Voller Enthusiasmus reist Panaït Istrati 1927 nach Russland. Als einer der bekanntesten linken Intellektuellen Frankreichs ist er zum zehnten Jubiläum der Oktoberrevolution geladen. Doch was er abseits des offiziellen Programms sieht und hört, lässt ihn zweifeln: Die kommunistische Opposition wird mundtot gemacht, der stalinistische Terror tobt und das einfache Volk leidet. Mit dem Schriftsteller Nikos Kazantzakis reist Istrati bis 1929 durchs Land. Bei seiner Rückkehr ist er vollkommen desillusioniert. Er veröffentlicht Zu neuen Ufern (Vers l’autre flamme: Après seize mois dans l’U.R.S.S.) nicht als Reisebericht, sondern als leidenschaftlichen Appell an seine politischen Mitstreiter. Der Tabubruch – die offene Kritik an Stalin sowie an der Obrigkeitshörigkeit westlicher Kommunisten – drängt ihn in die Isolation.
Auszüge aus der Korrespondenz Istratis und Romain Rollands sowie Heinrich Stiehlers Erläuterungen dazu gewähren Einblicke in die Auseinandersetzungen um das Buch. Stiehlers Anmerkungen zum Text geben für das Verständnis hilfreiche Zusatzinformationen.
Aktualisiert: 2022-12-12
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Panaït Istratis politische Spätschriften – in seinen letzten Lebensmonaten verfasste Artikel für ein rumänisches Wochenblatt der faschistischen Dissidenz, den „Kreuzzug des Rumänentums“ (Cruciada Românismului) – erscheinen hier zum ersten Mal auf Deutsch. Sie stehen in krassem Gegensatz zu seinem belletristischen Hauptwerk. An die Stelle eines romantischen Rumänienbildes setzt er hier eine krude, oft inkohärente Realitätsanalyse. Die Themen zollen fraglos der rechten Ideologie des vorfaschistischen Rumäniens Tribut. Es nützt wenig, wenn Istrati gebetsmühlenartig sein Freisein von jeglichem Rassenhass unterstreicht und sich die Diskussionen in Frankreich und Deutschland unermüdlich um diesen Punkt drehen. Außer Frage steht, dass der Ausgangspunkt für die in diesen Schriften zum Ausdruck kommende Haltung in Istratis konkreten Erfahrungen mit den dunklen Seiten von Stalins Sowjetunion liegt.
Aktualisiert: 2022-12-12
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Rumänien trifft die Verantwortung für den Tod von über 280.000 Jüdinnen und Juden, die in den Grenzen eines mit Nazideutschland verbündeten "Großrumänien" und in den von rumänischen Truppen besetzten Gebieten der Sowjetunion lebten.
Heinrich Stiehler, profunder Kenner der rumänischen Geschichte und Literatur, konfrontiert mit erschütternden Zeugnissen der grausamen Judenverfolgungen vor und während des Zweiten Weltkrieges. Vieles davon wird hier erstmals in deutscher Sprache zugänglich. Beschrieben werden die Besonderheiten des rumänischen Antisemitismus und seiner geistigen Vorreiter, unter ihnen die später berühmten Emil M. Cioran und Mircea Eliade. Die rumänischen Antisemiten handelten und mordeten durchaus aus eigenem Antrieb und nach eigener Fasson.
Stiehler lädt zum Nachdenken über die Authentizität von Zeugnissen, die politische Einstellung von Zeugen und die Darstellbarkeit des unfassbar Scheinenden ein. Sein Buch ist Dokumentation und Essay zugleich.
Aktualisiert: 2022-04-11
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Mit der vorliegenden Einführung stellen die renommierten Rumänisten Klaus
Bochmann (Leipzig) und Heinrich Stiehler (Wien) der deutschen und interna-
tionalen Romanistik eine gut lesbare kompakte, aber dennoch detailreiche Dar-
stellung der rumänischen Sprach- und Literaturgeschichte zur Verfügung.
Aus dem Inhalt:
I. Was für eine Sprache ist das Rumänische? Das Rumänische unter den Sprachen Europas und unter den romanischen Sprachen (Klaus Bochmann)
II. Wie das Rumänische zu dem geworden ist, was es heute ist: Eine soziokulturelle Sprachgeschichte (Klaus Bochmann)
1. Methodenfragen der Sprachgeschichtsschreibung
2. Die Romanisierung im Ostteil des Römischen Reiches
3. Die dakoromanische Spezifik der lateinischen Basis des Rumänischen
4. Thrakodakisches Substrat oder albanische Lehnwörter? Kontroversen um den Entstehungsraum des Rumänischen
5. Der Anteil des Slawischen an Wortschatz und Struktur des Rumänischen
6. Andere Entlehnungen
7. Das so genannte "Urrumänisch" und die Periodisierung der rumänischen Sprachgeschichte
8. Rumänisch im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit
9. Vormoderne: das 18. Jahrhundert
10. Modernisierung im Zeichen ambivalenter Okzidentalisierung
11. Sprachverhältnisse, Sprachpolitik und Sprachwissenschaft im 20. Jahrhundert
III. Literatur (Heinrich Stiehler)
1. Literaturgeschichtsschreibung und Raum: ein Problemaufriss
2. Transgression von Raum: Migration und Oralität
3. Von Neacsu zu Cantemir: Schriftsprache und „implizite“ Literatur
4. Gibt es eine rumänische Aufklärung? Phanarioten und Latinisten im 18. Jahrhundert
5. Exkurs: der neoromanische Impakt ab 1829
6. Die Literatur der Achtundvierziger
7. Die Junimea
8. Vom Symbolismus zur Avantgarde
9. Semanatorismus und Gândirismus
10. Die rumänische Zwischenkriegsprosa
11. Partei und Literatur seit 1945
12. Das literarische Exil seit 1945
Aktualisiert: 2020-01-05
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Autor: Heinrich Stiehler, Taschenbuch, 200 Seiten mit vier Abbildungen. Reprint (Altdeutsche Schrift)
Buch in zwei Teile: 1. Das Kloster von seiner Gründung bis zu seinem Untergang und 2. Der Ort samt seiner Umgebung von seinem ersten Anfang bis zu seinem gegenwärtigen Ausbau.
Aus dem Vorwort: Das nunmehr als Reprint vorliegende Werk des Heinrich Stiehler von 1891/93 verkörpert eines der umfangreichsten Publikationen über Kloster und Ort Georgenthal aus dieser Zeit. Wir finden vor 1891 in der Literatur meist nur einzelne Bereiche beschrieben. Heinrich Stiehler hat tiefgründige Studien betrieben und sehr viel Wissen aus Urkunden und Chroniken zusammengetragen und ausgewertet. Sein Wissen steht uns nun wieder zur Verfügung.
Das Buch ist in der Sprache jener Zeit geschrieben. Es bedarf von uns etwas Eingewöhnung in diese bildhafte Sprache, aber die Inhalte werden jeden Interessierten begeistern. Wir erfahren viel über das Kloster, den Ort und die nähere Umgebung. Wir erfahren aber auch, wie sich Georgenthal entwickelt hat, wie es den Leuten der damaligen Zeit ergangen ist, was sie erleiden mußten und vieles mehr.
Das Kloster wurde um 1140 gegründet und existierte fast 400 Jahre, bis 1525. Gegen 1150 zogen die Mönche des Klosters St. Georgen vom Georgenberg (Georgsberg) ins Tal der Apfelstädt (nach Georgenthal).
In der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts zerfielen die Reste der Klosteranlage. Der Ort selbst bestand damals gerade mal aus 6 Häusern. Erst gegen 1840 hat man Reste des Klosters wiederentdeckt, 1852 folgten weitere Funde. Dies mag der Grund gewesen sein, sich wieder mit diesem Thema zu beschäftigen. Ab 1892 erfolgten dann systematische Grabungen, insbesondere unter Leitung des Georgenthaler Pfarrers Baethke. Ab diesen Zeitpunkt finden wir auch wieder mehrfach Publikationen zu diesem Thema.
Der Autor des vorliegenden Buches, Heinrich Stiehler, war als Pfarrer in Alterbergen tätig. Er betreute die Pfarrgemeinden Altenbergen, Catterfeld, Engelsbach und Finsterbergen. Heinrich Stiehler veröffentlichte mehrere Schriften über Ereignisse aus diesem Gebiet, insbesondere aber über den nahegelegenen Altenberg mit seiner Geschichte, der alten Johanneskirche, der Bonifatiuslegende, dem Candelaber und dem Georgsberg mit dem Kloster St. Georgen. Er beschrieb damals schon die wüste Stelle, wo sich einst die Klostergebäude befunden haben müssen. Eine Grabung im Jahr 1963 unter Leitung von Roland Scharff bestätigten seine 1891 gemachten Aussagen.
Heinrich Stiehler war in mehreren Vereinen tätig, unter anderem war er Vorsitzender des Ortsvereins Altenbergen des „Evangelischen Bundes“. Laut Chronik der Pfarrei Altenbergen hat dieser Ortsverein sich sehr um die Verbreitung der regionalen Geschichte verdient gemacht. So wurden beispielsweise 1890/91 Gesprächsrunden über die Zeit der Reformation und des Bauernkrieges in Altenbergen und um Georgenthal - also über die Zeit des Untergangs des Klosters - abgehalten. In der Funktion des Vorsitzenden dieses Vereins hielt er auch Lesungen aus seinem, vor Weihnachten 1891, erschienenen Buch „Kloster und Ort Georgenthal - ein Streifzug durch die einzelnen Zeiten“. Solche Lesungen und Gesprächsrunden fanden meist während der Winterzeit statt. Es gab schon damals viel Interesse an der heimischen Geschichte.
Erfurt im Juni 2002 Dipl.-Ing. Uwe Stiehler
Aktualisiert: 2019-10-29
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Am Beispiel des Lyrikers Paul Celan, der Rumänien Ende 1947 verliess, und des Prosaautors Oscar W. Cisek, der zeit seines Lebens dort wirkte, fragt die Arbeit nach werkkonstitutiven kultursoziologischen und literarischen Einflüssen, die sich aus der besonderen Situation Rumäniens als Staat mit mehreren Nationalitäten ergeben. Sie verfolgt das Ziel, die Labilität oder Stabilität einer Minderheitenliteratur - der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur Rumäniens - nicht aus dieser selbst zu erklären, sondern aus ihrer spezifischen Stellung in bezug zum Ganzen einer Nation.
Aktualisiert: 2019-12-19
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