Das Hallesche Waisenhaus und seine Lehrer im 18. Jahrhundert
Lernen und Lehren im Kontext einer frühneuzeitlichen Bildungskonzeption
Axel Oberschelp
Der Hallische Pietismus gilt als eine der Bewegungen, die im 18. Jahrhundert eine Reform des Bildungswesens bewirkten. Die Arbeit fragt nach den praktischen Umsetzungsmöglichkeiten der im hallischen Pietismus formulierten pädagogischen Theorie und nach der Rolle des Lehrpersonals. Im Mittelpunkt stehen die Ausbildung der Lehrer, Theologiestudenten der Universität Halle, in den Halleschen Anstalten und ihre anschließende Tätigkeit in den Anstaltsschulen. Nach der Auswertung umfangreichen Quellenmaterials müssen Einschätzungen, die ein überwiegend negatives Bild von dem Verhältnis zwischen Erziehungstheorie und Erziehungspraxis gezeichnet haben, relativiert werden.
In einem Ausblick, der sechs Fallstudien umfasst, wird untersucht, inwieweit das von Halle ausgehende Lehrpersonal als Multiplikator der Pädagogik des hallischen Pietismus angesehen werden kann.