Die Ausstellungskopie
Mediales Konstrukt, materielle Rekonstruktion, historische Dekonstruktion
Helen Adkins, Marcus Becker, Patrick Beurand-Valdoye, Renate Buschmann, Martina Dlugaiczyk, Michael Falser, Jakob Gebert, Kai-Uwe Hemken, Mareike Herbstreit, Joseph Imorde, Maija Julius, Sabiha Keyif, Ulrich Krempel, Christiane Meyer-Stoll, Susanne Neubauer, Renate Petzinger, Susanne Pfeffer, Volker Rattemeyer, Annette Tietenberg, Ulfert Tschirner
Sie begegnen uns in Museen, Kunsthallen und Kunstvereinen: Ausstellungskopien. Gefertigt werden sie, um materiell verloren gegangene Kunstwerke zu ersetzen. Dabei sind sie das Ergebnis eines medialen Transformationsprozesses. So werden Tatlins »Eck-Konter-Relief« oder Schwitters’ »Merzbau«, die das Bild der »klassischen Moderne« geprägt haben, auf der Basis historischer Fotografien nachgeahmt. Auch Arbeiten der 1960er- und 1970er-Jahre – einst konzipiert, um Zustände der Veränderung zu durchlaufen und spurlos zu verschwinden – werden rekonstruiert. Ist dies eine dienliche Form, einstige Ausstellungssituationen erlebbar zu machen? Oder verstellt die Ausstellungskopie den Zugang zur damaligen künstlerischen Praxis? An konkreten Beispielen gehen die Autorinnen und Autoren solchen Fragen nach.