Die katholische Kirche und Gewalt
Europa und Lateinamerika im 20. Jahrhundert
Vincente Durán Casas, Lucia Ceci, Silke Hensel, Michael Kissener, Norbert Köster, Daniel H. Levine, Andreas Linsenmann, Fortunato Mallimaci, Johannes Meier, Leo J. O'Donavan, Laura Pettinaroli, Roberto Blancarte Pimentel, Stephan Ruderer, Antje Schnoor, Carlos Collado Seidel, Hubert Wolf, Gianmaria Zamagni
Religion und Gewalt: Dieses Thema ist spätestens seit dem 11. September 2001 in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. Die katholische Kirche hat im 20. Jahrhundert zur Gewaltfrage in Wort und Tat immer wieder Stellung bezogen, zum Beispiel während der Bürgerkriege in Spanien und Mexiko sowie durch ihr Verhalten gegenüber dem Sowjetregime, dem italienischen Faschismus, dem Nationalsozialismus und südamerikanischen Militärdiktaturen. Aber auch Befreiungstheologen disku-tierten den Einsatz von Gewalt als Mittel im Kampf gegen strukturelle Ungerechtigkeit. Renommierte Historiker und Theologen aus Lateinamerika und Europa zeigen in diesem Band mithilfe neu zugänglicher Quellen, wie sich verschiedene Gruppen innerhalb der katholischen Kirche zur Gewaltausübung und gegenüber gewalttätigen Akteuren verhielten und wie sie Gewalt legitimierten oder delegitimierten. Diskutiert wird auch, ob das Zweite Vatikanische Konzil (1962 bis 1965) einen Wendepunkt darstellte.