„Laboratorium Vielseitigkeit“. Zur Literatur der Weimarer Republik

„Laboratorium Vielseitigkeit“. Zur Literatur der Weimarer Republik von Asholt,  Wolfgang, Bauer,  Gerhard, Berg,  Hubert van den, Büning,  Eleonore, Dolle-Weinkauf,  Bernd, Dreier,  Ricarda, Fähnders,  Walter, Hansen,  Andeas, Josting,  Petra, Jung,  Werner, Kammler,  Clemens, Ladenthin,  Volker, Lethen,  Helmut, Liebs,  Elke, Lindemann,  Susanne, Ludewig,  Peter, Mierau,  Fritz, Mierau,  Sieglinde, Münz-Koenen,  Inge, O'Sullivan,  Emer, Oeste,  Bettina, Reinhardt-Becker,  Elke, Rohrwasser,  Michael, Schulte,  Christian, Steinlein,  Rüdiger, Stenzel,  Gudrun, Thielking,  Sigrid, Thöming,  Jürgen, Tost,  Birte, Völpel,  Annegret, Weinkauf,  Gina, Wrobel,  Dieter
Das Wort vom „Laboratorium Vielseitigkeit“, das Walter Benjamin 1930 auf Brecht gemünzt hat, läßt sich auf die Literatur der Weimarer Republik insgesamt beziehen. Um sie geht es in dieser Festschrift für Helga Karrenbrock: um die produktive, überaus experimentierfreudige, innovative, oft auch provisorische Vielseitigkeit dieses Laboratoriums der kulturellen, ästhetischen, literarischen Experimente. Dazu gehört auch die Kinder- und Jugendliteratur, der in diesem Blick auf die Literatur der Weimarer Republik in neun Kapiteln ein größerer Raum als gewohnt zugemessen wird – als literarisches Subsystem mit eigenen Traditionen, aber auch als integraler Bestandteil der Literatur überhaupt. Das gilt für die Avantgarde, die Gender-Diskussion, für die Darstellung von Juden und ‚Zigeunern‘ oder für das Kapitel „Anarchie und Rebellion“, für die „Liebeslehren“ wie für das Kapitel über „Literatur und Erinnerung“ – also für jenes „Laboratorium Vielseitigkeit“, das die Zeit der Weimarer Republik bis heute so faszinierend macht.
Aktualisiert: 2022-05-03
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West-östlicher Divan zum utopischen Kakanien

West-östlicher Divan zum utopischen Kakanien von Daigger,  Annette, Schröder-Werle,  Renate, Thöming,  Jürgen
Marie-Louise Roth, die bekannte Robert-Musil-Forscherin, wurde am 1. August 1926 in Haguenau (Frankreich) geboren. Ihre Lebensgeschichte ist ein hervorragendes Beispiel für ein Eingebundensein in die wechselhaften Beziehungen zwischen verschiedenen Sprachkulturen. Wenn sich Marie-Louise Roth nach Jahren der Bedrohung und Ängste durch die Naziherrschaft während ihrer Jugendzeit im Elsaß doch für ein germanistisches Studium entschieden hat, so geschah dies vor einem geistigen Hintergrund, der sie an die Dichtung und Kultur Deutschlands glauben ließ. So wurde für Marie-Louise Roth die Beschäftigung mit der deutschsprachigen Literatur und Kultur eine Lebensaufgabe. Sie hat über Jahre Generationen von Germanisten an der Universität des Saarlandes wissenschaftlich ausgebildet und menschlich geprägt. 1952 wurde sie durch einen Straßburger Buchhändler auf die von Adolf Frisé besorgte Neuausgabe des «Mann ohne Eigenschaften» aufmerksam. Galt bis dahin ihr Interesse stärker den Werken der Goethezeit, widmete sie sich schon bald dem österreichischen Schriftsteller Robert Musil. Schon sehr bald wurde sie zu einem der Pioniere der neu entstehenden Robert-Musil-Forschung. In das Jahr 1970 fällt die auf ihre Initiative zurückgehende Gründung der Arbeitsstelle für Robert-Musil-Forschung an der Universität des Saarlandes, wo sie seit 1964 tätig war und von 1972 bis 1992 einen Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft innehatte. Besonders die durch ihr persönliches Engagement entstandenen Kontakte führten dazu, daß sie von den Erben Musils, Gaetano Marcovaldi und Otto Rosenthal, neben Originalunterlagen aus der Feder Musils, Kopien des gesamten Nachlasses für die Saarbrücker Forschungsstelle erhielt. Das seitdem stetig wachsende Interesse an den Werken Musils, das sich in zahlreichen Veröffentlichungen im In- und Ausland und den weltweit entstandenen Übersetzungen manifestiert, aber auch die Kontroversen um die wissenschaftliche Auswertung des Nachlasses bewegten Marie-Louise Roth zur Initiative der Gründung der Internationalen Robert-Musil-Gesellschaft, die im Juni 1974 unter der Schirmherrschaft des damaligen österreichischen Bundeskanzlers Bruno Kreisky entstand. Marie-Louise Roth ist seit dieser Zeit Präsidentin der Gesellschaft. Aufgrund ihrer Zweisprachigkeit und der Verbindung ihrer Lehrtätigkeit mit der Leitung der Arbeitsstelle für Robert-Musil-Forschung hat sie dazu beigetragen, Generationen von französischsprachigen Germanisten mit dem Werk des österreichischen Autors und seiner Zeitgenossen bekanntzumachen. Marie-Louise Roth hat internationale Kolloquien ausgerichtet und zahlreiche Beiträge über Robert Musil in Zeitschriften und Sammelbänden veröffentlicht. Sie ist Mitherausgeberin zweier wissenschaftlicher Reihen, zum einen die «Beiträge zur Robert-Musil-Forschung und zur neueren österreichischen Literatur» (Röhrig-Universitätsverlag, St. Ingbert/Saar), zum anderen die Reihe «Musiliana» (Verlag Peter Lang, Bern). Seit ihrer Emeritierung ist Marie-Louise Roth auch weiterhin wissenschaftlich tätig. 1995 veröffentlichte sie gemeinsam mit dem Genfer Germanisten Bernhard Böschenstein die Beiträge des Genfer Kolloquiums zum 50. Todestag von Robert Musil «Hommage à Musil» in ihrer Reihe «Musiliana» sowie 1997 das zweibändige Werk «Martha Musil. Briefwechsel mit Armin Kesser und Philippe Jaccottet». Die hier vorgestellte Festschrift für Marie-Louise Roth versammelt Aufsätze internationaler Forscher aus den Bereichen der Literatur-, Sprach- und Vergleichenden Literaturwissenschaft. Die behandelten Autoren, deren Wurzeln im österreichischen Sprach- und Kulturraum liegen, unterstreichen vor allem die Eigenständigkeit und Eigenart der österreichischen Literatur. Die in dieser Festschrift versammelten Beiträge beziehen sich auf den Menschen Marie-Louise
Aktualisiert: 2019-12-19
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