Die Ehre des jüdischen Soldaten
Die Judenzählung im Ersten Weltkrieg und ihre Folgen
Jacob Rosenthal
Viele Juden meldeten sich im Ersten Weltkrieg freiwillig zum Militär. Doch bald hieß es, es gäbe nur wenig jüdische Soldaten, die noch dazu meist in der Etappe dienten. 1916 ordnete das preußische Kriegsministerium eine Zählung der jüdischen Soldaten an. Jacob Rosenthal untersucht erstmals, wie es zu dieser beispiellosen antisemitischen Maßnahme kam und wie die jüdischen Soldaten, aber auch die jüdische und nichtjüdische Öffentlichkeit im In- und Ausland darauf reagierten. Er zeigt, dass die »Judenzählung« lange Schatten warf. Die Legende von den »jüdischen Drückebergern« hielt sich viele Jahrzehnte lang. Erst 1961 wurde die Zahl der jüdischen Gefallenen – 12 000 – von der Bundesrepublik offiziell bestätigt.