Der gekreuzigte Eros
Zur Künstler-Metaphysik von Pierre Molinier und Hermann Nitsch
Peter Gorsen, Wolfgang Koch
Peter Gorsens philosophisches Resümee: Das Schöpferische versetzt uns in Glückszustände
Weder Nur-Philosoph noch Nur-Soziologe, weder Nur-Kunstwissenschafter noch Nur-Sexualforscher, und schon gar nicht Nur-Theoretiker, war Peter Gorsen sein eigenes Genre. Von der Kritischen Theorie kommend, beharrte der Gelehrte auf sinnlichem Genuss und rückte die Ästhetik ins Zentrum der Philosophie, um deren gesellschaftlich gesteckten Rahmen zu entgrenzen.
Gorsens letzter, bisher unveröffentlichter Text „Der gekreuzigte Eros“ insistiert auf der Körperlichkeit des Denkens und bilanziert die
Summe seines Lebenswerks im philosophischen Dialog mit dem französischen Surrealisten Pierre Molinier und dem österreichischen
Aktionsdramatiker Hermann Nitsch. „Es reicht aus“, bilanziert er, „sich in die Erneuerung und Höherentwicklung der sich selbst erschaffenden und zerstörenden Welt hineinzuversetzen“.