Das hl. Meßopfer, der größte Schatz auf Erden
Der heilige Leonhard von Porto Maurizio belehrt uns über das heilige Meßopfer
Leonardo a Porto Mauritio, Paulus Deusdedit
Vorwort
Es war am 23. November 1751, in früher Morgenstunde, als zwei Franziskanermönche den Weg von Case Nuove nach Foligno in Mittelitalien einschlugen. Der eine war Priester und Missionar, Bußprediger, wie wir sie gewöhnlich nennen, bereits ein Greis von 75 Jahren, der andere ein Laienbruder, der treue Begleiter des Paters auf seinen Missionsreisen. Unter großen Mühen und Beschwerden seines hohen Alters hatte der fromme Pater soeben eine segensreiche Mission in der Diözese Bologna abgehalten und war jetzt auf dem Heimweg zu seinem Kloster in Rom.
Die Kräfte drohten ihm zu versagen, und der Laienbruder wäre froh gewesen, wenn ihm jemand hätte versichern können, daß er den kranken Pater noch lebend in die ewige Stadt geleiten werde.
Schließlich in Foligno angelangt, war des Paters erste Sorge, die heilige Messe zu zelebrieren. Der Bruder, der sah, daß sich der Pater kaum auf den Füßen halten könne, bat ihn, wenigstens heute, diesen einen Tag, die Feier der heiligen Messe zu unterlassen. Da gab ihm der fromme Priestergreis zur Antwort: ‚Bruder, eine heilige Messe ist mehr Wert als alle Schätze der Welt!‘
Der Pater feierte die heilige Messe – wenn auch mit der größten Kraftanstrengung – bis zu Ende.
Wir wissen, daß Pater Leonardo unter größter Kraftanstrengung in Rom angelangt war, wo er wenige Stunden später verschied. Er ist der große Heilige des Meßopfers. Die inliegenden Zeilen stammen von ihm selbst.