Die illuminierten Handschriften der Universitätsbibliothek Graz 1225‒1300
Evelyn Theresia Kubina, Michaela Schuller-Juckes
Handschriften gehören zu den vielschichtigsten Zeugnissen des Mittelalters und sind Quellen von unschätzbarem Wert, die wichtige Informationen sowohl zu ihrer jeweiligen Epoche als auch zu ihrer Bedeutung für die Gegenwart liefern. Der vorliegende Band basiert auf der wissenschaftlichen Tiefenerschließung von 86 illuminierten Handschriften und Fragmenten, die aus säkularisierten Klöstern der Steiermark, Kärntens und Sloweniens stammen und sich heute in der Grazer Universitätsbibliothek befinden. Die zwischen 1225 und 1300 entstandenen Werke wurden aus kunsthistorischer Perspektive ausgewertet und in ihren historischen, kulturellen sowie intellektuellen Kontext eingebettet. Dabei ließ sich feststellen, dass es sich bei vielen Handschriften um Importe aus großen Buchproduktionszentren Europas, wie Bologna, Paris oder Südfrankreich, handelt und nur verhältnismäßig wenige Werke in den heimischen Konventen entstanden sind, aus denen sie überliefert wurden. Die Publikation bietet so wichtige Erkenntnisse zur Internationalität der Buchkultur im 13. Jahrhundert.
Der Aufbau des Katalogs folgt dem Format der bereits erschienenen Veröffentlichungen aus dieser Reihe: Auf einen einleitenden Abschnitt folgen Objektbeschreibungen, in denen auf die Materialität (Codicologie, Einband, Provenienz) sowie den Inhalt der Werke eingegangen wird. Im primär kunsthistorisch ausgerichteten Hauptteil dieser Texte wird der Buchschmuck charakterisiert und stilkritisch analysiert. Ein umfangreicher Tafelband zur Veranschaulichung und Untermauerung der im Textteil vorgelegten Argumentationen sowie ein ausführliches Register und Literaturverzeichnis vervollständigen den Katalog.