Bausteine aus der Geschichte des Ruhrbistums Essen
Reimund Haas, Marlies Haastert
Dass sich die Gesellschaft, das Leben und die christlichen Kirchen im Ruhrgebiet besonders seit der Jahrtausendwende der christlichen Zeitrechnung in einem außerordentlichen Wandlungsprozess befinden, ist im allgemeinen gesellschaftlichen Diskurs anerkannt und wurde auch auf dem „Workshop“ zum 40-jährigen Bestehen des „Instituts für kirchengeschichtliche Forschung des Bistums Essen“(IKF) am 23. April 2016 im Kardinal-Hengsbach-Haus, dem früheren Essener Priesterseminar, thematisiert. Während von der Leitung des „Ruhrbistums“ seit 2013 ein breites Programm bzw. „Zukunftsbild – Du bewegst Kirche“ gestartet wurde, wurden und werden gleichzeitig Erinnerungen thematisiert und Fragen zu nicht mehr bestehenden kirchlichen Einrichtungen, Klöstern, Pfarreien, Vereinigungen und Verbänden aus dem gut „100-jährigen Ruhrgebiets-Katholizismus“ gestellt worden. Neben vereinzelten Veröffentlichungsreihen, wie „Christen an der Ruhr“ und Spezialstudien zur Essener Bistumsgeschichte, bedurften die Alltäglichkeiten, Breite und Vielfalt des katholisch-kirchlichen Lebens im Ruhrgebiet und Ruhrbistum der Aufarbeitung, Bewahrung und Erinnerung. Dazu konnte vor allem noch auf „Zeitzeugen“ zurückgegriffen werden, die zumindest erste „Bausteine“ aus diesem breiten christlichen Leben im Ruhrgebiet zusammentragen konnten. Angesichts der allgemein menschlich begrenzten Zeit und der speziellen Begrenzung für das diese Forschungen koordinierenden IKF bot sich dafür die vom Gründungsdirektor Prälat Dr. h. c. Alfred Pothmann († 2002) im Jahre 1985 mit seinen Mitarbeitern begründete Reihe der „Beiträge und Miscellen“ an, in der zuletzt im Jahre 2015 beispielhaft das „Ordensleben im Ruhrgebiet“ als achtes Heft erschienen war. So konnten in der Kürze der Zeit hier erstmals 13 Beiträge zu Orden, Pfarreien und zum Vereinswesen des Ruhrgebiets-Katholizismus bzw. des Ruhrbistums Essen zusammengetragen werden und allen Bearbeiterinnen und Bearbeitern gilt ein verbindlicher Dank für Ihre zeitnahe Beitragserstellung. Geplant war im IKF und zweifelsohne besteht auch weiterhin der Bedarf angesichts der vormaligen Blüte und Vielfalt des kirchlichen Lebens im Ruhrgebiet, dass diesem ersten Band der „Bausteine“ auch weitere Fortsetzungen gefolgt wären.