Die Haftung des externen Verwalters alternativer Investmentfonds aus dem zugrunde liegenden Bestellungsverhältnis im Luxemburger Recht
Unter Berücksichtigung des Zusammenspiels zwischen dem droit commun des Luxemburger Code Civil und dem loi sectorielle des Luxemburger Gesetzes vom 12. Juli 2013 über die Verwalter alternativer Investmentfonds in Umsetzung der Richtlinie 2011/61/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 8. Juni 2011 und unter besonderer Berücksichtigung des Regelungsgehalts des AIFM-Rechtsrahmens
Tobias Schell
Geschrieben von einem Praktiker für Praktiker und angehende Praktiker beleuchtet die Dissertation das Zusammenspiel zwischen dem Unionsrecht und dem Luxemburger Recht im Bereich der vertraglichen Haftung des externen Verwalters alternativer Investmentfonds (der „AIFM“). Näher betrachtet wird die Frage, wie sich die im Luxemburger Gesetz über die Verwalter alternativer Investmentfonds (das „AIFMG“) umgesetzten unionsrechtlichen Regelungen der Richtlinie 2011/61/EU vom 8. Juni 2011 (die „AIFM-RL“) auf die vertragliche Haftungsregeln des Luxemburger Code Civil auswirken. Die Luxemburger Umsetzung europäischen Verwalterregulierung bietet hierbei den Vorteil, dass sie die unionsrechtlichen Regelungen quasi wortgleich ins nationale Recht umsetzt. Mithin sind die Überlegung der Dissertation zu der Auswirkung der Verwalterregulierung auch über Luxemburg hinaus verallgemeinerungsfähig.
Inhaltlich ist die Dissertation in drei große Themenblöcke aufgeteilt: (a) eine Einführung in das Haftungsrecht des Luxemburger Zivilrechts, mit seiner ihm eigenen Unterteilung in die deliktische und vertragliche Haftung, und die Voraussetzungen für Schadensersatzansprüche (b) eine Einführung in den Verwalterregulierung des AIFMG samt dessen Verwalterhaftungsregeln und (c) die Zusammenführung beider Haftungswelten, wobei hier gezeigt wird, dass die unionsrechtlichen Regelungen des AIFMG die Haftungsgrundlagen und die Vertragsfreiheit im Bereich der Verwalterhaftung massiv beeinflussen.
Die Praxisrelevanz dieser Dissertation ergibt sich aus der Tatsache, dass die Verzahnung der unionsrechtlichen Verwalterregelungen und des nationalen Zivilrechts oftmals stiefmütterlich behandelt wird. Hier leistet die Studie einen Diskussionsbeitrag, der gerade im Hinblick auf die aktuelle Überprüfung AIFM-RL auf europäischer Ebene von Bedeutung ist. Einen weiteren praxisrelevanten Bereich stellt die Untersuchung der konkreten Auswirkungen der Regelungen des AIFMG auf die Anwendbarkeit der Haftungsfreistellungen und der Haftungsbeschränkungen dar.
Zudem werden, über die eigentliche Frage der Verwalterhaftung hinaus, auch verschiedene regulatorische Auslegungs- und Strukturierungsfragen der Fondspraxis Luxemburgs bearbeitet.