Nichts Geringeres als eine umfassende Demokratisierung der Hochschulen forderte der Sozialistische Studentenbund (SDS) in seiner 1961 veröffentlichten Hochschuldenkschrift Hochschule in der Demokratie. Was heute zum Standardrepertoire progressiver Hochschulpolitik gehört, glich im postnazistischen Westdeutschland und Westberlin mit seinen stark hierarchisch geprägten Ordinarienuniversitäten einem Paukenschlag. Hiermit wurde auf der Ebene der Hochschulen einer Entwicklung der Boden bereitet, wie sie sich auch in anderen gesellschaftlichen Zusammenhängen seit den 50er Jahren entwickelte: Demokratische Einflussnahme sollte sich nicht auf die Teilnahme an Wahlen alle vier Jahre beschränken, sondern wurde als gesamtgesellschaftlicher Prozess aufgefasst, der tendenziell alle Lebensbereiche umfasst. Die Denkschrift wurde noch im Jahr ihres Erscheinens von der Bundesdelegiertenkonferenz des SDS als programmatisches Dokument beschlossen und prägte mit ihren Argumenten die Hochschulreformdiskussion in den folgenden Jahrzehnten. Wenngleich sich der 1961 von der SPD verstoßene sozialistische Studierendenverband 1970 auflöste, haben viele seiner Ideen bis heute Bestand. Forderungen wie ein kostendeckendes Studienhonorar für alle Student*innen, eine Demokratisierung der Hochschulstruktur, die Aufhebung der Ordinarienstruktur und die Entwicklung hin zu einer Gruppenuniversität oder auch die Auffassung von Wissenschaft als einem Arbeitsprozess, der nur gelingen kann, wenn Studierende neben Lehrenden und Forschenden gleichermaßen daran teilhaben, sind weiterhin von Bedeutung. Wir nehmen das 60-jährige Jubiläum dieser visionären Schrift zum Anlass für eine kritische Würdigung: Neben einer zeithistorischen Kontextualisierung und Vorstellung der Kernforderungen der SDS-Denkschrift blicken wir im vorliegenden Studienheft auch auf ihre Auswirkungen auf spätere hochschulpolitische Debatten, spüren ihre "Blindflecken" auf und fragen nach der Aktualität der SDS-Forderungen im Zeitalter der "unternehmerischen Hochschule".
Aktualisiert: 2022-08-04
Autor:
Torsten Bultmann,
Alex Demirović,
Frank Deppe,
Jonathan Dreusch,
Christiane Fuchs,
Jessica Hall,
Eva Hartmann,
Peter Hauck-Scholz,
Jana Holz,
Steffen Käthner,
Andreas Keller,
Sabine Kiel,
Paul Klär,
Marianne Kriszio,
Julia Landgraf,
Cornelia Mannewitz,
Wolfgang Nitsch,
Peer Pasternack,
Martin Scheuch,
Regina Schleicher,
Stefani Sonntag,
Sonja Staack,
Jurik Stiller,
Anna Struth,
Marco Unger,
Carsten von Wissel,
Werner Zentner
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Das Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS) ist nicht nur eines der größten - und noch ständig wachsenden - bildungspolitischen Bündnisse des Landes, sondern mittlerweile schon zehn Jahre alt. Es hat in dieser Zeitspanne Niederlagen erlitten, etwa die Aufhebung des bundesgesetzlichen Verbotes von Studiengebühren, und zu Teilerfolgen wie ihrer parlamentarischen Abschaffung in Hessen beigetragen.
Zugleich spiegelt die ABS-Geschichte die Leidenschaft und Heftigkeit wider, in der hierzulande um Studiengebühren gestritten wird. Das hat damit zu tun, dass diese nicht nur ein bildungspolitisches Instrument neben vielen anderen sind, sondern ein zentrales Kettenglied der ›Ökonomisierung‹ der Hochschulen. Mehr noch: Studiengebühren stehen für die gesamtgesellschaftliche Dimension einer der neoliberalen Ideologie verhafteten Ersetzung öffentlicher Bildungsfinanzierung - und staatlicher Daseinsvorsorge generell - durch Kostenprivatisierung und ›Eigenverantwortung‹.
So ist das zehnjährige Jubiläum des ABS ein geeigneter Anlass, um durch unterschiedliche Autorinnen und Autoren, welche dem ABS mehr oder weniger politisch eng verbunden waren, alle politischen, sozialen, juristischen, intellektuellen - manchmal auch komischen - Facetten des Kampfes um Studiengebühren zu beleuchten. Daraus ist ein durchaus auch (selbst-)kritischer Rückblick geworden, der zugleich Ausblicke und Perspektiven inspiriert.
Aktualisiert: 2023-03-14
Autor:
Wilhelm Achelpöhler,
Kyrosch Alidusti,
Ulf Banscherus,
Olaf Bartz,
Konstantin Bender,
Barbara Blaha,
Torsten Bultmann,
Christoph Butterwegge,
Malte Clausen,
Jochen Dahm,
Fredrik Dehnerdt,
Tim Engartner,
Heiner Fechner,
Stefanie Geyer,
Michael Hartmann,
Armin Himmelrath,
Klemens Himpele,
Andreas Keller,
Anne Knauf,
Wolfgang Lieb,
Ralf Oberndörfer,
Till Petersen,
Ralf Ptak,
Alexander Recht,
Christiane Schmidt,
André Schnepper,
Stefanie Schroeder,
Jana Schultheiss,
Oliver Schwedes,
Sonja Staack,
Marco Unger,
Martha Varinia Valdez Rojas,
Sascha Vogt,
Rolf Weitkamp,
Karin Zennig
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Seit Jahren steigt die Einwirkung privater Consulting-Agenturen, Think Tanks und Expertenräte auf politische Entscheidungen - und auf deren operative Umsetzung.
Es werden jedoch auch zunehmend kritische Stimmen laut, für die diese Intervention einer neuartigen Ratgeberindustrie zugleich Kehrseite einer schleichenden Entdemokratisierung der Gesellschaft ist: die Wirksamkeit einer demokratischen Öffentlichkeit sowie die Legitimationspflicht politischer Institutionen nehmen gleichermaßen ab.
Aus dieser kritischen Perspektive analysieren die AutorInnen des vorliegenden Bandes die Praxis der Bertelsmann Stiftung, der in Deutschland wohl einflussreichsten privaten Politikberatungsagentur, die auf nahezu allen gesellschaftlichen Feldern operativ tätig ist und Reformszenarien entwirft.
Die nun vorliegende Auflage wurde ergänzt um zwei neue Beiträge, die sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln kritisch mit der Praxis der Bertelsmann-Tochter Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) beschäftigen (Alidusti und Lieb). Ein weiterer Beitrag hinterfragt die Versuche der Bertelsmann Stiftung, die deutsche Einwanderungspolitik zu beeinflussen (Redaktion german foreign policy); schließlich ist noch ein Artikel zu Privatisierungen der Kommunalverwaltungen, vorrangig an den Beispielen Würzburg und Dormagen, hinzu gekommen (Bauer).
Aktualisiert: 2020-02-22
Autor:
Kyrosch Alidusti,
Andreas Bachmann,
Thomas Barth,
Rudolph Bauer,
Horst Bethge,
Frank Böckelmann,
Torsten Bultmann,
Judith Demba,
Alex Demirović,
Martin Hantke,
Arno Klönne,
Christiane Leidinger,
Wolfgang Lieb,
Ingrid Lohmann,
Frank Lübberding,
Meik Michalke,
Guido Monreal,
Oliver Nass,
Anna Nitsche,
Gerald Oberansmayr,
Tobias Pflüger,
Thomas Ristow,
Steffen Roski,
Wilhelm Ruehl,
Oliver Schöller,
Stefanie Schroeder,
Christiane Schulzki-Haddouti,
Helga Spindler,
Marco Unger,
Matthias Volke,
Alexander Wagner,
Hermann Werle,
Jens Wernicke
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