Denkmalschutz, Denkmalpflege und UNESCO-Weltkulturerbe
Claus Bernet
Das Himmlische Jerusalem bietet den Menschen Schutz, doch wer schützt die Kunstwerke mit den Darstellungen des Himmlischen Jerusalem vor Menschen und Umwelt? Meisterwerke benötigen dringend Schutz und Aufmerksamkeit, denn ohne diese wären sie allzu häufig vor Zerstörung, Abriss oder Beseitigung nicht sicher. Das ist vor allem in Westeuropa der Fall, wo immer mehr Menschen keiner der großen christlichen Konfessionen mehr angehören, die Kirchen leer stehen, die Gelder für Restaurierung oder auch nur Instandhaltung nicht mehr aufgebracht werden können.
Genau hier helfen Denkmalschutz, Denkmalpflege und der Weltkulturerbe-Gedanke. Mit ihrer Unterstützung konnten in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Bauten saniert werden, Kunst- und Sakralgegenstände gerettet werden – einige besondere davon werden in diesem Band näher vorgestellt. Darunter sind große Kathedralen, mittelalterliche Freskomalereien, buntfarbene Bleiglasfenster, goldene Reliquiare und Tabernakel, orthodoxe Weltgerichtsikonen, monumentale Grabmäler und großflächige Mosaike sowie kostbare Tapisserien. Zu Denkmalen gehören auch Epitaphe, Ehrenmäler oder Gedächtnisfenster, die als Denkmal zur Erinnerung einer bestimmten Person oder eines historischen Ereignisses gesetzt wurden. Vor allem im angloamerikanischen Raum ist diese Form des kollektiven Gedenkens populär und wird gerne, wie wir sehen werden, mit dem Himmlischen Jerusalem in Verbindung gebracht.