Im Vorwort zur zweiten Auflage seiner 'Deutschen Mythologie' (1844)
bezeichnet Jacob Grimm seine These, Frau Holle und analoge Gestalten des
deutschen Volksglaubens seien heidnisch-germanischen Ursprungs, als
exemplarisch für die Erforschung der germanischen Mythologie im deutschen
Sprachraum. Diese programmatische Äußerung hat seit Ende des 19.
Jahrhunderts bis heute zu einer Fülle von Gegenthesen geführt, denen
freilich außer der Frontstellung gegen Grimm wenig gemeinsam ist. In der
vorliegenden Studie soll durch additive Anwendung mehrerer Methoden - die
Auswertung eines Belegs aus der mittelalterlichen jüdischen Belieferung,
die Aufarbeitung aller Zeugnisse aus der christlichen
Antiaberglaubensliteratur vom Mittelalter bis gegen 1800 und vor allem die
Sprachgeographie - gezeigt werden, dass Grimm hinsichtlich dieser Gestalten
im wesentlichen recht hatte, obwohl Einwände gegen seine Darstellungsart
anzumelden sind. Das Lebendige an seiner These ist nicht so sehr seine
Betonung des germanischen Ursprungs, sondern seine Einsicht in die
Wichtigkeit des weiblichen Prinzips als religionsprägenden Faktors selbst
im 'wodanistischen' Spätheidentum.
Aktualisiert: 2023-06-15
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"... ist das 'Findebuch' in mehrfacher Hinsicht richtungsweisend. Ausgehend von dem alten großen mittelhochdeutschen Handwörterbuch, dem 'Lexer', den es auf unkonventionelle Weise bemerkenswert aktualisiert, demonstriert es die Leistungsfähigkeit seiner konsequent pragmatisch ausgerichteten Methoden ... So gesehen ist das 'Findebuch' ein echter Meilenstein der mittelhochdeutschen Lexikologie."(Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik)"... werden ca. 800 neue Stichwörter erfaßt und nicht wenige neue Wortverwendungen nachgewiesen. Unter textphilologischen Gesichtspunkten schließt sich damit eine empfindliche Lücke. Gleichzeitig wird mit der Erweiterung der Quellenbasis des 'Findebuchs' auch der wortgeschichtliche Rahmen, in dem das Mittelhochdeutsche beschreibbar ist, nennenswert erweitert. Für die Planungen zu einem neuen mittelhochdeutschen Wörterbuch ist das 'Findebuch' von außerordentlichem Nutzen." (Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur)
Aktualisiert: 2023-06-15
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"... ist das 'Findebuch' in mehrfacher Hinsicht richtungsweisend. Ausgehend von dem alten großen mittelhochdeutschen Handwörterbuch, dem 'Lexer', den es auf unkonventionelle Weise bemerkenswert aktualisiert, demonstriert es die Leistungsfähigkeit seiner konsequent pragmatisch ausgerichteten Methoden ... So gesehen ist das 'Findebuch' ein echter Meilenstein der mittelhochdeutschen Lexikologie."(Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik)"... werden ca. 800 neue Stichwörter erfaßt und nicht wenige neue Wortverwendungen nachgewiesen. Unter textphilologischen Gesichtspunkten schließt sich damit eine empfindliche Lücke. Gleichzeitig wird mit der Erweiterung der Quellenbasis des 'Findebuchs' auch der wortgeschichtliche Rahmen, in dem das Mittelhochdeutsche beschreibbar ist, nennenswert erweitert. Für die Planungen zu einem neuen mittelhochdeutschen Wörterbuch ist das 'Findebuch' von außerordentlichem Nutzen." (Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur)
Aktualisiert: 2023-06-07
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Im Vorwort zur zweiten Auflage seiner 'Deutschen Mythologie' (1844)
bezeichnet Jacob Grimm seine These, Frau Holle und analoge Gestalten des
deutschen Volksglaubens seien heidnisch-germanischen Ursprungs, als
exemplarisch für die Erforschung der germanischen Mythologie im deutschen
Sprachraum. Diese programmatische Äußerung hat seit Ende des 19.
Jahrhunderts bis heute zu einer Fülle von Gegenthesen geführt, denen
freilich außer der Frontstellung gegen Grimm wenig gemeinsam ist. In der
vorliegenden Studie soll durch additive Anwendung mehrerer Methoden - die
Auswertung eines Belegs aus der mittelalterlichen jüdischen Belieferung,
die Aufarbeitung aller Zeugnisse aus der christlichen
Antiaberglaubensliteratur vom Mittelalter bis gegen 1800 und vor allem die
Sprachgeographie - gezeigt werden, dass Grimm hinsichtlich dieser Gestalten
im wesentlichen recht hatte, obwohl Einwände gegen seine Darstellungsart
anzumelden sind. Das Lebendige an seiner These ist nicht so sehr seine
Betonung des germanischen Ursprungs, sondern seine Einsicht in die
Wichtigkeit des weiblichen Prinzips als religionsprägenden Faktors selbst
im 'wodanistischen' Spätheidentum.
Aktualisiert: 2023-06-07
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Im Vorwort zur zweiten Auflage seiner 'Deutschen Mythologie' (1844)
bezeichnet Jacob Grimm seine These, Frau Holle und analoge Gestalten des
deutschen Volksglaubens seien heidnisch-germanischen Ursprungs, als
exemplarisch für die Erforschung der germanischen Mythologie im deutschen
Sprachraum. Diese programmatische Äußerung hat seit Ende des 19.
Jahrhunderts bis heute zu einer Fülle von Gegenthesen geführt, denen
freilich außer der Frontstellung gegen Grimm wenig gemeinsam ist. In der
vorliegenden Studie soll durch additive Anwendung mehrerer Methoden - die
Auswertung eines Belegs aus der mittelalterlichen jüdischen Belieferung,
die Aufarbeitung aller Zeugnisse aus der christlichen
Antiaberglaubensliteratur vom Mittelalter bis gegen 1800 und vor allem die
Sprachgeographie - gezeigt werden, dass Grimm hinsichtlich dieser Gestalten
im wesentlichen recht hatte, obwohl Einwände gegen seine Darstellungsart
anzumelden sind. Das Lebendige an seiner These ist nicht so sehr seine
Betonung des germanischen Ursprungs, sondern seine Einsicht in die
Wichtigkeit des weiblichen Prinzips als religionsprägenden Faktors selbst
im 'wodanistischen' Spätheidentum.
Aktualisiert: 2023-06-01
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"... ist das 'Findebuch' in mehrfacher Hinsicht richtungsweisend. Ausgehend von dem alten großen mittelhochdeutschen Handwörterbuch, dem 'Lexer', den es auf unkonventionelle Weise bemerkenswert aktualisiert, demonstriert es die Leistungsfähigkeit seiner konsequent pragmatisch ausgerichteten Methoden ... So gesehen ist das 'Findebuch' ein echter Meilenstein der mittelhochdeutschen Lexikologie."(Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik)"... werden ca. 800 neue Stichwörter erfaßt und nicht wenige neue Wortverwendungen nachgewiesen. Unter textphilologischen Gesichtspunkten schließt sich damit eine empfindliche Lücke. Gleichzeitig wird mit der Erweiterung der Quellenbasis des 'Findebuchs' auch der wortgeschichtliche Rahmen, in dem das Mittelhochdeutsche beschreibbar ist, nennenswert erweitert. Für die Planungen zu einem neuen mittelhochdeutschen Wörterbuch ist das 'Findebuch' von außerordentlichem Nutzen." (Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur)
Aktualisiert: 2023-06-01
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Im Vorwort zur zweiten Auflage seiner 'Deutschen Mythologie' (1844)
bezeichnet Jacob Grimm seine These, Frau Holle und analoge Gestalten des
deutschen Volksglaubens seien heidnisch-germanischen Ursprungs, als
exemplarisch für die Erforschung der germanischen Mythologie im deutschen
Sprachraum. Diese programmatische Äußerung hat seit Ende des 19.
Jahrhunderts bis heute zu einer Fülle von Gegenthesen geführt, denen
freilich außer der Frontstellung gegen Grimm wenig gemeinsam ist. In der
vorliegenden Studie soll durch additive Anwendung mehrerer Methoden - die
Auswertung eines Belegs aus der mittelalterlichen jüdischen Belieferung,
die Aufarbeitung aller Zeugnisse aus der christlichen
Antiaberglaubensliteratur vom Mittelalter bis gegen 1800 und vor allem die
Sprachgeographie - gezeigt werden, dass Grimm hinsichtlich dieser Gestalten
im wesentlichen recht hatte, obwohl Einwände gegen seine Darstellungsart
anzumelden sind. Das Lebendige an seiner These ist nicht so sehr seine
Betonung des germanischen Ursprungs, sondern seine Einsicht in die
Wichtigkeit des weiblichen Prinzips als religionsprägenden Faktors selbst
im 'wodanistischen' Spätheidentum.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Die Studie untersucht zunächst als graphematisches Grundsatzproblem das Verhältnis zwischen Schrift und Lautung bei Verwendung des hebräischen Alphabets und speziell die Methoden zur Erforschung dieses Verhältnisses in verklungenen Sprachstufen. Im ersten Hauptteil, dem dokumentarischen Kernstück des Buches, wird anhand von etwa 70 Texten erstmalig die schrift- und lautgeschichtliche Entwicklung von den Anfängen der jiddischen Überlieferung (im 12.-14. Jahrhundert) bis zum Untergang des schriftlichen Westjiddisch in Deutschland gegen 1800 zusammenhängend dargestellt. Der zweite Hauptteil veranschaulicht speziell die allmähliche Entfernung auch der deutschen Komponente des Westjiddischen von den verschiedenen Varietäten des Deutschen. Beim Vergleich der lautlichen Ebene mit den anderen Ebenen (wie Wortschatz, Syntax, Formenbau) zeigt sich, dass das Westjiddische seine Unabhängigkeit vom Deutschen am zügigsten in den unmittelbar inhaltstragenden Teilen der Sprache und erst allmählich in den rein instrumentellen Teilen, also den Formen und Lauten, erreicht hat. Diese auf direktem Studium der älteren Texte beruhenden Befunde werden dann synthetisiert mit den Befunden einerseits der retrospektiven Sprachgeographie des Westjiddischen, andererseits mit unserem historischen Wissen über jüdische Sprecherbewegungen innerhalb des westjiddischen Bereichs. Ferner wird eine Lokalisierungsmethode entwickelt, bei der ältere westjiddische Texte zum ersten Mal nicht einfach behandelt werden, als ob sie gleichzeitig deutsche wären. Das Schlusskapitel gliedert die Gesamtheit der beobachteten graphematischen und phonematischen Sprachveränderungen nach wenigen pragmalinguistisch einsichtigen Grundkategorien auf: Sprachgeschichte als Lehre von den universalen und den je speziellen Triebkräften der Änderungen Menschlicher Kommunikation.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Die Sprache der jiddischen Bibelübersetzungstradition ist seit etwa 1400 in reichlichstem Maße durch Handschriften, seit etwa 1535 auch durch Drucke belegt. Ihren Hauptsitz im Leben hat sie im Chejder, der fast ganz dem Elementarstudium der hebräischen Bibel gewidmeten jüdischen "Grundschule", wo vom Beginn des Aschkenasentums an mindestens die gesamte männliche Hälfte der Bevölkerung ihre sprachlich formativsten Jahre verbrachte. Der Beitrag dieser Übersetzungssprache zum Wortschatz (einschließlich Wortbildung und Idiomatik), ja zur Morphologie der jiddischen Gemeinsprache wurde bisher eklatant unterschätzt. Die Studie erfaßt (1) an Hand der ersten hebräisch-jiddischen Bibelkonkordanz (um 1535) möglichst viele Elemente der Chejdersprache als diskrepant zur standarddeutschen Entwicklung und erklärt sie (2) aus dem hebräischen Urtext (wobei häufig die vorjiddischen Übersetzungen vom Targum bis zur jüdischfranzösischen Tradition den Schlüssel zum Verständnis liefern). Sie erweist sie (3) auf dem Weg durch die Bibelglossare und -übersetzungen als feste Bestandteile der Tradition und dokumentiert (4) ihr Einströmen in die jiddische Gemeinsprache bis hin zum Standardjiddischen. Ausgewertet wurden rund 120 Texte vom Ende des 14. bis zum 18. Jahrhundert: Bibelglossare und -übersetzungen, Epik, Lieder, Erzählprosa, Briefe, Brauchtums-, Erbauungs-, Gebetsliteratur etc. Indem die Studie zeigt, wieviel die im westjiddischen Bereich entstandene Übersetzungstradition - und durch welche Kanäle sie es - dem Gesamtjiddischen vermittelt hat, ist sie zugleich eine Dokumentation der fundamentalen Einheit von West- und Ost-Aschkenas im Sinne von Salomo Birnbaum und Max Weinreich.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Die Studie untersucht zunächst als graphematisches Grundsatzproblem das Verhältnis zwischen Schrift und Lautung bei Verwendung des hebräischen Alphabets und speziell die Methoden zur Erforschung dieses Verhältnisses in verklungenen Sprachstufen. Im ersten Hauptteil, dem dokumentarischen Kernstück des Buches, wird anhand von etwa 70 Texten erstmalig die schrift- und lautgeschichtliche Entwicklung von den Anfängen der jiddischen Überlieferung (im 12.-14. Jahrhundert) bis zum Untergang des schriftlichen Westjiddisch in Deutschland gegen 1800 zusammenhängend dargestellt. Der zweite Hauptteil veranschaulicht speziell die allmähliche Entfernung auch der deutschen Komponente des Westjiddischen von den verschiedenen Varietäten des Deutschen. Beim Vergleich der lautlichen Ebene mit den anderen Ebenen (wie Wortschatz, Syntax, Formenbau) zeigt sich, dass das Westjiddische seine Unabhängigkeit vom Deutschen am zügigsten in den unmittelbar inhaltstragenden Teilen der Sprache und erst allmählich in den rein instrumentellen Teilen, also den Formen und Lauten, erreicht hat. Diese auf direktem Studium der älteren Texte beruhenden Befunde werden dann synthetisiert mit den Befunden einerseits der retrospektiven Sprachgeographie des Westjiddischen, andererseits mit unserem historischen Wissen über jüdische Sprecherbewegungen innerhalb des westjiddischen Bereichs. Ferner wird eine Lokalisierungsmethode entwickelt, bei der ältere westjiddische Texte zum ersten Mal nicht einfach behandelt werden, als ob sie gleichzeitig deutsche wären. Das Schlusskapitel gliedert die Gesamtheit der beobachteten graphematischen und phonematischen Sprachveränderungen nach wenigen pragmalinguistisch einsichtigen Grundkategorien auf: Sprachgeschichte als Lehre von den universalen und den je speziellen Triebkräften der Änderungen Menschlicher Kommunikation.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Die Sprache der jiddischen Bibelübersetzungstradition ist seit etwa 1400 in reichlichstem Maße durch Handschriften, seit etwa 1535 auch durch Drucke belegt. Ihren Hauptsitz im Leben hat sie im Chejder, der fast ganz dem Elementarstudium der hebräischen Bibel gewidmeten jüdischen "Grundschule", wo vom Beginn des Aschkenasentums an mindestens die gesamte männliche Hälfte der Bevölkerung ihre sprachlich formativsten Jahre verbrachte. Der Beitrag dieser Übersetzungssprache zum Wortschatz (einschließlich Wortbildung und Idiomatik), ja zur Morphologie der jiddischen Gemeinsprache wurde bisher eklatant unterschätzt. Die Studie erfaßt (1) an Hand der ersten hebräisch-jiddischen Bibelkonkordanz (um 1535) möglichst viele Elemente der Chejdersprache als diskrepant zur standarddeutschen Entwicklung und erklärt sie (2) aus dem hebräischen Urtext (wobei häufig die vorjiddischen Übersetzungen vom Targum bis zur jüdischfranzösischen Tradition den Schlüssel zum Verständnis liefern). Sie erweist sie (3) auf dem Weg durch die Bibelglossare und -übersetzungen als feste Bestandteile der Tradition und dokumentiert (4) ihr Einströmen in die jiddische Gemeinsprache bis hin zum Standardjiddischen. Ausgewertet wurden rund 120 Texte vom Ende des 14. bis zum 18. Jahrhundert: Bibelglossare und -übersetzungen, Epik, Lieder, Erzählprosa, Briefe, Brauchtums-, Erbauungs-, Gebetsliteratur etc. Indem die Studie zeigt, wieviel die im westjiddischen Bereich entstandene Übersetzungstradition - und durch welche Kanäle sie es - dem Gesamtjiddischen vermittelt hat, ist sie zugleich eine Dokumentation der fundamentalen Einheit von West- und Ost-Aschkenas im Sinne von Salomo Birnbaum und Max Weinreich.
Aktualisiert: 2023-05-29
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In der europäischen Erzählliteratur des 16. Jahrhunderts ist ein neuer Stern erster Größe sichtbar geworden. Die von dem Humanisten Elia Levita oder einem seiner Schüler geschaffene jiddische Stanzenfassung des aus Frankreich nach Italien gekommenen »Paris und Vienne«-Stoffes hebt diesen auf eine ganz unerwartete Höhe -- erzähltechnisch durch eine vor allem an Ariost geschulte Verskunst und Tiefenperspektivik, inhaltlich durch eine geniale, avant la lettre 'realistische' Beobachtungsgabe, die auf Schritt und Tritt das Erhabene und das hinreißend Komische zur Deckung zu bringen vermag. Trotz dieser unverkennbaren Herkunft aus Renaissance-Italien ist das Werk auf eine verhaltenere, erst bei eindringlicher Lektüre hervortretende Weise in die jüdische Glaubens- und Denkwelt eingebettet. Erst 1986 wurde ein vollständiges Exemplar bekannt. Im Erscheinen begriffen ist die von dem Jerusalemer Jiddisten Chone Shmeruk erstellte große Ausgabe in hebräischen Lettern. Im vorliegenden Band wird das Werk erstmals in lateinischer Transkription (samt Kommentar und literarhistorischer Einführung) auch dem abendländischen Leser zugänglich gemacht.
Aktualisiert: 2023-05-29
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In der europäischen Erzählliteratur des 16. Jahrhunderts ist ein neuer Stern erster Größe sichtbar geworden. Die von dem Humanisten Elia Levita oder einem seiner Schüler geschaffene jiddische Stanzenfassung des aus Frankreich nach Italien gekommenen »Paris und Vienne«-Stoffes hebt diesen auf eine ganz unerwartete Höhe -- erzähltechnisch durch eine vor allem an Ariost geschulte Verskunst und Tiefenperspektivik, inhaltlich durch eine geniale, avant la lettre 'realistische' Beobachtungsgabe, die auf Schritt und Tritt das Erhabene und das hinreißend Komische zur Deckung zu bringen vermag. Trotz dieser unverkennbaren Herkunft aus Renaissance-Italien ist das Werk auf eine verhaltenere, erst bei eindringlicher Lektüre hervortretende Weise in die jüdische Glaubens- und Denkwelt eingebettet. Erst 1986 wurde ein vollständiges Exemplar bekannt. Im Erscheinen begriffen ist die von dem Jerusalemer Jiddisten Chone Shmeruk erstellte große Ausgabe in hebräischen Lettern. Im vorliegenden Band wird das Werk erstmals in lateinischer Transkription (samt Kommentar und literarhistorischer Einführung) auch dem abendländischen Leser zugänglich gemacht.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Matronymika, also Benennungen nach der Mutter statt nach dem Vater einschließlich daraus entstandener Familiennamen, sind, gemessen am europäischen Durchschnitt, überraschenderweise gerade im jiddischen Sprachbereich ungewöhnlich häufig, obwohl die traditionelle jüdische Kultur und manchmal speziell das osteuropäische Judentum als patriarchalisch par excellence gelten. Die vorliegende Arbeit verfolgt die räumlich-zeitliche Entfaltung der Matronymika von biblischen Zeiten bis heute, insbesondere auch durch die jiddische Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts. Sodann unternimmt sie es, die faszinierende Komplementarität der sozialgeschichtlichen (hier familienstrukturellen) und der mentalitätsgeschichtlichen (hier religiösen) Ursachen aufzudecken.
Aktualisiert: 2023-05-29
> findR *
Dieser Sammelband wird Walter Röll von Freunden, Kollegen und Schülern als Festschrift zugeeignet. In den 27 Beiträgen zur deutschen, jiddischen und niederländischen Sprach- und Literaturgeschichte vom Mittelalter bis in die Neuzeit (mit dem Schwerpunkt im Mittelalter und der frühen Neuzeit) spiegelt sich die Vielfalt der Interessengebiete des Jubilars.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Dieser Sammelband wird Walter Röll von Freunden, Kollegen und Schülern als Festschrift zugeeignet. In den 27 Beiträgen zur deutschen, jiddischen und niederländischen Sprach- und Literaturgeschichte vom Mittelalter bis in die Neuzeit (mit dem Schwerpunkt im Mittelalter und der frühen Neuzeit) spiegelt sich die Vielfalt der Interessengebiete des Jubilars.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Matronymika, also Benennungen nach der Mutter statt nach dem Vater einschließlich daraus entstandener Familiennamen, sind, gemessen am europäischen Durchschnitt, überraschenderweise gerade im jiddischen Sprachbereich ungewöhnlich häufig, obwohl die traditionelle jüdische Kultur und manchmal speziell das osteuropäische Judentum als patriarchalisch par excellence gelten. Die vorliegende Arbeit verfolgt die räumlich-zeitliche Entfaltung der Matronymika von biblischen Zeiten bis heute, insbesondere auch durch die jiddische Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts. Sodann unternimmt sie es, die faszinierende Komplementarität der sozialgeschichtlichen (hier familienstrukturellen) und der mentalitätsgeschichtlichen (hier religiösen) Ursachen aufzudecken.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Die Studie ist in ihrem Hauptteil ein methodisches Plädoyer dafür, auch in der Jiddistik die ›Etymologie‹ zu voller Wortgeschichte auszuweiten. An drei Wörtern von mentalitätsgeschichtlichem Interesse, für die jeweils mehr als ein Dutzend Etymologien vorgeschlagen (und mehrere bis in die jüngste Zeit diskutiert) worden sind, soll gezeigt werden, dass man selbst hier zu eindeutigen Ergebnissen kommen kann, wenn man, von einer optimal breiten Materialbasis ausgehend, den sprachlichen und außersprachlichen Kontext, also den ›Sitz im Leben‹ der drei Wörter durch die Jahrhunderte ihrer Geschichte möglichst intensiv ausleuchtet.
Im zweiten Teil werden systematisch die Wörter untersucht, die in der großen, noch offenen Diskussion um die jiddische Südost- und Ostflanke eine Rolle spielen.
Aktualisiert: 2023-05-23
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Die Studie ist in ihrem Hauptteil ein methodisches Plädoyer dafür, auch in der Jiddistik die ›Etymologie‹ zu voller Wortgeschichte auszuweiten. An drei Wörtern von mentalitätsgeschichtlichem Interesse, für die jeweils mehr als ein Dutzend Etymologien vorgeschlagen (und mehrere bis in die jüngste Zeit diskutiert) worden sind, soll gezeigt werden, dass man selbst hier zu eindeutigen Ergebnissen kommen kann, wenn man, von einer optimal breiten Materialbasis ausgehend, den sprachlichen und außersprachlichen Kontext, also den ›Sitz im Leben‹ der drei Wörter durch die Jahrhunderte ihrer Geschichte möglichst intensiv ausleuchtet.
Im zweiten Teil werden systematisch die Wörter untersucht, die in der großen, noch offenen Diskussion um die jiddische Südost- und Ostflanke eine Rolle spielen.
Aktualisiert: 2023-05-22
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Die Studie ist in ihrem Hauptteil ein methodisches Plädoyer dafür, auch in der Jiddistik die ›Etymologie‹ zu voller Wortgeschichte auszuweiten. An drei Wörtern von mentalitätsgeschichtlichem Interesse, für die jeweils mehr als ein Dutzend Etymologien vorgeschlagen (und mehrere bis in die jüngste Zeit diskutiert) worden sind, soll gezeigt werden, dass man selbst hier zu eindeutigen Ergebnissen kommen kann, wenn man, von einer optimal breiten Materialbasis ausgehend, den sprachlichen und außersprachlichen Kontext, also den ›Sitz im Leben‹ der drei Wörter durch die Jahrhunderte ihrer Geschichte möglichst intensiv ausleuchtet.
Im zweiten Teil werden systematisch die Wörter untersucht, die in der großen, noch offenen Diskussion um die jiddische Südost- und Ostflanke eine Rolle spielen.
Aktualisiert: 2023-05-20
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