Enzo Traverso verleiht einer verborgenen Tradition ihren gebührenden Platz in den aktuellen Auseinandersetzungen: der linken Melancholie. Latent war die in der linken Geschichtsschreibung und Kultur zwar immer schon präsent, ihre Kraft für heutige Kämpfe hat bisher aber niemand so deutlich herausgestellt wie Traverso. Um eine neue konkrete Utopie des 21. Jahrhunderts beschreiben zu können, analysiert er Werke der bildenden Kunst, Filme, Theorietraditionen sowie die gescheiterten und verratenen Revolutionen und Revolten des 19. und 20. Jahrhunderts.
Traverso zeigt in seinem Essay, dass Verlust und Hoffnung gar nicht so weit auseinanderliegen. Das Verständnis für die erlittenen Niederlagen der Vergangenheit, so Traverso, könne der Linken dabei helfen, ihre Krise zu überwinden. Er plädiert dafür, der linken Melancholie endlich einen Platz in der Tradition einzuräumen und dann zu neuen Ufern aufzubrechen.
»Das Buch gehört in jeden linken auch radikaldemokratischen Diskussionszusammenhang …« – Arnold Schmieder, socialnet
Aktualisiert: 2023-04-05
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Nach Auschwitz kann es keine Kritik der Gesellschaft ohne eine Theorie des Faschismus geben. Der Faschismus zwingt eine kritische Gesellschaftstheorie dazu, ihre eigenen Bedingungen zu reflektieren, und er zwingt ihr zugleich ihren zentralen Gegenstand auf: die Möglichkeit eines Umschlags der Zivilisation in die Barbarei. Vor diesem Hintergrund wird in diesem Band eine doppelte Frage diskutiert: Welche Konsequenzen haben kritische Gesellschaftstheorien aus dem Faschismus für das Schicksal der bürgerlichen Gesellschaft und für die heutige postfaschistische Epoche gezogen? Und wie sehen die Bedingungen der Möglichkeit kritischer Philosophie und Gesellschaftstheorie nach Auschwitz aus?
Aktualisiert: 2023-04-05
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Fast überall in Europa sind neue rechtsradikale Bewegungen und Parteien entstanden, die teilweise über einen erheblichen Massenanhang verfügen. Da ihre Ideologie und Praxis im Unterschied zu ihren historischen Vorläufern weniger die gewaltsame Überwindung des Systems zum Ziel hat, sondern sie es von Innen autoritär umbauen wollen, reden die Medien häufig von Rechtspopulisten. Sie sind eine Sumpfpflanze der neoliberalen Globalisierung und der damit einhergehenden heftigen sozialen Erschütterungen. Als Feinde werden diesmal weniger die Juden als vielmehr die Migranten und Geflüchteten ausgemacht, zumal wenn sie aus muslimischen Ländern kommen. Überhaupt strukturiert die Islamfeindlichkeit die neuen europäischen Nationalismen.
Im zweiten Teil des Buches beschäftigt sich der Autor mit der Ideologie und Politik des Islamismus und des Islamischen Staates. Diskutiert wird die Frage, welches die Ähnlichkeiten und die Unterschiede zum Faschismus und zu den neuen rechtsradikalen Parteien und Bewegungen sind.
Ein Beitrag von Stephan Lessenich zur Soziologie der Alternative für Deutschland (AfD) rundet das Buch ab.
Aktualisiert: 2020-02-21
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Über den Einfluss unerfüllt gebliebener Hoffnungen auf die heutige Linke und ihre Kämpfe
Aktualisiert: 2019-06-13
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Antikommunismus ist die Ideologie der totalen Herrschaft des Kapitalismus. Er ist ein System der Angst, eine symbolische Ordnung, die zur Erreichung einer emanzipatorischen Gesellschaft zu überwinden ist.
Aktualisiert: 2021-06-28
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Die jüdische Moderne hat sich während der Epoche der Aufklärung und des Zweiten Weltkriegs entwickelt, zwischen den Debatten, die der jüdischen Emanzipation vorausgingen, und dem Genozid der Nazis.
Während dieser zwei Jahrhunderte befand sich die jüdische Moderne im Herzen Europas: Ihre intellektuelle, literarische, wissenschaftliche und künstlerische Reichhaltigkeit erwies sich als außergewöhnlich.
Aber der Werdegang der jüdischen Moderne ist erschöpft. Nachdem sie die Funktion einer Heimstätte des kritischen Denkens der westlichen Welt errungen hatten, fanden sich die Juden und Jüdinnen durch eine Art paradoxe Umkehrung auf der Seite der Herrschaft wieder. Die Intellektuellen wurden zur Ordnung gerufen und die Subversiven haben sich selbst gezähmt und sind oft zu Konservativen geworden. Der Antisemiti smus steht nicht mehr im Mittelpunkt der westlichen Kulturen und hat seinen Platz der Islamfeindlichkeit überlassen, der vorherrschenden Form des Rassismus am Beginn des 21. Jahrhunderts.
Die Erinnerung an den Holocaust ist zur »zivilen Religion« unserer liberalen Demokrati en geworden und hat aus dem ehemaligen »Paria-Volk« eine respektable, wahrgenommene Minorität gemacht, die Erbin einer Geschichte, nach deren Maßstab der demokratische Westen nunmehr seine moralischen Tugenden beurteilt.
In diesem richtungsweisenden Essay analysiert Enzo Traverso diese historische Metamorphose. Seine Bilanz zielt nicht darauf ab, zu verurteilen oder freizusprechen, sondern zum Nachdenken über eine zu Ende gegangene Erfahrung anzuregen, mit dem Ziel, ihr Vermächtnis zu retten, das ebenso durch ihre sterile Kanonisierung wie durch ihre konservative Konfiszierung bedroht ist.
Aktualisiert: 2023-04-06
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'Enzo Traversos Essay ist höchst originell, provokativ und durchweg brillant.'
Saul Friedländer
Aktualisiert: 2023-03-07
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Kulturindustrie, Museen, Gedenktage und Lehrprogramme tragen dazu bei, aus der Erinnerung an die Vergangenheit eine Art ziviler Religion unserer Gesellschaften werden zu lassen. Diese Religion erfüllt häufig eine apologetische Funktion: die Erinnerung an die Totalitarismen zu erhalten, um die liberale Ordnung zu rechtfertigen, die besetzten Gebiete zu legitimieren, um einen neuen Holocaust zu verhindern, in den Irak einzumarschieren, um München nicht zu wiederholen.
Aber es gibt auch andere Wege der Erinnerung, diskreter, manchmal unterirdisch, entschieden kritisch, die den roten Faden der Erfahrungen von Gleichheit, Utopie und der Revolte gegen Herrschaft übermitteln.
Mit einem Jahrhundert der Barbarei konfrontiert, fordert die Erinnerung ihre Rechte auf die Vergangenheit. Diese Erinnerung hat eine intellektuelle Debatte hervorgerufen, deren Linien Enzo Traverso in seinem Buch rekonstruiert: von Halbwachs zu Ricoeur, von Benjamin zu Yerushalmi. Anhand zahlreicher Beispiele aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts – Faschismen, Shoah, Kolonialismus – erläutert der Text die Verbindungen zwischen den verschiedenen Segmenten der kollektiven Erinnerung, der Geschichtsschreibung und der Erinnerungspolitiken.
Aktualisiert: 2019-01-02
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In ihrem Fortschrittsglauben befangen begriffen die meisten Theoretiker der Linken den Antisemitismus und Rassismus als ein Relikt der Vergangenheit. Sie konnten sich eine Erscheinung wie Auschwitz, wo Millionen von Menschen gegen alle wirtschaftlichen Erwägungen einzig aus „rassischen“ Gründen gemordet wurden, einfach nicht vorstellen.
In dieser Sammlung von Arbeiten über Auschwitz und die Moderne setzt sich Enzo Traverso mit den Positionen zahlreicher Historiker und Philosophen zur Judenfrage, zu Antisemitismus und Rassismus und zu den Konsequenzen des nationalsozialistischen Völkermords für die Fortschrittskonzeptionen der Linken auseinander. Behandelt werden u.a. Ansätze von Hannah Arendt, Walter Benjamin, der Frankfurter Schule, von Ernest Mandel, Jean-Paul Sartre, Norman Geras und Daniel Goldhagen.
Für Traverso stellt Auschwitz die tiefgreifendste Verwerfung der Menschheitsgeschichte dar, in der die in der Moderne angelegte Trennung von technischem Fortschritt und Ethik einen kaum zu überbietenden Höhepunkt erreicht hat. Vor diesem Hintergrund muss Rosa Luxemburgs Alternative „Sozialismus oder Barbarei“ neu interpretiert werden.
Aktualisiert: 2020-02-21
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Unter den Bedingungen eines hochentwickelten Kapitalismus in den Metropolen, zunehmender Zivilisationsverluste in den Peripherien und weltweiter Migrationsbewegungen zwischen Peripherien und Metropolen ist „Der Fremde“ bis zum Rand gefüllt mit Inhalten und Diskursen. Der Fremde wird zur Zielscheibe rassistischer und antisemitischer Projektionen. Wie wird man fremd? ist die Frage, die die AutorInnen unter Bezugnahme auf die Kritische Theorie, die Psychoanalyse und Theorien poststrukturalistischer Provenienz zu klären versuchen.
Aktualisiert: 2019-01-02
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Mit dem Fall der Mauer und der Auflösung des Ostblocks 1989 ging das 'kurze 20. Jahrhundert' zu Ende, das mit dem Ersten Weltkrieg begonnen hatte. Da die Geschichtsschreibung bis dahin im Westen sehr stark vom Antikommunismus und Eurozentrismus geprägt war, sah sie sich gezwungen, ihre Paradigmen zu hinterfragen, ihre Methoden zu überprüfen und ihre Periodisierungen oder Unterteilungen in Zeitabschnitte zu revidieren. Die Globalisierung trug dazu bei, dass über Europa hinaus wirkende wirtschaftliche und kulturelle Netze und Zusammenhänge stärker in den Vordergrund traten.
Enzo Traverso beschäftigt sich vor allem mit den Ansätzen und Interpretationen des 20. Jahrhunderts von Giorgio Agamben, Hannah Arendt, Walter Benjamin, Martin Broszat, Michel Foucault, Saul Friedländer, François Furet, Eric Hobsbawm, Jürgen Osterhammel, Zeev Sternhell usw. Er kritisiert eine Geschichtsschreibung, die der Ideologie der Sieger folgt; in der Nachfolge Walter Benjamins plädiert er für die Perspektive der vorläufigen Verlierer.
Enzo Traverso, geb. 1957 in Gavi (Piemont), ist Professor für Politische Wissenschaften und Zeitgeschichte an der Cornell University in New York. Er gilt als einer der internationalen Spezialisten für die Weltkriege und den Holocaust. Seine Werke wurden in gut einem Dutzend Sprachen veröffentlicht.
Auf deutsch liegen vor:
Die Juden und Deutschland. Auschwitz und die jüdisch-deutsche Symbiose, Berlin (Basisdruck) 1993;
Die Marxisten und die jüdische Frage. Geschichte einer Debatte 1843-1943, Mainz (Decaton) 1995;
Auschwitz denken. Die Intellektuellen und die Shoah, Hamburg (Hamburger Edition) 2000,
Nach Auschwitz. Die Linke und die Aufarbeitung des NS-Völkermords, Köln (ISP) 2000;
Moderne und Gewalt. Eine europäische Genealogie des Nazi-Terrors, Köln (ISP) 2003;
Gebrauchsanleitungen für die Vergangenheit, Münster (Unrast) 2007;
Im Bann der Gewalt. Der europäische Bürgerkrieg 1914-1945, München (Siedler) 2008,
sowie zahlreiche Artikel in Sammelbänden und Zeitschriften.
Aktualisiert: 2020-02-21
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Franz Kafka und Walter Benjamin, Hannah Arendt, Günther Anders, Theodor W. Adorno, Jean Améry und Primo Levi, Paul Celan und die beiden nichtjüdischen Autoren Jean Paul Sartre und Dwight Macdonald deuten den Genozid an den Juden nicht als weitere Etappe in der Geschichte der Pogrome, sondern als Ereignis von universeller Tragweite.
Die Texte, die Enzo Traverso untersucht, dokumentieren den beeindruckenden Versuch, auf die tiefgreifendste Verwerfung der Menschheitsgeschichte in unserem Jahrhundert zu reagieren, die Gleichgültigkeit und das Schweigen zu durchbrechen und das Unfassbare zu verstehen.
Aktualisiert: 2023-04-01
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Im Namen von nationalistischen Ideologien sind unvorstellbare Verbrechen begangen worden; andererseits haben Bewegungen unter dem Vorzeichen der nationalen Befreiung ihre Völker von kolonialer Unterdrückung befreit.
Michael Löwy, Vertreter eines kritischen und offenen Marxismus, untersucht die Bedeutung der nationalen Bewegungen für die Marxsche Theorie und die sozialistischen Arbeiterparteien. Er arbeitet die Kernpunkte der Ansichten von Marx und Engels, Rosa Luxemburg, Lenin, Leo Trotzki, Anton Pannekoek, Otto Bauer usw. heraus. In weiteren Essays befasst er sich mit aktuellen nationalen Konflikten und lotet die Möglichkeiten eines neuen Internationalismus aus.
Aktualisiert: 2020-02-21
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