Das trunkene Schiff
Mit drei Texten über Rimbaud von Hans Therre und einem Essay von Stefan Zweig
Max P. Häring, Jean Nicolas Arthur Rimbaud, Hans Therre, Stefan Zweig
„Der Dichter macht sich zum Seher durch eine lange, ungeheure und wohlüberlegte Entregelung aller Sinne“, sagte Arthur Rimbaud. Er gilt zu Recht als einer der Großen der Weltliteratur: Rimbaud trat als Sechzehnjähriger in einem Frankreich in Erscheinung, das während des Französisch-Deutschen Krieges nicht nur militärisch, sondern auch moralisch und kulturell darniederlag. Er zerstörte die alten Regeln, war einer, der keine Worte suchen musste, vor dem die Worte und der Klang sich verneigten.
Arthur Rimbauds berühmte Dichtung „Le Bateau ivre“ ist die licht- und farbentrunkene Dichtung eines früh Vollendeten und eines der Fundamente moderner Dichtung. Paul Zech, ein deutscher Autor und Übersetzer des Expressionismus, übertrug dieses Poem sehr frei und überaus eindrucksvoll. Diese Ausgabe bietet aber nicht nur diese Wiederauflage der eigenwillig-schönen Neudichtung von Zech. Mit Texten von Hans Therre und Stefan Zweig erhält man einen tiefen Einblick in Rimbauds Wesen und Werk – aus Sicht zweier herausragender Schriftsteller.
Anlaß des Bandes aber sind die einzigartigen Federzeichnungen des Künstlers Max P. Häring, der sich das trunkene schiff in Zechs Übersetzung zur Vorlage für einen poetischen, mit großem Atem angelegten Zyklus von zwölf Zeichnungen nahm. Dieser Zyklus wird nun, ebenso wie Zechs Übertragung, in einer bibliophilen Aufmachung endlich (wieder) zugänglich.