Die Entstehungsgeschichte dieses postmodern anmutenden Textes ist einigermaßen komplex: Der 61jährige Miguel de Unamuno schrieb 1925 im selbstgewählten Exil in Paris eine Erzählung namens Wie man einen Roman macht, die er aber wegen der herrschenden Militärzensur nicht in Spanien veröffentlichen wollte, sondern 1926 in der Übersetzung von Jean Cassou in der Zeitschrift ›Mercure de France‹ publizierte, eingeleitet von einem Unamuno-Portrait aus der Feder Cassous. Zwei Jahre später denkt er doch an eine spanische Ausgabe (die dann auch 1927 erscheint, allerdings in Argentinien), die nun allerdings mehrfach gebrochen ist: mehr als die Hälfte des Buches besteht aus einem neuen Vorwort, dem erwähnten Portrait Unamunos und seinem Kommentar zu diesem Portrait, und der Text selbst ist nicht die Originalfassung, sondern Unamunos Rückübersetzung der französischen Fassung.
Der ursprüngliche Essay aus den bitteren Jahren der Verbannung wird so zu einer einzigartigen Mischform aus Autobiografie, Tagebuch, Dialog und Reflexion über das Wesen von Literatur und realer Biografie.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Eine größere Sammlung an Essays, die das so quer gegen alle Ideologien liegende Denken von Miguel de Unamuno repräsentativer vorstellt. Erna Pfeiffer hat für diesen Band hauptsächlich Texte über Spanien und die Spanier, über das Reisen und das Schreiben ausgesucht.
Wer in dem derzeit neu aufflammenden Interesse an diesem spanischen Schriftsteller insbesondere den Polemiker, den engagierten Bürger und immer eigenständigen Intellektuellen Unamuno kennenlernen möchte, der findet in Selbstgespräche und Konversationen eine Fülle von unkonventionellem, klugem – und hervorragend übersetztem – Material.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Die Essays stammen aus den Jahren 1908 bis 1916 und zeigen den Autor als Träumer und Spaziergänger, der seinem Hang zur streitbaren Polemik nur selten nachgibt, wie z. B. in dem Essay 'Die Pflicht und die Pflichten', wo er nahezu wütend mit Tugenden wie Dogmatismus, Intoleranz und blindem Gehorsam aufräumt.
Unamuno 'ist eine Herausforderung, die auch sechzig Jahre nach seinem Tod nichts von ihrer Radikalität verloren hat, ein Autor, der sich Auseinandersetzung und Widerspruch geradezu verdient hat, will man ihm in seiner Heterodoxie gerecht werden, aber auch ein Autor, der nach wie vor und immer wieder mit großem Genuß zu lesen ist.' (Erna Pfeiffer im Vorwort)
Aktualisiert: 2023-05-11
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Miguel de Unamuno zieht alle Register des Figurenspiels mit seinem unglücklichen Helden Augusto Pérez. Der eines Tages nach alter Gewohnheit auf die Straße tritt und sich sofort und unsterblich verliebt. In Eugenia, eine Klavierlehrerin wider Willen, die wiederum den nichtsnutzigen Neffen der Portiersfrau ihres Hauses liebt. Augusto macht die Erfahrung, daß man, wenn man liebt, die Liebe überall findet, so auch bei seiner Wäscherin Rosario. In seiner Verwirrung spricht er mit allen und jedem über seine Probleme, und sein Autor leistet ihm tatkräftige Hilfe: Dadurch gelingt es ihm, den vom Balkon gestürzten Vogelkäfig (samt Inhalt) der Tante seiner Angebeteten zu fangen, als er scheinbar zufällig, aber in Wirklichkeit vom Marionettenfaden seines Autors gezogen, an ihrem Haus vorbeikommt. Er verschafft sich damit ein bejubeltes Entrée in die Familie. Nach vielen äußerst komischen Verwicklungen und langen Gesprächen, an deren Ende Augustos Hochzeitspläne krachend gescheitert sind, wendet sich der Verzweifelte an Miguel de Unamuno, seinen Autor. Dieser versucht ihm klarzumachen, daß es mit seiner Selbständigkeit nicht allzuweit her ist, doch will Augusto nichts davon hören. Schließlich bleibt ihm als Gesprächspartner nur noch sein kleiner Hund Orpheus, der zuletzt gar die Grabrede auf ihn halten muß.
Aktualisiert: 2023-05-02
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Miguel de Unamuno (1864-1936), ab 1891 Professor für Griechisch an der Universität Salamanca, war „Vor- und Querdenker“ der so genannten „Generation von 1898“, die für Jahrzehnte dem Geistesleben Spaniens die Richtung vorgeben sollte. Wie dieser „einzelgängerische Ausnahmespanier“ sein undogmatisches, vor paradoxen Formulierungen nicht zurückschreckendes Denken seinen Landsleuten – und späterhin der ganzen Welt – in zahllosen Aufsätzen vermittelte, lässt sich in diesem 1911 erstmals erschienenen Miszellenband nachvollziehen: Vor uns liegt eine Sammlung literaturkritischer, völkerpsychologischer und reiseliterarischer Essays. Sie zählen zu den vom Autor nahezu täglich verfassten, sehr aktuellen, nonkonformistischen Pressebeiträgen, mit denen er im Laufe der Zeit eine neue Gattung, den subjektiven Kommentar-Essay, geschaffen hat.
Aktualisiert: 2021-11-11
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Kurzgeschichten aus 28 Ländern Herausgegeben von Heinrich Maria Ledig-Rowohlt Diese Sammlung von short stories aus aller Welt vereinigt 28 Erzähler aus 28 Ländern. Sie sind zwischen August 1946 und Dezember 1949 in der Monatszeitschrift «story – Erzähler des Auslands» erschienen. Die Zeitschrift, die in Stuttgart herauskam, hatte sich zum Ziel gesetzt, die deutschen Leser mit der Literatur des Auslands bekannt zu machen, die sie zwölf Jahre hindurch, bis auf politisch genehme Ausnahmen, hatten entbehren müssen: «story» veröffentlichte neue Arbeiten von Autoren, die in Deutschland bereits etabliert waren, wie Faulkner und Hemingway, aber auch solche hier noch unbekannter Verfasser, wie z. B. Henry Miller und Jean-Paul Sartre. Heute, 40 Jahre später, ist zu erkennen: Die Erzählungen haben nichts von ihrem Glanz verloren.
Aktualisiert: 2020-10-16
Autor:
Mulk Raj Anand,
Tania Blixen,
Trindade Coelho,
Albert Cossery,
Juan Davalos,
Lord Dunsany,
Olav Duun,
Emil Garleanu,
Graham Greene,
Refik Halid,
Jaroslav Hasek,
Mohammed Hedjazi,
Ernest Hemingway,
Lu Hsün,
Phebean Itayemi,
Pär Lagerkvist,
Tommaso Landolfi,
Heinrich Maria Ledig-Rowohlt,
Alexander Marai,
Elin Pelin,
Jean-Paul Sartre,
Kensaku Shimaki,
Franz Emil Sillanpää,
Konstantin Simonow,
Halldor Stefansson,
Josip Tabak,
Felix Timmermanns,
Miguel de Unamuno,
Elias Venesis
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"GUT SEIN!" - diese schlichte, altmodisch klingende, aber ernste Forderung setzt Unamuno (1864-1936)in seinem ersten Werk, - das als letztes erschien -, den Verirrungen und seelischen Verhärtungen der Menschheit entgegen. Mit schwärmerischer Vehemenz, die man Ende des vorigen Jahrhunderts als anarchistisch empfand, attackiert er die unglaubwürdigen Dogmen der Kirche ebenso wie die gleisnerischen Normen der Gesellschaft und die verlogenen Phrasen der Politik.
Aktualisiert: 2022-01-14
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Eine größere Sammlung an Essays, die das so quer gegen alle Ideologien liegende Denken von Miguel de Unamuno repräsentativer vorstellt. Erna Pfeiffer hat für diesen Band hauptsächlich Texte über Spanien und die Spanier, über das Reisen und das Schreiben ausgesucht.
Wer in dem derzeit neu aufflammenden Interesse an diesem spanischen Schriftsteller insbesondere den Polemiker, den engagierten Bürger und immer eigenständigen Intellektuellen Unamuno kennenlernen möchte, der findet in Selbstgespräche und Konversationen eine Fülle von unkonventionellem, klugem – und hervorragend übersetztem – Material.
Aktualisiert: 2020-01-30
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Die Essays stammen aus den Jahren 1908 bis 1916 und zeigen den Autor als Träumer und Spaziergänger, der seinem Hang zur streitbaren Polemik nur selten nachgibt, wie z. B. in dem Essay 'Die Pflicht und die Pflichten', wo er nahezu wütend mit Tugenden wie Dogmatismus, Intoleranz und blindem Gehorsam aufräumt.
Unamuno 'ist eine Herausforderung, die auch sechzig Jahre nach seinem Tod nichts von ihrer Radikalität verloren hat, ein Autor, der sich Auseinandersetzung und Widerspruch geradezu verdient hat, will man ihm in seiner Heterodoxie gerecht werden, aber auch ein Autor, der nach wie vor und immer wieder mit großem Genuß zu lesen ist.' (Erna Pfeiffer im Vorwort)
Aktualisiert: 2023-01-16
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Die Entstehungsgeschichte dieses postmodern anmutenden Textes ist einigermaßen komplex: Der 61jährige Miguel de Unamuno schrieb 1925 im selbstgewählten Exil in Paris eine Erzählung namens Wie man einen Roman macht, die er aber wegen der herrschenden Militärzensur nicht in Spanien veröffentlichen wollte, sondern 1926 in der Übersetzung von Jean Cassou in der Zeitschrift ›Mercure de France‹ publizierte, eingeleitet von einem Unamuno-Portrait aus der Feder Cassous. Zwei Jahre später denkt er doch an eine spanische Ausgabe (die dann auch 1927 erscheint, allerdings in Argentinien), die nun allerdings mehrfach gebrochen ist: mehr als die Hälfte des Buches besteht aus einem neuen Vorwort, dem erwähnten Portrait Unamunos und seinem Kommentar zu diesem Portrait, und der Text selbst ist nicht die Originalfassung, sondern Unamunos Rückübersetzung der französischen Fassung.
Der ursprüngliche Essay aus den bitteren Jahren der Verbannung wird so zu einer einzigartigen Mischform aus Autobiografie, Tagebuch, Dialog und Reflexion über das Wesen von Literatur und realer Biografie.
Aktualisiert: 2023-01-16
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