Achterbahn des Daseins
Eine autobiografische Aufarbeitung und Reflexion
Julian Mores
»Herzlich willkommen in einer Achterbahn«, begrüßt der Autor seinen Leser zu Beginn dieser Reise durch sein Leben. Aufgrund seiner nicht ganz alltäglichen Lebensumstände ist es tatsächlich ein teils wildes Auf und Ab von einem Extrem zum nächsten. Da sich der junge Julian, der in einem kleinen Dorf aufwächst, um Geld keine großen Gedanken machen muss, kann es sich ganz auf seine sonstigen Probleme konzentrieren, die von einer tiefreligiösen Oma über eine um sich selbst kreisende Mutter bis zu seiner Leidenschaft für Fußball erstrecken, wo für Schule kaum Raum ist. Nach Anfangsschwierigkeiten auf verschiedenen Schulen in den umliegenden Orten und zunehmenden häuslichen Schwierigkeiten, die in der Scheidung der Eltern und dem Rauswurf durch die neue Frau des Vaters gipfeln, entwickeln sich Aggressionen, die bei all dem nicht hilfreich sind. Er zieht zu den Großeltern und ist dem religiösen Wahn der Oma noch stärker ausgesetzt, verstrickt sich in seiner Mutterersatzbeziehung zu ihr und wird in seinen Freiheiten immer mehr beschnitten. Einzig seine Urlaubsreisen, die er sich dank des familiären Hintergrundes leisten kann, ermöglichen es ihm, die dörfliche Enge zu verlassen. Auf einer dieser Reisen findet er dann heraus, dass er schwul ist. Das passt perfekt zu Dorf, Fußballverein und erzkonservativer Großmutter. – Der Schlamassel ist perfekt.
Der Autor nimmt den Leser mit auf diese Reise durch sein Leben, seinen Reifeprozess und seine Entwicklung bis hin zu dem ganz normalen Menschen, der am Ende dabei herauskam. Der Schreibprozess zog sich über einen langen Zeitraum hin und half bei der Selbsterkenntnis und Selbstbewusstwerdung, sodass der Leser nachvollziehen kann, wie die Entwicklung sich vollzogen hat.
Ein Buch unter anderem über Homosexualität, Fußball und Beziehungsprobleme, aber hauptsächlich darüber, wie man zu sich selbst findet.