommt, wo konkrete Relationen kaum fass- oder beschreibbar sind.
Aktualisiert: 2022-07-11
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Zum 100. Jahrestag des Erscheinens vom »Untergang des Abendlandes«: Dieser Band versammelt kulturwissenschaftliche Beiträge über das geistige Erbe Oswald Spenglers.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Von Entwicklungen in Architektur und Raumplanung über medizinische Behandlungsformen, Materialforschungen der Physik oder militärische Tarntechnologien bis hin zu Erfindungen der Kleiderindustrie, den Modalitäten des Interfacedesigns oder Klangbildern der Musik spielt die Auseinandersetzung mit Oberflächen gegenwärtig eine zentrale Rolle. Gemeinsam ist ihnen, dass sie Fassaden, Häute, Außenseiten, Hüllen, Schirme, Stile etc. nicht mehr als defizitäre, zweitklassige oder nachgeordnete Formationen einer privilegierten ›Tiefe‹ gegenüberstellen, sondern sie zu etwas Eigenständigem um- und aufwerten. Ebenso werden auch begriffliche bzw. theoretische Konzeptionen der Oberfläche heute zunehmend reflektiert und transformiert, um Dualismen von Vorder- und Hintergrund, Innen und Außen, Wesen und Erscheinung zu dekonstruieren. Eine gewisse Emanzipation der Oberflächlichkeit ließe sich nicht nur in weiten Teilen des Poststrukturalismus, sondern auch in Konzepten der rezenten Kultur-, Medien- und Sprachtheorie konstatieren. Der vorliegende Band greift diese Entwicklungen auf und macht unter dem nietzscheanischen Stichwort ›Hautlichkeit‹ sowohl den praktischen Umgang mit Oberflächen als auch theoretische Reflexionen der Oberflächlichkeit zum Thema.
Michael Andreas // Anneke Janssen // Julian Jochmaring // Holger Kuhn // Petra Leutner // Jan Müggenburg // Wolfgang Müller-Funk // Malte Pelleter // Barbara Proschak // Stefan Rieger // Anna L. Roethe // Oliver Ruf // Bärbel Schlüter // Gottfried Schnödl // Benjamin Steininger //
Claudia Tittel // Christof Windgätter
Das Buch ist unter der ISBN 978-3-86599-443-1 als Print-Ausgabe erhältlich.
Aktualisiert: 2023-02-14
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Die Lehre Jakob von Uexkülls wird oft mit anerkennendem Blick auf die Vielfalt möglicher Umwelten und als erster Schritt zu einem anderen, pluralen Nachdenken über nicht-menschliche Lebensformen gelesen. Ihr struktureller Konservatismus, ihre identitäre Logik, nach welcher alles an seinem Platz bleiben und sich nichts vermischen soll, und ihre Nähe zum Nationalsozialismus bleiben dabei in aller Regel außen vor. Uexkülls Umgebungen stellt diese Fragen ins Zentrum und eröffnet damit einen neuen Blick auf Uexkülls Umweltlehre.
Aktualisiert: 2023-03-21
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Die Lehre Jakob von Uexkülls wird oft mit anerkennendem Blick auf die Vielfalt möglicher Umwelten und als erster Schritt zu einem anderen, pluralen Nachdenken über nicht-menschliche Lebensformen gelesen. Ihr struktureller Konservatismus, ihre identitäre Logik, nach welcher alles an seinem Platz bleiben und sich nichts vermischen soll, und ihre Nähe zum Nationalsozialismus bleiben dabei in aller Regel außen vor. Uexkülls Umgebungen stellt diese Fragen ins Zentrum und eröffnet damit einen neuen Blick auf Uexkülls Umweltlehre.
Aktualisiert: 2023-03-21
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Von Entwicklungen in Architektur und Raumplanung über medizinische Behandlungsformen, Materialforschungen der Physik oder militärische Tarntechnologien bis hin zu Erfindungen der Kleiderindustrie, den Modalitäten des Interfacedesigns oder Klangbildern der Musik spielt die Auseinandersetzung mit Oberflächen gegenwärtig eine zentrale Rolle. Gemeinsam ist ihnen, dass sie Fassaden, Häute, Außenseiten, Hüllen, Schirme, Stile etc. nicht mehr als defizitäre, zweitklassige oder nachgeordnete Formationen einer privilegierten ›Tiefe‹ gegenüberstellen, sondern sie zu etwas Eigenständigem um- und aufwerten. Ebenso werden auch begriffliche bzw. theoretische Konzeptionen der Oberfläche heute zunehmend reflektiert und transformiert, um Dualismen von Vorder- und Hintergrund, Innen und Außen, Wesen und Erscheinung zu dekonstruieren. Eine gewisse Emanzipation der Oberflächlichkeit ließe sich nicht nur in weiten Teilen des Poststrukturalismus, sondern auch in Konzepten der rezenten Kultur-, Medien- und Sprachtheorie konstatieren. Der vorliegende Band greift diese Entwicklungen auf und macht unter dem nietzscheanischen Stichwort ›Hautlichkeit‹ sowohl den praktischen Umgang mit Oberflächen als auch theoretische Reflexionen der Oberflächlichkeit zum Thema.
Michael Andreas // Anneke Janssen // Julian Jochmaring // Holger Kuhn // Petra Leutner // Jan Müggenburg // Wolfgang Müller-Funk // Malte Pelleter // Barbara Proschak // Stefan Rieger // Anna L. Roethe // Oliver Ruf // Bärbel Schlüter // Gottfried Schnödl // Benjamin Steininger // Claudia Tittel // Christof Windgätter
Aktualisiert: 2022-11-10
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Die Kunstschriftstellerei entwickelte sich um 1900 unter genuin modernen Bedingungen: Die Printmedien und der Kunstmarkt boomten, der Kunstbetrieb differenzierte sich aus. Die Kunstkritik positionierte und legitimierte sich infolge neu und generierte mit der Durchsetzung des Impressionismus neue Formen des Schreibens. Als Scharnierzeit greift die Kunstschriftstellerei gleichermaßen auf romantische Gattungstraditionen zurück wie auf heutige kunstkritische Fragen voraus. Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert bezeichnete der Terminus »Kunstschriftstellerei« eine spezifisch populäre Praxis des Schreibens über Kunst, die sich jenseits der wissenschaftlichen Kunstgeschichte verortete. Als kunsthistorische Populärliteratur in vielfach weltanschaulicher Perspektive ergänzte sie mit ihrem kulturedukativen Anspruch die journalistische Kunstkritik in den Periodika und suchte Kunst jenseits wissenschaftlicher Methodenstrenge an ein zumeist bürgerliches Lesepublikum zu vermitteln. Auf Wirksamkeit bedacht, kennzeichneten sie spezifische Formen der Vermittlung, eine experimentelle, oft bildhafte Sprachlichkeit sowie die Verschränkung gesellschaftlich-sozialer und künstlerischer Fragen. Kunstschriftsteller wie Hermann Bahr, Carl Einstein, Roger Fry, Clement Greenberg, Wilhelm Hausenstein, Julius Meier-Graefe, Richard Muther, Karl Scheffler u. a. erschrieben das Verständnis der jeweils zeitgenössischen Kunst und trugen maßgeblich zur Konturierung eines modernen Werkbegriffs bei. Sie veröffentlichten ihre heute zum Teil kanonischen Texte durchaus mit dem Anspruch, nahe am Werk zu argumentieren und Kulturedukation als ein Mittel zur gesamtgesellschaftlichen Orientierung in einer Gegenwart begreiflich zu machen, in der Religion und Tradition ihre Verbindlichkeit zu verlieren begannen. Der Band versucht, die Vermittlungsleistung der Kritik, ihre Literarizität und ihre produktiven Ansätze zur individuellen und kollektiven Selbstdeutung in der kulturellen Moderne zu würdigen, und dabei auch den soziologischen Aspekten einer Praxis des Populären Rechnung zu tragen, die in gegenwärtigen Bildungsdiskussionen um Teilhabe und Wissenschaftspopularisierung nach wie vor virulent ist. Die versammelten Aufsätze zielen ferner darauf ab, eine grundlegende, ideen-, wissens- und gattungsgeschichtliche sowie institutionelle Verortung und zeitliche Konturierung der Kunstschriftstellerei im Spannungsfeld von Kunstkritik, akademischer Kunstgeschichte, Kunsttheorie und populärer Kunstvermittlung vorzunehmen – die bis heute ungeschriebene Geschichte der Kunstkritik wird hier in einem grundlegenden Kapitel greifbar.
Aktualisiert: 2020-07-09
Autor:
Eduard Beaucamp,
Magdalena Bushart,
Andreas Degner,
Elisabeth Furtwängler,
Jost Hermand,
Joseph Imorde,
Ines Kleesattel,
Astrid Mania,
Stephanie Marchal,
Melanie Sachs,
Gottfried Schnödl,
Harald Tausch,
Wolfgang Ullrich,
Antonius Weixler,
Andreas Zeising
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Wolfgang Hagen ist in den Medien. Und diesen verleiht er eine Stimme: Den philosophisch-historiographischen Fragen an unsere aus analogen und digitalen Verwitterungen bestehenden Zeit, den darin aufgezeichneten und gespeicherten Radio- und Internetwellen, den Vorlesungen, Seminaren, Prüfungen und den daraus entstehenden jungen Lebensläufen, den Telefonen und Zuschaltungen, den Formaten und Programmen, den unwillkürlichen und bildenden Systemen und den selbstredenden »Vernetzungen«. Alles, was selbstverständlich scheint, wird auf diese Weise hörbar — denn Stimmen muss man nicht nur hören, um sie wahrnehmen zu können; man wird ihnen folgen oder lässt sie sinnieren, man kann sie vermessen oder vergessen, man gibt ihnen Raum oder schreibt ihnen eine innere Eingebung zu.
Aktualisiert: 2020-07-17
Autor:
René Aguigah,
Dirk Baecker,
Timon Beyes,
Stephan Detjen,
Philipp Felsch,
Hans Ulrich Gumbrecht,
Wolfgang Hagen,
Wolf Kittler,
Manuela Klaut,
Thomas Macho,
Wolfgang Mueller,
Frieder Nake,
Robert Pfaller,
Claus Pias,
Stefan Rieger,
Lisa Schmitz,
Gottfried Schnödl,
Dieter Thomä,
Daniel Tyradellis,
Christina Vagt,
Wladimir Velminski,
Martin Warnke
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Zum 100. Jahrestag des Erscheinens vom »Untergang des Abendlandes«: Dieser Band versammelt kulturwissenschaftliche Beiträge über das geistige Erbe Oswald Spenglers.
Aktualisiert: 2021-04-09
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Zum 100. Jahrestag des Erscheinens vom »Untergang des Abendlandes«: Dieser Band versammelt kulturwissenschaftliche Beiträge über das geistige Erbe Oswald Spenglers.
Aktualisiert: 2021-04-09
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Der Band dokumentiert Vorträge einer Tagung, die im Mai 2013 in der Denkerei in Berlin stattfand. Die Aufsätze erweitern die Diskussion um Hermann Bahr (1863–1934) in seinen Arbeitsfeldern Wirtschaftswissenschaften, Kunst- und Literaturgeschichte, Philosophie und Theater und behandeln seine Publikationspraxis sowie die Überlieferung seines Nachlasses
Aktualisiert: 2020-09-01
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Der Band dokumentiert Vorträge einer Tagung, die im Mai 2013 in der Denkerei in Berlin stattfand. Die Aufsätze erweitern die Diskussion um Hermann Bahr (1863–1934) in seinen Arbeitsfeldern Wirtschaftswissenschaften, Kunst- und Literaturgeschichte, Philosophie und Theater und behandeln seine Publikationspraxis sowie die Überlieferung seines Nachlasses
Aktualisiert: 2020-09-01
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Der Band dokumentiert Vorträge einer Tagung, die im Mai 2013 in der Denkerei in Berlin stattfand. Die Aufsätze erweitern die Diskussion um Hermann Bahr (1863–1934) in seinen Arbeitsfeldern Wirtschaftswissenschaften, Kunst- und Literaturgeschichte, Philosophie und Theater und behandeln seine Publikationspraxis sowie die Überlieferung seines Nachlasses
Aktualisiert: 2020-09-01
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In „Essays“ von 1912 versammelt Hermann Bahr Texte aus beinahe 15 Jahren kulturjournalistischer und kunstkritischer Tätigkeit.
Portraits (Goethe, Whitman, Otto Wagner) stehen neben programmatischen Essays (Impressionismus, Gegen die große Stadt), Artikel zu breiten kulturellen Strömungen (Modernisten, Barbaren) neben solchen, die sich konkreten Ereignissen oder Problemen widmen (Die Zukunft des deutschen Studenten, Rollenverweigerung). Die thematische wie zeitliche Breite dieser Sammlung macht sie zum wohl heterogensten Werk Bahrs, aber auch zu einer besonders abwechslungsreichen Lektüre.
Aktualisiert: 2019-03-15
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Im Tross einer Berliner Theatergruppe reist Hermann Bahr im Frühling 1891 nach St. Petersburg. Der als "Russische Reise" noch im selben Jahr veröffentlichte Bericht beschränkt sich jedoch nicht auf eine Beschreibung der Aufführungen des deutschen Ensembles. Vielmehr macht sich Bahr auf die Jagd nach den verschiedensten "Sensationen" für seine Nerven.
Von der Eremitage geht es in öffentliche Bäder und Nachtlokale, Theateraufführungen werden abgelöst durch ausgiebige Diners und Bordellbesuche. Dabei prüft Bahr anhand neuer und ständig wechselnder Eindrücke die eigene Wahrnehmungs- und Erlebnisfähigkeit: bürgen doch erst Überraschung und Verstörung für die Relevanz einer "Impression", wie sie nicht aus dem Baedeker gezogen werden kann.
Aktualisiert: 2019-03-15
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Unter ständigem Rückgriff auf Texte und Biographien bekannter Schriftsteller wie Goethe, Rimbaud, Dostojewski, Shakespeare, Stifter oder Grillparzer versucht sich Hermann Bahr in seiner späten "Sendung des Künstlers" (1923) den Geheimnissen von Kunstproduktion und -rezeption zu nähern. Dieser grundsätzliche Ansatz lenkt Bahrs Blick weg von historischen oder kulturellen Besonderheiten, die ihn in früheren Texten häufig beschäftigen. Die hier vor allem behandelte Literatur des 19. Jahrhunderts erscheint aus der eingenommenen Perspektive beinahe zeitlos.
Aktualisiert: 2019-03-15
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In seinem "Bilderbuch" (1921) versammelt Hermann Bahr eine stattliche Anzahl von Portraits. Die zwischen 1910 und 1920 verfassten Texte behandeln dabei Künstler ebenso wie Politiker oder Wissenschaftler aus der Generation Bahrs bzw. seiner Vatergeneration. (so etwa: Gustav Mahler, Bismarck oder Ernst Mach).
Diese Vielfalt an Namen und Themen schlägt sich aber keineswegs in der Form nieder, die sich hier vielmehr in einer für Bahr seltenen Konsequenz durchgezogen findet: politische Handlungen, wissenschaftliche oder künstlerische Werke werden in den vorliegenden Personenbildern zum relativ unproblematischen Ausdruck eines sich in solchen Beschreibungen immer deutlicher entfaltenden Individuums. Vor dem Halt suchenden Blick des späten Bahr entpuppt sich überraschenderweise gerade die einst so unstete und nervöse Moderne als eine Welt der festen Charaktere.
Aktualisiert: 2019-03-15
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Um 1910 veröffentlicht Hermann Bahr zahlreiche Texte, die sich mit österreichischer Politik befassen. Bahrs Kritik am Beamtentum und der unzeitgemäßen "Kabinettspolitik" der österreichisch-ungarischen Monarchie lesen sich streckenweise wie Berichte aus Robert Musils Kakanien. Was den Gestus angeht, unterscheidet sich Bahrs Ansatz jedoch grundlegend von der Rückschau Musils; kurz vor dem Ersten Weltkrieg geht es ihm um die pointierte Beschreibung und mittelbar die Verbesserung konkreter österreichischer Missstände.
Gemeinsam mit "Wien" (1907, Bd. XXII dieser Reihe) und der "Dalmatinischen Reise" (1909, Bd. XXIII) steht damit auch "Austriaca" (1911) im Zeichen eines Engagements, das seine Kraft gerade aus der eigenen Bescheidung auf konkrete, gleichsam tagespolitische Themen zieht.
Aktualisiert: 2019-03-15
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Im "Labyrinth der Gegenwart" versammelt Bahr Artikel und Essays aus der zweiten Hälfte der 1920er. In diesen späten Texten zeigt sich Bahr immer noch auf der Höhe seiner Zeit - auch im "Labyrinth" wird neueste Literatur aus Kunst und Wissenschaft konsultiert, rezensiert und kritisiert. Wie in früheren Texten zeigt sich Bahr so als Vermittler, vor allem als Vermittler zwischen Generationen: etwa wenn er der deutschen Jugend die Lektüre Herders oder Goethes empfiehlt.
Die Artikel situiert Bahr - wie bereits in früheren Textsammlungen - vor allem im Kontext aktueller gesellschaftspolitischer Probleme. Themen wie Religion, Rassentheorie oder die deutsche Außenpolitik rücken so aus unterschiedlichen Perspektiven in den Blick.
Aktualisiert: 2019-03-15
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