Die Inschriften des Stadtgottesackers in Halle an der Saale (1550–1700)
Quellen zum Bürgertum einer Stadt in der frühen Neuzeit
Klaus Krueger
Als Prototyp eines außerhalb der Stadtmauern liegenden Begräbnisplatzes protestantischen Bekenntnisses wurde der Stadtgottesacker in Halle zwischen 1557 und 1590 zu einer architektonischen Einheit ausgebaut, die heute in Form und Vollständigkeit nördlich der Alpen einzigartig ist. Die Familien der städtischen Oberschicht, Ratsherren, Bürgermeister, Schöffen und Bornmeister, weiter Hofbeamte, Juristen, Mediziner und hochgestellte Theologen, ließen auf ihre Kosten das zentrale Gräberfeld mit mehr als 90 Schwibbögen umgeben, unter denen sich die eigentlichen Grüfte befinden. Sowohl die darin angebrachten Grabmäler als auch die Arkatur wurden mit Inschriften besitzanzeigenden und religiösen Inhalts versehen, die tiefe Einblicke in die Mentalität einer bildungsbürgerlichen Schicht zur Zeit der Reformation zulassen. Diese Inschriften aus der Zeit bis 1700 werden hier vollständig ediert und übersetzt, Personen und Wappen identifiziert. Fotografien aller erhaltenen Objekte sowie die Möglichkeit eines Zugriffs auf zusätzliches Bildmaterial in hoher Auflösung mittels QR-Code ergänzen die Texte. Link zum virtuellen Rundgang über den Stadtgottesacker in Halle (erstellt durch Ilja Claus): https://360grad-denkmale.de/virtuelle-rundgaenge/stadtgottesacker-halle/.