Akzisestädte im preußischen Westfalen
Die Stadtrechtsverleihungen von 1719 und die Steuerpolitik König Friedrich Wilhelms I.
Johannes Altenberend, Burkhard Beyer
1719 verlieh der preußische König Friedrich Wilhelm I. acht Orten der Grafschaft Ravensberg das Stadtrecht: Borgholzhausen, Bünde, Enger, Halle, Preußisch-Oldendorf, Versmold, Vlotho und Werther. Anlass für diesen Verwaltungsakt war die Steuerpolitik des preußischen Staates. Dieser führte in den alten Städten Bielefeld und Herford und in den neuen Städten die Akzise, eine am Stadttor kassierte Steuer vor allem auf Verbrauchsgüter, ein. Die acht Akzisestädte entwickelten sich im 18. Jahrhundert in unterschiedlichem Ausmaß zu kleinstädtischen Zentren. Vor den Ortsbeiträgen behandelt der Band grundlegender Themen der Geschichte Ravensbergs in brandenburgisch-preußischer Zeit: die Grundzüge der Akzise-Politik, die Folgen der Steuer für das ländliche Gewerbe und für die Juden. Im Vergleich werden die Verhältnisse in Tecklenburg und in Kleve-Mark betrachtet.
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