Vorwort zur zweiten Auflage 2014
1998 startete das Projekt „Polylog – Zeitschrift für interkulturelles Philosophieren“ dezidiert „nicht bloß als Ort der Präsentation, sondern auch als Raum für Austausch und Begegnung, Raum für einen Polylog“, wie es im ersten Editorial hieß. Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2014, und inzwischen ist die 30. Nummer der Zeitschrift erschienen. Im „polylogischen Raum“ ist viel philosophiert undd diskutiert worden, beispielsweise in Themenschwerpunkten zu Natur, Übersetzen, Geld und Ästhetik, zum Gerechten Krieg und zum Arabischen Frühling, zu Formen des Philosophierens und zu Sinneskulturen, um nur einige der sehr unterschiedlich akzentuierten Themenschwerpunkte zu nennen.
Die programmatischen Fragen, die in der ersten Nummer der Zeitschrift gestellt wurden, fordern immer noch zu Antworten heraus; manche Fragen wurden ausdifferenziert, neue Fragen sind hinzugekommen, aber die Notwendigkeit interkultureller Vermittlung ist nach wie vor aktuell, ja drängender denn je. Nach wie vor bestehen verschiedene Ansätze interkulturellen Philosophierens nebeneinander und entfalten ein vielfältiges Potential. Das Vorhaben, interkulturell zu philosophieren, ist zwar (noch) nicht in allen Curricula philosophischer Studiengänge verankert, ist jedoch bei vielen Tagungen und Sitzungen nationaler sowie internationaler philosophischer Gesellschaften zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Das Thema findet zunehmend Interesse, stößt aber auch auf grundsätzliche Kritik aus den eigenen Reihen – auf den Vorwurf, dass durch den Fokus auf „Interkulturalität“ Fremdheit erst erzeugt, Kulturen essentialisiert und Differenzen stereotypisiert werden können. Diese Kritik ist in die Arbeit von Polylog eingegangen und hat immer wieder zu kreativen Auseinandersetzungen geführt. Und damit dieser Diskussionsprozess immer wieder neu angestoßen wird und der Anspruch eines „polylogischen Raums“ auch programmatisch eingelöst wird, drucken wir die mittlerweile vergriffene erste Nummer von Polylog wieder nach. Die hier veröffentlichten Texte beschreiben maßgebliche Perspektiven interkulturell philosophischer Ansätze, die heute vielleicht um die eine oder andere ergänzt werden könnten, aber weiterhin relevant sind. Es geht uns nicht darum, die Beiträge der ersten Nummer unserer Zeitschrift zu kanonisieren, sondern vielmehr darum, uns an ihnen abzuarbeiten, ihre Inspiration aufzunehmen und daraus neue Impulse zu setzen.
Der Text der Wiederauflage ist fast identisch mit dem Original; der Text läuft aus technischen Gründen etwas anders, ist aber im Wesentlichen seitengleich mit der Auflage von 1998. Typographische Fehler wurden nicht korrigiert, dafür aber die URLs und Adressen im Impressum aktualisiert. Auf Seite U3 sind schließlich die aktuellen Abo- und Verkaufsdaten zu finden. Die Redaktion ist heute wesentlich größer und umfasst fünfzehn Mitglieder; Herausgeberin von Polylog ist weiterhin die WiGiP.
Wir wünschen viel Freude und Inspiration bei der Lektüre der neuen alten Nummer 1!
Für die Redaktion:
Nausikaa Schirilla
Mai 2014
Aktualisiert: 2020-12-31
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"Andere Geschichten der Philosophie" sind für uns in erster Linie interkulturelle Philosophiegeschichten, wiewohl wir uns bewußt sind, daß auch andere Perspektiven für Neuorientierungen der Philosophiegeschichtsschreibung unverzichtbar sind (z.B. feministische). Es ist ist dies das letzte "thema", das wir in der Redaktion kollektiv betreuten: Das "thema" der Nr. 4 unter dem Arbeitstitel "Kulturelle Verhältnisse - Geschlechterverhältnisse" betreut Nausikaa Schirilla.
Die vorliegende Nummer bringt im "forum" zwei Diskussionsbeiträge zum "thema" der Nr. 2 (zu Wiredus Vorschlägen zu einer Konsensethik): Olusegun Oladipo, dessen Beitrag wir aus Termingründen in der Nr. 2 nicht mehr berücksichtigen konnten und Dieter Senghaas, der Transdisziplinarität nicht nur einmahnt, sondern auch einbringt.
Aktualisiert: 2020-12-31
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Die vorliegende Ausgabe von polylog stellt eine Ausnahme dar. Im Unterschied zum allgemeinen Konzept dieser Zeitschrift, in dem neben den Beiträgen zum jeweiligen Schwerpunkt auch Artikel zu anderen Themen publiziert werden, präsentieren wir mit der Nummer 14 ein reines Themenheft, und zwar u¨ber Menschenrechte. Die Bedeutung des Themas muss angesichts der aktuellen weltpolitischen Entwicklungen nicht eigens erläutert werden. Konkreter Anlass fu¨r diese Nummer von polylog war eine Menschenrechts-Konferenz der 'Wiener Gesellschaft fu¨r interkulturelle Philosophie' (WIGIP) vom Dezember 2004. Franz Martin Wimmer und Mathias Thaler, die Organisatoren der Tagung, haben dankenswerterweise auch die redaktionelle Betreuung der Beiträge u¨bernommen. Ohne ihr Engagement wäre dieses Heft nicht zustande gekommen.
Aktualisiert: 2020-12-31
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Die faktisch durchgeführte und langmäßig geplante Nazifizierung des Wissenschaftsbetriebs im Bereich der Philosophie ist bisher vor allem an prominenten Einzelfällen untersucht, aber kaum in den Details ihrer Wirksamkeit gezeigt worden. Neben und hinter spektakulären Aktionen wie der Aussonderung des sogenannten „jüdischen Schrifttums“ aus den Bibliotheken standen weiterreichende Maßnahmen der Wissenschafts- und Hochschulpolitik. Der Band bietet Dokumentation und Klarstellung: Die institutionellen Grundlagen und Methoden der Nazifizierung werden beschrieben und Beteiligte oder Betroffene nach ihrem Verhalten befragt.
Aktualisiert: 2021-12-02
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Als mit der Doppelnummer 10/11 zum Thema der nicht-okzidentalen Philosophie im 20. Jahrhundert der fünfte Jahrgang dieser Zeitschrift erschienen war, gratulierte ein Rezensent bereits zu zehn Jahren unseres Bestehens, etwas verfrüht. Nun also ist es soweit: mit der Nummer 20 zum Thema Universalismus sind zehn Jahrgänge komplett, worauf wir stolz sind. Ein solches Datum ist gewöhlich Anlass für Rückblick und Ausblick, und diesem Brauch wollen wir uns nicht ganz entziehen.
Als Herausgeber und als Redaktionsleiter haben wir zunächst einmal eine Reihe von Danksagungen zu leisten.
Von den Aufsätzen, die in den ersten zwanzig Ausgaben veröffentlicht wurden, sind etwa sechzig Übersetzungen, was einem Schnitt von drei übersetzten Artikeln pro Nummer entspricht. Dass es in der Absicht der Redaktion lag, Beiträge im Deutschen zugänglich zu machen, erklärt nur zum Teil, dass dies auch möglich war, denn all das geschah ehrenamtlich: durch Mitglieder der Redaktion und andere KollegInnen. Unter diesen Übersetzungen finden sich neben solchen aus mehreren gängigen europäischen Sprachen auch andere, zum Beispiel aus dem Türkischen, Arabischen oder Japanischen. Wir meinen, damit unserer Absicht, „in die philosophischen Diskurse Beiträge aller Kulturen und Traditionen als gleichberechtigte einzuflechten“, zumindest näher gekommen zu sein.
Außer dem Übersetzen von Beiträgen geschieht bei dieser Zeitschrift die gesamte Redaktionsarbeit, das Lektorat, und weitestgehend auch Layout und Vertrieb ehrenamtlich und somit gratis. Das erklärt den günstigen Preis der Zeitschrift. Doch wäre uns auch das nicht möglich gewesen ohne die Förderung, die uns das Bundesministerim für Wissenschaft und Forschung von Beginn an, und seit der Ausgabe 10/11 auch die Wissenschaftsabteilung des Magistrats der Stadt Wien gewährt. Darüber hinaus haben wir Spenderinnen und Spendern aus dem Leserkreis zu danken, die uns über die Jahre hin geholfen haben.
Danken möchte wir auch den Autorinnen und Autoren, die stets bereitwillig der Einladung und den Vorschlägen der Redaktion entsprochen haben, was die Verwirklichung eines solchen Projekts überhaupt erst möglich macht. Wenn eine Autorin dann überdies fand, sie hätte noch nie zuvor in einem „such beautiful serious journal“ publiziert, so freut das mehrfach.
Verlag und Vertrieb der Zeitschrift hat seit ihrem Beginn die „Wiener Gesellschaft für interkulturelle Philosophie (WiGiP)“ durchgeführt. Unseren Leserinnen und Lesern außerhalb Wiens steht bei dieser Nennung vielleicht manchmal ein etwas irreführendes Bild vor Augen, ein Institut etwa oder zumindest ein Büro. Dazu hat es leider bisher nicht gelangt, was beispielsweise jede Aussendung eines neuen polylog zu einem kleinen Event macht. Die WiGiP ist nicht mehr – aber eben auch nicht weniger – als ein sehr aktives Netz von Menschen, ein „Forum eines philosophischen Polylogs“, wie auf ihrer Website zu lesen ist. Zu diesem Forum gehört gewiss die Zeitschrift; dazu gehören aber auch die regelmäßigen „jours fixes“, seit einigen Jahren im Afro-Asiatischen Institut in Wien, wie auch andere Aktivitäten verschiedener WiGiP-Mitglieder.
In dieser Ausgabe finden Sie wie immer Beiträge zu einem Thema (diesmal: Universalismus), Forumsbeiträge sowie einen umfangreichen Teil mit Besprechungen und Hinweisen auf Neuerscheinungen. Dazu aber finden Sie diesmal etwas Neues, nämlich eine Reihe knapp gefasster Antworten auf eine Frage der Redaktion, die uns zum Anlass dieser Nummer geboten schien. Die Frage, die wir an Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats und andere KollegInnen stellten, lautete: „ Gibt es einen Erkenntnisfortschritt durch interkulturelles Philosophieren?” Nicht alle Antworten konnten zeitgerecht fertig gestellt werden, darum werden Sie wohl auch in unserer nächsten Ausgabe noch einige Überlegungen dazu vorfinden. Schon jetzt können wir aber sagen, dass uns diese Antworten nicht zum Aufgeben, sondern zum Weitermachen animieren. Und vielleicht sind Fragen ähnlicher Art künftig öfter zu stellen, um im Sinne eines Polylogs weiter zu kommen.
Aktualisiert: 2020-12-31
Autor:
Christoph Antweiler,
Pier C Bori,
Raúl Fornet-Betancourt,
Elmar Holenstein,
Heinz Kimmerle,
Giangiorgio Pasqualotto,
Gregor Paul,
Dina C. Picotti,
Mario Rojas Hernández,
Hans J Sandkühler,
Hans Schelkshorn,
Judith Schildt,
Michael Shorny,
Bernhard Waldenfels,
Franz M Wimmer
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