Das KZ Ravensbrück
Geschichte eines Lagerkomplexes
Bernhard Strebel
Das Frauen-KZ – vor allem unter diesem Begriff ist das Konzentrationslager Ravensbrück bis heute in bedrückender Erinnerung geblieben. Besonders die eindringlichen Bücher der heute 96jährigen französischen Ethnologin und Widerstandskämpferin Germaine Tillion haben die Schrecken dieser Jahre nachfühlbar gemacht; sie, die Ravensbrück überlebte und deren Mutter dort ermordet wurde, hat das Vorwort zu diesem Buch geschrieben. Bernhard Strebel nimmt erstmals den gesamten Lagerkomplex Ravensbrück in den Blick. Sein Buch ist die erste deutschsprachige Gesamtdarstellung zu einem der vor Kriegsbeginn eingerichteten Konzentrationslager. Ravensbrück war zum einen das zentrale Frauenlager des KZ-Systems (und das größte im Reichsgebiet), es entwickelte sich jedoch ab Frühjahr 1941 zunehmend zu einem regelrechten Lagerkomplex. Dieser umfasste 1944/45 schließlich auch ein kleines Männerlager, das „Jugendschutzlager“ Uckermark, 20 Fertigungshallen des Elektrokonzerns Siemens & Halske und das zugehörige Siemenslager sowie 13 größere Außenlager für weibliche und männliche Häftlinge im nordöstlichen Reichsgebiet. Auf breiter Grundlage (Lagerdokumente, Justizunterlagen, Häftlingsberichte) forscht die Untersuchung nach den Tätern und Täterinnen, nach Herkunft und Zusammensetzung der Häftlinge, nach den Existenzbedingungen im Lagerkomplex, nach der Zwangsarbeit in SS-Betrieben und der Rüstungsindustrie und nach den vielgestaltigen Gesichtern von Terror und Mord.