Das Wunder des Lachens
Spiegelungen in Märchen und Mythos
Dagmar Fink
In welchen Augenblicken erhellt sich das Gesicht des Menschen zu einem Lächeln oder Lachen und warum? Was geschieht dabei in seiner Seele?
In den Märchen verschiedener Völker kommt wiederholt das Motiv der Prinzessin vor, die lange nicht lächeln oder lachen wollte – bis endlich ein Jüngling mit den Eigenschaften eines reinen Toren erscheint. Bei seinem Anblick lacht die Prinzessin hell auf. Dagmar Fink lenkt die Aufmerksamkeit auf ein paralleles Geschehen im mittelalterlichen Epos: die Begegnung zwischen Parzival und Cunneware. Mit der Frage nach dem Wesen des Lachens werden dann weitere Kultur- und Themenkreise aufgesucht: die Welt der Griechen mit dem Schöpferlachen der Götter und dem wiederaufblühenden Lächeln der Demeter nach langer Trauer; und die im Alten Testament erzählte Geschichte von der Geburt Isaaks. In vielen Facetten lässt Dagmar Fink etwas von dem Grund des Lachens aufscheinen – jener Gabe, die Umberto Eco als
„die höchste Vollendung des Menschen“ bezeichnet hat.