Autochthone Modernität
Eine Untersuchung der vom Nationalsozialismus geförderten Literatur
Sebastian Graeb-Könneker
Die Analyse der Literaturförderungspraxis im Dritten Reich läßt erkennen: Der Nationalsozialismus gab sich „modern“. Man kritisierte den Konservatismus völkischer Dichtung, ein nationalsozialistischer Großstadtroman wurde gefordert, hochdotierte Preisausschreiben sollten bei Schriftstellern den „Mut zur Gegenwart“ stärken. Welcher Art ist die „Modernität“, zu der sich die NS-Literaturbürokratie bekannte? Eine ästhetische Modernität ist es jedenfalls nicht. Warum sollte man trotzdem von einer Modernität des „literarischen Nationalsozialismus“ reden? Auf diese und andere Fragen versucht das Buch eine Antwort zu geben und rückt dabei eine literarische Landschaft ins Licht, die in der germanistischen Forschung bislang kaum Beachtung gefunden hat.