Die Anatomiestunde
Georg Aescht, Emil Hurezeanu, Traian Pop
Die Gedichte dieses 1979 in Klausenburg/Cluj erschienenen Bandes sind zu einem guten Teil mit Realien gespickt, ja datiert, woraus man auf die Zeit und die Umstände, in denen sie entstanden sind, schließen kann. Das sind Wegmarken, mitnichten jedoch Zeichen für allfällige Spekulationen, was denn zu jenem Zeitpunkt und in jenen Landen gerade obenauf lag und deshalb ins Gedicht genommen wurde. Emil Hurezeanus Gedichte sind gerade das nicht: Es sind keine verstohlenen Hinweise auf das Viele, das im sozialistischen Rumänien nicht gesagt werden durfte und darum umwunden zur Sprache gebracht wurde. Diese Verse sind keine Flaggen, die dem Leser den Weg in den Unter- und Hinter- und sonstige Gründe weisen. Hier flattert nichts, hier spricht einer, der Herr ist über das Mittel allertiefster und allerhöchster Subversion: Authentizität.
Georg Aescht