Albrecht von Rosenberg
Ein außergewöhnliches Adelsleben unter drei habsburgischen Kaisern
Helmut Neumaier
Erfolg und Scheitern des fränkischen Reichsritters Albrecht von Rosenberg (gest. 1572) vollzogen sich nicht nur in der Regierungszeit dreier Kaiser, sondern die Herrscher aus dem Hause Habsburg griffen aktiv in das Leben Rosenbergs ein. Seine mit allen Mitteln, die von gütlichen Verhandlungen bis zum Schadentrachten reichten, unternommenen Anstrengungen, die seinen Verwandten vom Schwäbischen Bund und der Pfalz verkauften entrissene Herrschaft Boxberg wiederzugewinnen, schien angesichts der Gegner, der ehemaligen Elfjährigen Einung des Schwäbischen Bundes und des Kurfürsten von der Pfalz, aussichtslos. Es war Karl V., der dem Ritter angesichts von dessen Verdiensten im Schmalkaldischen Krieg, der Rettung vor den Kriegsfürsten und der Verteidigung von Frankfurt alle Hilfe angedeihen ließ, die ihn wieder in den Besitz Boxbergs brachten. Ein herausragendes Zeugnis für die ihm vom „gros Carolus“ entgegengebrachte Wertschätzung bildete die bei der Belagerung von Metz verliehene Ritterwürde. Im Dienst Kaiser Ferdinands I., der Rosenbergs Entschädigungsforderungen an die Mitglieder des ehemaligen Bundes zum erfolgreichen Abschluss führte, tat er sich in Kämpfen gegen die Osmanen als Reiterführer hervor. Die Beziehung Rosenbergs zu dem Abenteurer Wilhelm von Grumbach ließ es Kaiser Maximilian II. geraten sein, ihm seine Huld zu entziehen. In Kurfürst August von Sachsen, auf den der Herrscher politische Rücksicht zu nehmen hatte, entstand dem Ritter zudem ein erbitterter Feind, der ihn zwar nicht unter das Schwert, doch immerhin in lebenslange Haft brachte. So spiegelt sich in der Biographie des Albrecht von Rosenberg über das individuelle Schicksal hinaus auch das Wandlungen unterworfene Verhältnis der drei Habsburger zu den Reichsständen.