Das Rote Zimmer
Roman
Renate Bleibtreu, Peter Henning, August Strindberg
«Der ungeheure Strindberg. Diese Wut, diese im Faustkampf erworbenen Seiten», rühmte Franz Kafka die satirische Schlagkraft des schwedischen Klassikers. Mit beißendem Humor zeichnet dieser im «Roten Zimmer» ein Panoptikum amüsanter Karikaturen und entlarvt Besitzgier, Geltungssucht und Opportunismus einer durch und durch verlogenen Gesellschaft.Stockholm, um 1870: Arvid Falk, ein gutgläubiger junger Mann, beendet sein als nutzlos empfundenes Beamtendasein. Als Journalist und Schriftsteller will er fortan Wahrheit und Fortschritt dienen. Doch wohin der Sinnsuchende sich auch wendet, er trifft auf Machtdünkel und Manipulation: Ein Verleger erkauft sich seine Erfolge bei den Kritikern, bigotte Bürgersfrauen verlangen wohlgefällige Almosenempfänger, Zeitungen, egal welcher Couleur, sind den Mächtigen hörig. Auf Gleichgesinnte trifft Arvid in einem Künstlerkreis, der im „Roten Zimmer” eines berühmten Restaurants zusammenkommt. Aber hier unterliegen die hehren Absichten nur allzu oft den knurrenden Mägen.
August Strindberg schildert die Desillusionierung eines Idealisten. Seine scharfe Beobachtungsgabe, die ironische Zuspitzung weisen weit über die Epoche hinaus.