Der himmlische Vater
Die erste Person der Dreieinigkeit
Günter Zimmermann
Die Gottesfrage ist eines der entscheidenden geistesgeschichtlichen Probleme der Neuzeit. Im Bereich des christlichen Glaubens artikuliert sie sich als Suche nach dem himmlischen Vater, der ersten Person der Dreieinigkeit. Im vorliegenden Buch wird zunächst einmal der Begriff „Vater“ analysiert, um eine sichere Grundlage für das weitere Vorgehen zu schaffen. Danach wird der Sprachgebrauch Jesu herangezogen, der das Modell für das christliche Verständnis des himmlischen Vaters (des einzelnen Menschen) bildet. Im Folgenden wird der himmlische Vater als Ensemble der gesellschaftlich-kulturellen Kräfte identifiziert, die das Leben des einzelnen Individuums bestimmt und geprägt haben, prägen und prägen werden. Diese Gesamtheit sozio-kultureller Faktoren wird des Weiteren als moralische Autorität charakterisiert, die allen Vorstellungen von Ethik und moralischem Verhalten zugrunde liegt. Erläutert werden ferner die Verbindung dieser Gestalt mit dem natürlichen Phänomen des Himmels und himmlischer Erscheinungen und der Gedanke der dem himmlischen Vater zugeschriebenen Allwissenheit. Ein Vergleich zwischen den Figuren von Zeus und Jahwe rundet die religionsgeschichtlichen Gedankengänge ab, während zum Abschluss an dem Sachverhalt des Gewissens die bleibende Aktualität des himmlischen Vaters aufgezeigt wird. In einem nächsten Schritt sind in gleicher Weise die zweite und die dritte Person der Dreieinigkeit zu beschreiben.