Bauten für die Bildung
Basler Schulhausbauten von 1845 bis 2020 im schweizerischen und internationalen Kontext
Ernst Spycher
Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Schulwesen, bedingt durch die Einführung der allgemeinen Schulpflicht, in vielen Ländern zu einer staatlichen Angelegenheit. Der Schulhausbau als eigenständige, öffentliche Bauaufgabe in den schnell wachsenden Städten brachte neue Gebäudetypen hervor, die das Bild der Städte – mit regionalen Unterschieden – bis heute prägen. Die Schulhausarchitektur wurde ein wichtiges Element der neuen Stadtquartiere und beeinflusste öffentliche und private Bauten sowohl in der Stadt als auch auf dem Land. An vielen Orten stehen historische Schulhausbauten heute unter Denkmalschutz.
Die Entwicklungen und Veränderungen des Bildungswesens, als tragendes Element der Zivilgesellschaft, spielten in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Eine kontinuierliche Anpassung bestehender und neuer Schulhausbauten an die sich wandelnden pädagogischen Bedingungen war stets ein wesentlicher Faktor der Schulbauplanung.
Die Basler Schulhausbauten haben seit der Einführung der Volksschule im Jahr 1880 immer wieder bedeutende Veränderungen erfahren. So hatte etwa das neue Schulgesetz von 1929 starke Auswirkungen auf die Nutzung bestehender und die Planung neuer Bauten. Zuletzt sind auf der Basis des 2010 beschlossenen Bildungsprojektes HarmoS neue Raumstandards für alle Schulstufen festgelegt worden. Der wachsende Raumbedarf hat die bislang umfassendste Schulraumoffensive ausgelöst. Der Blick zurück in die Geschichte kann helfen, solche Entwicklungen besser einzuordnen.
Das Buch zeichnet die Entwicklung der Schulhausbauten in Basel-Stadt von 1845 bis 2015 anhand archivalischer Materialien, darunter zahlreiche historische Fotografien, nach. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Entwicklung der Grundrissformen gelegt. Der Aufbau einer schematischen Grundrisstypologie ermöglicht es, die behandelten Bauten in einen schweizerischen und internationalen Kontext zu stellen