Albrechts Chroniken 1
Weg eines Templers
Friedrich S. Plechinger
Mein Vater rief mich zu sich, seine beiden Hände weit von sich gestreckt immerzu rufend ..Albrecht hilf mir…Albrecht… Dort saß ich nun auf der Bettkante schweißgebadet mit Tränen die herunterliefen und das quälende Bild meines Vaters vor meinen Augen. Ich war völlig durcheinander. War es nur eine Einbildung? War es Gott? War es der Teufel? Wer rief mich denn wirklich?
Ich kann mich noch sehr gut erinnern wie er uns damals verlies, all sein Hab und Gut meiner Mutter überließ und ein letztes mal uns zuwinkte bis man dann seine Silhouette nur noch schemenhaft am Horizont erkannte, die dann plötzlich für immer verschwand. Ich war zu klein um es zu begreifen. Ich glaube meine Mutter konnte es damals selbst nicht. Später, als ich 9 Jahre alt wurde, erzählte sie mir, dass er in das Heilige Land gezogen sei um nach Gott zu suchen. Er folgte den Ruf den viele andere Männer zu dieser Zeit folgten und Haus und Hof sowie Familien ihren eigenen Schicksal überließen. Gott rief aus der Ferne, aus einem Ort namens Jerusalems, er rief seinen Söhnen, zum Kampf. Kampf gegen den Ungläubigen die das heilige Jerusalem besetzten um es wieder aus der Hand der Ungläubigen zu entreißen sodass der Heiland Jesus Christus wieder seinen Thron in der Grabeskirche besteigen durfte und ein für allemal der Christ in diesem Lande herrschte.
Heute wissen wir alle, dass es nicht Gott war der rief, sondern der Teufel selbst. Heute bin ich ..ja wie alt bin ich den eigentlich. ach ja…sagte ich vorhin schon…96 ..zu alt dass ich mich kaum noch erinnern könnte, hätte ich nicht meine Chroniken, die hier aufgeschlagen vor mir liegen. Nur durch Diese von mir geschriebenen Chroniken kann ich Euch meine Geschichte erzählen und über all den Sachen, die ich erleben durfte und über die ich Euch endlich hier und heute berichten werde. Denn all den Jahren habe ich es geheim gehalten. Aus Furcht, aus Scham und auch für Gott.