Agrarstruktureller Wandel im Haraz-Gebirge (Arabische Republik Jemen)
Zur Problematik von Projektplanungen in kleinräumig-differenzierten ländlichen Regionen
Georg Ladj
Ziel der Arbeit ist die Darstellung der aktuellen Agrarstruktur des Haraz-Gebirges – einem der Gebirgsstöcke der Westlichen Randgebirge des Jemen – unter der Berücksichtigung des raschen sozio-ökonomischen Wandels in der Region selbst (Sozialstruktur, Emigration, Bedeutung des Qat-Konsums). Deren Entwicklungstendenzen – Verstärkung des Qat-Anbaus und dessen Bewässerung, wo immer möglich, Reduktion der Pflegearbeiten in den Kulturen und Auflassen von Terrassen und deren Erosion, wo es an Arbeitskräften fehlt, geringere Pflege der Kulturen, teilweise Konzentration von Landeigentum in den Händen von Großgrundbesitzern etc. – werden anhand vieler Abbildungen sowie mittels Fallbeispielen detailliert dargestellt. Fotos veranschaulichen diese Prozesse.Vor dem allgemeinen Hintergrund des Scheiterns vieler Projekte der Technischen Zusammenarbeit und dem speziellen des „Haraz Pilot Project for Ersoion Control and Afforestation“ – ein monosektorales Forstprojekt in der Region, das enorme Durchführungsprobleme hatte und 1987 eingestellt wurde – wird anhand der Arbeitsergebnisse aus der Regionalanalyse ein möglicher partizipativer Weg für die Durchführung von Entwicklungsprojekten in kleinräumig-differenzierten Regionen aufgezeigt. Dieser Ansatz beginnt auf Dorfebene, wird stufenweise erweitert und kann über eine verbesserte Projektprüfung und eine Orientierungsphase problemlos in die aktuelle Struktur der Technischen Zusammenarbeit eingebunden werden.