DAS ALTE UND LIEBENSWERTE HAMBURG: Hamburger Schlendertage 1898 – Band 3 von 3
Eine historische Wanderung durch Alt-Hamburg [Altdeutsche Schrift]
Harald Rockstuhl, August Trinius
Hamburger Sommerfrische – In der Deutschen Seemannsschule – In den Prielen – Auf der Judenbörse – Von Blankenese bis Wedel – Im Alten Lande – An Bord der „Ariadne“ – Auf der Geest – Althamburger Parkanlagen
VORWORT:
Den bisher erschienen beiden Bänden, welche Hamburg und seine Umgebung feiern sollen, füge sich nun einen dritten Band hinzu. Möge man diese neue Gabe, welche ich der unvergleichlichen Hansastadt und ihren Freunden damit darbringe, als ein Zeichen der Dankbarkeit ansehen, als einen Niederschlag der Empfindungen, welche mich in Stunden anregendsten und herzerfreuenden Genusses immer wieder erfüllten. Was sich dabei Großes und Bedeutsames im Bannkreise Hamburgs fand, ist`s aber nicht allein, ich fand auch Menschen und durfte in Menschenherzen lesen. Und das bleibt für die kurze Spanne Erdenleben schließlich doch das Beste!
Wenn ich als Nicht-Hamburger meine Feder zuweilen in Begeisterung tauchte und vielleicht sogar da und dort wärmere Töne anschlug, als das im allgemeinen an der Waterkant gang und gäbe ist: so möge die stolze Hansastadt daraus erkennen, mit welcher Liebe und Bewunderung ich an ihr hänge. Gern läßt ja der Thüringer seinen Mund überfließen von dem, was ihm das Herz füllt. –
Die hier geschilderten Schlendertage gelten diesmal weniger dem Straßenpflaster, als der marsch, Geest und dem Wasser. Vor allem dem Wasser, dem Urelemente jedes echten Hamburgers! Ich hoffe, dies soll dem buche nicht zum nachtheile gereichen.
Es giebt ja leider noch ungezählte Hamburger, denen die Umgebung ihrer Heimathstadt, sobald diese abseits der breiten, mit Gasthöfen besetzten Verkehrsstraßen liegt, Neuland bis heute geblieben ist. Auch an diese wende ich mich mit meinen Schriften über Hamburg. Mit offenem Auge und fühlendem Herzen sollen sie hinausgehen, und sie werden überrascht sein, welche Fülle von Landschaftsbildern sich vor ihnen aufrollen wird: nicht hinreißender Art, aber voll intimer Reize und schlichter, zu Herzen gehender Schönheit.
Möchte dieses Buch, das in Freude entstand, auch überall gleiches Empfinden erwecken! November 1898
INHALT: — Hamburger Sommerfrische I-IV, In der Deutschen Seemannsschule, In den Prielen, Auf der Judenbörse, Von Blankenese bis Wedel, An Bord der Ariadne, Im Alten Lande, Auf der Geest Althamburger Parkanlagen
ÜBER DAS BUCH:
Die mit anhänglichster Liebe gepaarte Bewunderung, mit der der aus Thüringen stammende Verfasser sich über die Hansestadt an der Elbe ausspricht, muß die Bewohner Hamburgs mit Stolz und Freude erfüllen. Trinius ist aber auch der rechte Lebenskünstler; so sehr er dem Kern aller Dinge auf den Grund geht, so daß die Schattenseiten, die überall da am dunkelsten hervortreten, wo das hellste Licht herrscht, ihm niemals entgehen, so sehr überwiegt in seiner frohmütigen Natur doch ein gesunder Optimismus alle anderen Regungen dieses echten Dichtergemüthes, daß der Gesammteindruck der dem Leser vorgeführten Wandelbilder erquickend und erhebend wirkt. – Das Schlußkapitel des zweiten Bandes ist dem Hamburger Rathsweinkeller geweiht und da, wo die Poesie des goldenen Rebensaftes waltet, ist Trinius ganz besonders zu Hause. Er giebt dem gedankenlosen Trinker damit einen Leitfaden des wahren und echten Genießens. – Mancher Hamburger wird durch die Lektüre dieses Buches erst seine Vaterstadt und ihre Umgebung richtig kennen und nach ihrem vollen Werthe schätzen lernen. Möge das Buch recht viele Leser finden, es werden ihm damit ebenso viele Freunde erwachsen.