Carlo Goldoni
Italiens bedeutendster Lustspieldichter
Armin Gebhardt
Im Italien des 18. Jahrhunderts hat Carlo Goldoni das textgebundene Lustspiel, so wie wir es verstehen, durchgesetzt. Bis dahin beherrschte die sogenannte Commedia dell´ Arte die Theaterspielpläne. Glücklicherweise kommt Goldoni in der damals bedeutendsten Worttheaterstadt Europas zur Welt: in Venedig. Doch gerade dort trifft er auf das Hauptübel jener Commedia dell´ Arte: auf den nicht ausformulierten Text, den die Schauspieler an den wichtigsten Stellen stegreifartig durch eigene Worteinfälle ergänzen – oft zum Vergnügen des Publikums. In den gut 15 Jahren seiner Lustspielproduktion für die venezianischen Theaterensemble-Direktoren Medebach (Teatro Sant`Angelo) und Vendramin (Teatro San Luca) setzt Goldoni vorsichtig, jedoch beharrlich die Wiedergabe des vom Autor verfassten kompletten Textes durch die Schauspieler ohne deren Zutaten auf der Bühne erfolgreich durch. Das ermöglicht ihm schließlich, seine Lustspiele mit spezifischen Charakterrollen auszustatten. Lessing hat sich mit Nachdruck für Goldonis Schöpfungen auf deutschen Bühnen eingesetzt. Goethe, der einige Stücke während seiner Italienischen Reise kennenlernte, brachte sie als Theaterdirektor auf seiner Weimarer Bühne zur Aufführung.