Das zweite Kolberger Stadtbuch 1373–1436
Dietrich W. Poeck
Mit dem zweiten Kolberger Stadtbuch lässt sich die Geschichte dieser pommerschen Hansestadt um 1400 neu und angemessen schreiben. Dank tausender Einträge in dieser Quelle tritt die Stadt Kolberg mit ihrer Topographie und den handelnden Personen um 1400 deutlich vor Augen. Die zumeist recht kurzen rechtlich bindenden Eintragungen handeln unter anderem von Verkäufen von Rechten an der für die Stadt wichtigen Saline oder sie beziehen sich auf Häuser in der Stadt, etwa bei Schuldeintragungen. Deren Lage wird zumeist recht genau angegeben. So ermöglicht die Edition die Rekonstruktion der mittelalterlichen Topographie der Stadt (Tore, Straßen, Rathaus, Badehaus) ebenso wie die fortschreitende »Versteinerung« im Hausbau. Darüber hinaus zeigen sich die wichtigen (Rats-)Familien der Stadt in ihren wechselnden Besitzverhältnissen und in ihrer Sorge um Memoria, etwa durch Vikarienstiftungen oder die Unterstützung der Armen.