Deutsches Schriftsteller-Lexikon 1830–1880 / E–F
Herbert Jacob
Im zweiten Band des Lexikons (C–D und E–F) werden Leben, Werk und Wirkung von 119 Autoren der deutschen nachromantischen Literatur des 19. Jahrhunderts ausführlich dokumentiert, von über 1700 gibt es genaue Hinweise auf in der Arbeitsstelle gesammeltes Material und diejenigen Veröffentlichungen, aus denen Ansätze für eine weiterführende Information gewonnen werden können. Das Lexikon beschränkt sich nicht auf Repräsentanten der schönen Literatur, deren Wertschätzung in späterer Zeit unangetastet geblieben ist (Droste-Hülshoff, Ebner-Eschenbach, Fontane, Francois, Freytag) oder deren Bedeutung nur aus den Verhältnissen ihrer Epoche in historischem Abstand erkannt werden kann (Conrad, Dahn, Dingelstedt, Ebers, Eckstein, Franzos, Freiligrath und viele andere). Vielmehr kam es darauf an, solche Persönlichkeiten zu integrieren, die mit schriftstellerischem Anspruch ihre Fachgebiete oder Teilaspekte aus ihnen in das literarische Gespräch eingebracht und damit bereichernd oder gar bestimmend auf das geistige Leben gewirkt haben: Philosophen (Dilthey, Dühring, Feuerbach, Fischer), Mediziner (Carus, Feuchtersleben), Politiker (Engels, Fröbel), Ästhetiker (Carriere, Danzel), Philologen (Delius, Düntzer, Fastenrath), Historiker (Curtius, Droysen), Theologen (Döllinger, Frommel), denen ein Platz in der Geschichte der Literatur zukommt. Wer zu den Quellen gelangen will, muss gegen den Strom schwimmen. Das erfährt der Bearbeiter eines Lexikons mit diesem Anspruch täglich. Der getrübte Fluss der Überlieferung birgt keine geringeren Gefahren als die zum Abschluss drängende, auf verwertbare Ergebnisse ungeduldig wartende eigene Zeit. Der Ertrag fiel so reich aus, dass Band II in zwei Teilen geteilt werden musste (Band II.1: C–D und Band II.2: E–F).