Akten des XII. Internationalen Germanistenkongresses Warschau 2010- Vielheit und Einheit der Germanistik weltweit
Einheit in der Vielfalt? Der Europadiskurs der SchriftstellerInnen seit der Klassik- Vielheit und Einheit des Erzählens? Möglichkeiten einer historischen Narratologie- Globalisierung – eine kulturelle Herausforderung für die Literaturwissenschaft? G
Franciszek Grucza, Regina Hartmann, Paul-Michael Lützeler, Matias Martinez
Der Band enthält die Beiträge von drei Sektionen des Warschauer IVG-Kongresses. In den Beiträgen der Sektion (betreut und bearbeitet von Paul Michael Lützeler, Peter Hanenberg und Joanna Jabłkowska) wird die Grundidee des Kongresses aufgegriffen und zugleich problematisiert. Eingegangen wird auf die Herauskristallisierung des Europa-Gedankens von der Klassik bis zur Moderne durch neue Herangehensweisen an klassische und romantische Autoren (u.a. Lessing, Goethe, Novalis, Schlegel), die als «Seismographen» der Krise ihrer Zeit und zugleich als Stimmen für künftige Visionen gelesen werden. Auf einer ähnlichen Spur der Verbindung von methodologischer Diversität beim grundlegenden einheitlichen Verständnis des Erzählens als anthropologische Eigenschaft bewegen sich die Beiträge der Sektion (betreut und bearbeitet von Matías Martínez, Magdolna Orosz und Christopher Young). Präsentiert werden verschiedene Positionen der postklassischen historischen Narratologie, die sich in der Folge des in den letzten 20 Jahren entfaltet und neue Zugänge zu Erzähltexten vom Mittelalter bis in die Moderne ermöglicht haben. Die Beiträge der Sektion (betreut und bearbeitet von Regina Hartmann) gehen in einer Vielzahl von Forschungsansätzen auf die verschiedenen Dimensionen der Globalisierung durch das Prisma des kulturell Globalen ein. Das Spannungsfeld zwischen weltoffener Grenzüberschreitung und nationalistischen Abgrenzungsbestrebungen prägt die Gegenwart und findet vielfältigen Eingang in die Literatur. Fokussiert werden verschiedene Globalisierungsnarrative: u.a. die literarische Verortung von türkischdeutschen und schweizerdeutschen Autoren, von Autoren mit osteuropäischen Wurzeln, die literarische Gestaltung des Raums (Danzig, Stettin, Berlin), die Probleme der Identitätsbildung in einer entgrenzten Welt.