Der außerordentliche Parteitag vom Dezember 1989 war zugleich der "Inaugural-Parteitag der PDS. Von ihm ging das Signal aus, "unwiderruflich mit dem Stalinismus als System" zu brechen. Zehn Jahre nach den turbulenten Sitzungen des von der Parteibasis gegen den Willen der SED-Führung erzwungenen Außerordentlichen Parteitages am 8./9. und 16./17. Dezember 1989 liegt der Protokollband dieses in der SED- und PDS-Geschichte einzigartigen historischen Ereignisses vor. Das Protokoll widerspiegelt die dramatische Situation einen Monat nach dem Fall der Mauer, gekennzeichnet von lautstarken Forderungen nach Auflösung der Partei und nach Rechenschaft für die politische Krise der DDR.
Der Protokollband ist nach aufwendigen Recherchen im Archiv des PDS-Parteivorstandes auf der Grundlage der dort aufbewahrten Redemanuskripte, der stenografischen Mitschriften sowie der Tonbandaufzeichnungen erarbeitet worden. Bei Vorliegen verschiedener schriftlicher Überlieferungen sowie des Tonmitschnitts galt das gesprochene Wort als authentische Grundlage für diesen Band. Er enthält alle Redebeiträge, die auf beiden Sitzungen im Plenum des Parteitages gehalten worden sind. Darunter befinden sich die Eröffnungsrede von Herbert Kroker, die Reden des Ministerpräsidenten Hans Modrow (auch die "Geheimrede" in der geschlossenen Sitzung des Parteitages) sowie die Auftritte von Gregor Gisy, Dieter Klein, Michael Schumann und - als Gast - Rudolf Bahro. Dem Protokoll ist ein Geleitwort des PDS-Vorsitzenden Lothar Bisky, der auf dem Sonderparteitag die Redaktionskommission leitete, vorangestellt. Der Band enthält außerdem eine historische Einführung, einen Anhang aller auf dem Parteitag angenommen Beschlüsse sowie die Erklärung ehemaliger SED Politbüromitglieder über ihre politische Verantwortung für die in der DDR entstandene Situation.
Aktualisiert: 2020-01-21
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Zu DDR-Zeiten war die Freie Deutsche Jugend ein Zweimillionenverband. Die meisten DDR-Bürger wurden als Heranwachsende Mitglieder, viele auch Funktionäre; die FDJ war ein Teil ihrer Jugend, mit dem Erinnerungen an viele Gemeinschaftserlebnisse verbunden sind. Schon ein Jahr nach der Wende blieb von der FDJ nur noch eine linke Splittergruppe übrig. Die Feier des fünfzigjährigen Jubiläums am 6. März 1996 in der Kongreßhalie Berlin Alexanderplatz geriet zum VeteranentreJfen. Die einst so stolze »Kaderschmiede«, die Partei, Staat und Armee mit Führungsnachwuchs versorgt hatte, schrumpfte in kurzer Zeit zur Bedeutungslosigkeit. Als Gegenstand der historischen Analyse bietet die FDJ ein wesentlich anderes Bild als in der Memoirenliteratur und in der Erinnerung von Zeitgenossen. 1nsbesondere über die FDJ der Gründerzeit sind zwei Lesarten in Umlauf, die schwer miteinander in Einklang zu bringen sind, und doch ist keine falsch: einerseits selbstbestimmte, pluralistische Gemeinschaft junger Menschen, die einen demokratischen Ausweg aus den vom Hitlerreich hinterlassenen Trümmern auf den Straßen und in den Köpfen suchten; andererseits ferngesteuertes 1nstrument kommunistischer Machtpolitik. Wer wie ich mit vierzehn, fünfzehn Jahren das Kriegsende und die Anfänge gesellschaftlicher Neuorganisation mitgemacht hat, wird seine eigenen Erfahrungen eher in der ersten Version wiedererkennen. ich erinnere mich gut an die schockartigen Erlebnisse, die damals das Leben völlig veränderten und mich, obwohl ich im Westteil Berlins lebte, in die Reihen der FDJ führten.
Aktualisiert: 2023-01-21
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3. Dezember 1989: Nacheinander treten das Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands und das schier allmächtige Politbüro der Partei zurück. Gleichzeitig werden Erich Honecker und einige seiner engeren Mitstreiter aus der Partei geworfen. Mitte Dezember wird aus der SED die SED-PDS. Ihr neuer Vorsitzender heißt Gregor Gysi. Doch noch immer gehören die verbliebenen 18 ehemaligen Angehörigen des Politbüros dieser Partei an – bis zum 20. Januar 1990. In einer mehr als zwölfstündigen Nachtsitzung der Zentralen Schiedskommission der SED-PDS werden die meisten von ihnen ausgeschlossen.
Die hier vorgelegten Texte geben den dramatischen Verlauf der Sitzung authentisch wieder. Ungekürzt und im vollen Wortlaut dokumentiert werden die Befragungen der einstigen SED-Spitzenpolitiker auf der Basis von Original Tonbandmitschnitten und ihren schriftlichen Stellungnahmen. Der Band wird ergänzt durch eine Einführung in den zeithistorischen Kontext, kurze biografische Skizzen der Betroffenen, Medienberichte und Dokumente zum Versuch Einzelner zur Rehabilitierung bzw. Wiederaufnahme in die Partei, mit Fotos und einem Anhang.
Die Protokolle geben Zeugnis von der Psychologie der Macht und ihrer individuellen Verarbeitung, sie sind ein Lehrstück für die notwendige Auseinandersetzung mit der Funktionsweise, Eigenlogik und Verselbstständigung von Herrschaft – vor allem in einer Gesellschaft, die für sich beanspruchte, den Weg zu einer emanzipativen Alternative zu gehen.
Aktualisiert: 2020-07-07
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Unter dem Druck anhaltender Massenproteste und einer massiven Ausreisewelle entmachteten Politbüro und Zentralkomitee der SED am 17. und 18. Oktober 1989 Generalsekretär Erich Honecker. Doch statt einer erhofften Stabilisierung der Macht unter Thronfolger Egon Krenz begann der rapide Zerfall der Partei. Im ZK spielten sich dramatische Auseinandersetzungen und zunehmend tumultartige Szenen ab, die in der Auflösung der alten SED im Dezember 1989 endeten. Die hier vorgelegten Texte geben den Verlauf der 9. bis 12. Tagung des ZK authentisch wieder. Erstmals seit Öffnung der DDR-Archive werden Diskussionen und Entscheidungen aus dem innersten Zirkel der Macht auf der Basis von Original-Tonbandmitschnitten ungekürzt und im vollen Wortlaut dokumentiert. Sie verdeutlichen die Handlungsunfähigkeit der erstarrten SED-Führung angesichts der akuten Krise im Land.
Aktualisiert: 2021-01-02
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Die letzten Tagungen des ZK der SED im Herbst 1989 im Original-Wortlaut. Eine unverzichtbare Quelle für alle, die sich für die geheimen Diskussionen in der Spitze der SED und die Ursachen des Untergangs der DDR interessieren.
Aktualisiert: 2023-03-14
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Die Bemühungen der DDR-Mächtigen, zunächst um die staatliche Anerkennung und später beim Auf- und Ausbau bilateraler Verbindlichkeiten verleitete sie oft zu abenteuerlichen Verrenkungen und geheimdiplomatischen Ränkespielen.
Aktualisiert: 2023-03-14
Autor:
Therese Steffen Gerber,
Henning Hoff,
Carel Horstmeier,
Marianne Howarth,
Karl-Christian Lammers,
Michael Lemke,
Johannes Lill,
Detlef Nakath,
Christian F. Ostermann,
Jacco Pekelder,
Ulrich Pfeil,
Martin Sabrow,
Bernd Schaefer,
Gerd-Rüdiger Stephan,
Jutta Sywottek,
Gerhard Wettig,
Jana Wüstenhagen
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Zu DDR-Zeiten war die Freie Deutsche Jugend ein Zweimillionenverband. Die meisten DDR-Bürger wurden als Heranwachsende Mitglieder, viele auch Funktionäre; die FDJ war ein Teil ihrer Jugend, mit dem Erinnerungen an viele Gemeinschaftserlebnisse verbunden sind. Schon ein Jahr nach der Wende blieb von der FDJ nur noch eine linke Splittergruppe übrig. Die Feier des fünfzigjährigen Jubiläums am 6. März 1996 in der Kongreßhalie Berlin Alexanderplatz geriet zum VeteranentreJfen. Die einst so stolze »Kaderschmiede«, die Partei, Staat und Armee mit Führungsnachwuchs versorgt hatte, schrumpfte in kurzer Zeit zur Bedeutungslosigkeit. Als Gegenstand der historischen Analyse bietet die FDJ ein wesentlich anderes Bild als in der Memoirenliteratur und in der Erinnerung von Zeitgenossen. 1nsbesondere über die FDJ der Gründerzeit sind zwei Lesarten in Umlauf, die schwer miteinander in Einklang zu bringen sind, und doch ist keine falsch: einerseits selbstbestimmte, pluralistische Gemeinschaft junger Menschen, die einen demokratischen Ausweg aus den vom Hitlerreich hinterlassenen Trümmern auf den Straßen und in den Köpfen suchten; andererseits ferngesteuertes 1nstrument kommunistischer Machtpolitik. Wer wie ich mit vierzehn, fünfzehn Jahren das Kriegsende und die Anfänge gesellschaftlicher Neuorganisation mitgemacht hat, wird seine eigenen Erfahrungen eher in der ersten Version wiedererkennen. ich erinnere mich gut an die schockartigen Erlebnisse, die damals das Leben völlig veränderten und mich, obwohl ich im Westteil Berlins lebte, in die Reihen der FDJ führten.
Aktualisiert: 2023-04-04
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In der DDR gab es eine Vielzahl von gesellschaftlich bzw. politisch tätigen Organisationen und ein spezifisches Parteiensystem, positioniert insbesondere im »Demokratischen Block« und in der »Nationalen Front«. Diese Formen änderten jedoch nichts an der im Artikel 1 der DDR-Verfassung auch förmlich festgeschriebenen »führenden Rolle der marxistisch-leninistischen Partei« - der SED. Die übrigen Parteien und Organisationen in der DDR besaßen lediglich ein eingeschränktes Mitspracherecht, vor allem in den sie direkt betreffenden Fragen, welches sie in den einzelnen Entwicklungsphasen der DDR-Geschichte mehr oder weniger stark nutzten. Dennoch existierte ein organisatorisches Eigenleben; durch eigene Satzungen und Programme, durch die speziellen Aufgaben und Interessenvertretungen, durch die individuelle Arbeit von hunderttausenden Mitgliedern. Viele der in den Parteien und Organisationen wirkenden Menschen engagierten sich aktiv - zumeist um ihre geringen Einflußmöglichkeiten und Handlungsspielräume wissend.
Die zeitgeschichtliche Forschung hat sehr viel Material über einzelne Politikfelder in der DDR, Fragen der Organisation und Ausübung der politischen Macht durch die SED vorgelegt. Die Rolle der Blockparteien, von Massenorganisationen und weiteren Organisationen sowie ihr strukturelles Zusammenwirken blieben indes unterbelichtet.
Aktualisiert: 2021-06-03
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