Das Wiener Kärntnertortheater 1728–1748
Vom städtischen Schauspielhaus zum höfischen Opernbetrieb
Andrea Sommer-Mathis, Reinhard Strohm
Das Wiener Kärntnertortheater war in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts nicht nur beliebte Spielstätte deutscher Komödianten, sondern auch ein Zentrum der Opernpflege: 1728–1748 wurden in diesem städtischen Theater etwa 150 italienische Bühnenwerke aufgeführt. In diesem Sammelband wird neben einem auf der Basis der Textbücher erstellten Spielplan erstmals auch das Musikrepertoire der damals am Kärntnertortheater aufgeführten Opern rekonstruiert. Weitere Beiträge befassen sich mit Strukturund Inhalt der Libretti sowie ihren Übersetzungen ins Deutsche, mit der Bau- und Funktionsgeschichte des Theaters, dem Verhältnis zu den Operntruppen der Mingotti, einzelnen Partituren, bestimmten Sänger*innen sowie einem Memorandum, in dem einer der Impresarios des Theaters, Francesco Borosini, 1749 den Plan einer künftigen Opern-Impresa entwirft. Der umfangreiche Band bietet einen ersten Einblick in ein wichtiges und bisher wenig beachtetes Kapitel der europäischen Operngeschichte.