ADHS – Frühprävention statt Medikalisierung
Theorie, Forschung, Kontroversen
Hartmut Amft, Sarah Yvonne Brandl, Dieter Bürgin, Manfred Cierpka, Frank Dammasch, Manfred Döpfner, Manfred Gerspach, Klaus-Dieter Grothe, Bernd Henke, Anke-Maria Horlbeck, Gerald Hüther, Gerd Lehmkuhl, Marianne Leuzinger-Bohleber, Dieter Mattner, Peter Riedesser, Andreas Schick, Hans von Lüpke
Das Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) ist heutzutage eine weitverbreitete Diagnose, mancherorts für fast alle kindlichen Schwierigkeiten im Vorschul- und Grundschulalter. Die Erklärungen reichen von Störungen des Hirnstoffwechsels, Frühverwahrlosungen, psychischen oder psychosozialen Regulationsstörungen bis hin zu Hochbegabungen.Bei den Präventions- und Therapieangeboten gehen die Empfehlungen weit auseinander. Für die einen ist ein verstehender Zugang zum einzelnen Kind und seiner Lebenssituation der richtige Weg, während andere in einer medikamentösen Behandlung die Lösung des Problems sehen. Diese Sichtweise hat in den letzten zehn Jahren enormen Auftrieb erhalten. Die Autoren dieses Bandes problematisieren und diskutieren eine drohende Medikalisierung sozialer Probleme. Sie greifen aktuelle Kontroversen auf und plädieren für eine sorgfältige Diagnostik sowie für eine professionelle Zusammenarbeit aller beteiligten Experten bei der Therapie der betroffenen Kinder.