Alles dicht in NRW
Ignoriert, ausgelacht und abgezogen: Wenn Politik und Bürger auf verschiedenen Planeten leben
Siegfried Genreith
Sein erster Ausflug in die Untiefen der Landes- und Kommunalpolitik entwickelt sich zu einem Krimi ungeahnten Ausmaßes. Hoffnungen im ständigen Wechsel mit Aussichtslosigkeit und überraschenden Wendungen begleiten ein dramaturgisches Feuerwerk im Kampf mit Politik, Medien und milliardenschweren Lobby-Interessen. „Alles dicht in NRW“ trat eine Protestlawine los, die nach kaum zehn Monaten mit Wucht in Landtag und Landesregierung einschlug und schließlich ein Gesetz zu Fall brachte, das von allen Parteien einstimmig beschlossen und in den Kommunen schon umgesetzt wurde – ein beispielloser Vorgang in der gesamten Geschichte des Landes.
Die Dokumentation der Ereignisse wirft dabei ein schonungsloses Schlaglicht auf die Motive aktueller Politik. Mit oft hanebüchenen, pseudowissenschaftlichen Argumenten setzt ein ins Absurde übersteigerter Ökologismus inzwischen Regeln durch, die sich nicht mehr vorrangig am Wohle der Bürger orientieren. Wie seit Jahrhunderten schon wird jeweils eine hypothetische Hölle heraufbeschworen, die zu vermeiden keine Opfer zu groß und keine Kosten zu hoch sein können. Wenn auch der Sachverstand oft fehlt, so wissen doch erfahrene Politiker und Priester eines gleichermaßen sicher: Mache den Leuten Angst und du kannst ihnen nach Belieben das Geld aus der Tasche ziehen.
Auch davon handelt diese Geschichte.