Das Wertpapiergeschäft in der Abschlußprüfung des Bankkaufmanns
Gert Krettek
Das Wertpapiergeschäft hat in den letzten Jahrzehnten bei den Kreditinstituten in zunehmendem Maße an Bedeutung gewonnen, eine Entwicklung, die zum großen Teil vom Kunden selbst bestimmt wurde. Nicht nur auf Grund der Werbung in den Medien Presse, Funk und Fernsehen, sondern insbesondere durch Aktionen wie die Privatisierung von VW und, VEBA, in die auch das Publikum einbezogen wurde, für das bisher „Effekten“ ein nebelhafter Begriff war, wurde auch bei dem deutschen Sparer das Inter esse an anderen Sparformen als dem Sparbuch geweckt. Dazu kam, daß man bei steigendem Anlagebedarf während einer ganzen Reihe von Jahren, die durch unterschiedliche Zinsphasen geprägt waren, gelernt hatte, renditebewußter zu denken. Diese Entwicklung hatte zwangsläufig zur Folge, daß die Ausbildung der jungen Mitarbeiter der Kreditinstitute auch im Wertpapiergeschäft intensiviert und praxisnäher gestaltet werden mußte, was übrigens u. a. im Berufsbildungsge setz seinen Niederschlag gefunden hat. So wird heute bei der neuen Form der Lehrabschlußprüfung nicht nur auf theoretisches Wissen Wert gelegt, sondern auch auf praktische Kenntnisse und Fähigkeiten. Der mündliche Teil der Prü fung – in der Form der „praktischen Übungen“ – soll Auskunft darüber geben, wie in der Praxis des Wertpapiergeschäftes vorkommende Fälle von dem Prüf ling erkannt und bearbeitet werden, wobei die Art und Weise, wie die Lösung präsentiert wird, ebenfalls zu bewerten ist.