Das älteste Nürnberger Briefbuch (1404-1408)
Struktur, Inhalt und Auswertung
Sabrina Späth
Das älteste Briefbuch der Reichsstadt Nürnberg (1404-1408) enthält mit über 900 Einzeltexten nahezu alle Schreiben des Inneren Rates während seiner Laufzeit. Aufgrund der besonderen Stellung Nürnbergs als bedeutendes Wirtschaftszentrum, königsnahe Metropole und kodifizierter Ort des ersten Reichstages ist die Quelle als ein herausragendes Dokument für die städtische Geschichte anzusehen, das in der Forschung insbesondere wegen seines Umfangs bislang noch nicht ausreichend gewürdigt wurde.
Die Arbeit ordnet das Missivbuch durch eine umfassende quellenkritische und inhaltliche Analyse in seine Zeit und in einen größeren Kontext ein.
Zugleich nimmt sie die zuständigen Schreiber und die internen Verwaltungsprozesse in der städtischen Kanzlei in den Blick, wobei sie auch die bevorzugten Empfänger sowie die wichtigsten Akteure im reichsstädtischen Korrespondenzwesen vorstellt. Anhand dreier problembehafteter Sachverhalte, die jeweils über einen längeren Zeitraum hinweg in der Quelle thematisiert wurden, werden daneben die jeweiligen Interessen Nürnbergs und das konkrete Vorgehen zu ihrer Verwirklichung nachvollzogen. Ziel der Auswertung ist hierbei die Beantwortung der Frage, wie sich der Innere Rat in Krisen positionierte und versuchte, möglichst vorteilhafte Lösungen für die fränkische Reichsstadt herbeizuführen.