Das Schöne im Wirklichen – Das Wirkliche im Schönen
Festschrift für Dietmar Rieger zum 60. Geburtstag
Anne Amend-Söchting, Kirsten Dickhaut, Walburga Hülk, Klaudia Knabel, Gabriele Vickermann
Unter dem Titel Das Schöne im Wirklichen – Das Wirkliche im Schönen sind Beiträge versammelt, die von philologischen Studien zur Literatur der Romania bis zu Untersuchungen von Intermedialität und kulturellem Gedächtnis reichen. Stets hat das Ensemble der Nationalphilologien in der Romanistik eine Affinität zur Komparatistik entstehen lassen, genauso wie in der Mediävistik der Austausch der Fächer zu einer vorbildlichen Interdisziplinarität geführt hat. Eine Mehrzahl der Beiträge zeigt, in vielfachem Rückgriff auf die Forschungsarbeiten Dietmar Riegers, daß kulturgeschichtliche Orientierung neue Einsichten in kulturelle Praktiken von Chansons bis zur Literatur- und Wissensspeicherung liefern kann.
Die im Titel der Festschrift implizierte vielfältige Beziehung von Fiktion und Realität wird in den Beiträgen sowohl unter gattungsspezifischen Aspekten (1. „Chanter et dire“ – Zur gesungenen Dichtung in Mittelalter und Neuzeit) als auch in problemorientierter Perspektive (3. „Das Ende des Spielcharakters“ – Zur emanzipatorischen Dimension der Literatur) behandelt. Das Spannungsverhältnis zwischen Wirklichkeitsbezug und kultureller Verfaßtheit ist auch Gegenstand thematischer Analysen (2. „Inventer au fond c’est se ressouvenir“ – Variationen zur Stoff- und Motivgeschichte) und von Untersuchungen zum Archivieren und Memorieren in der Literatur (4. „Ce qu’on voit dans les rues de Paris“ – Formen der literarischen Speicherung von Wissen und Wirklichkeit).