Das Zisterzienserkloster Pforte
Die Urkundenfälschungen und die frühe Geschichte bis 1236
Holger Kunde
Das 1132 von Walkenried aus gegründete und vor 1138 an die Saale bei Naumburg verlegte Kloster Pforte war dank seiner fähigen Äbte, seiner Förderung durch die Naumburger Bischöfe, die Kaiser und die Markgrafen von Meißen und dank seiner zahlreichen Tochtergründungen die wohl bedeutendste Niederlassung des Zisterzienserordens im sächsisch-thüringischen Raum. Die kritische Durchsicht der ältesten urkundlichen und erzählenden Zeugnisse zur Gründung und Frühzeit von Pforte brachte jedoch gravierende Unstimmigkeiten und innere Widersprüche zutage, die von der bisherigen Forschung nur ungenügend berücksichtigt wurden. In ihrer Summierung sind die inhaltlichen und formalen Bedenken so massiv, dass sich schließlich unabweisbare Zweifel an der Echtheit eines Teils der zentralen urkundlichen Zeugnisse ergeben.Entsprechend ist die Arbeit in zwei große Teile gegliedert: der erste Hauptteil enthält die Untersuchung der unter Fälschungsverdacht geratenen Urkunden. Der zweite Teil gibt eine detaillierte Darstellung der Anfänge des Klosters Pforte und seiner Geschichte bis zum Jahr 1236.