Die nassauisch-preußische Weinbaudomäne im Rheingau 1806–1918
Manfred Daunke
Diese Untersuchung des noch heute größten deutschen Weingutes verknüpft historische mit betriebswirtschaftlichen Fragestellungen: Der Autor beleuchtet die politische und ökonomische Bedeutung der Weinbaudomäne für die Nassauer Herzöge (ab 1866 für den preußischen Staat) ebenso wie die wichtigsten Aspekte der Unternehmensführung. Es zeigt sich, dass die politischen Repräsentanten immer auch als profitorientierte Unternehmer dachten. Damit werden die Entscheidungsprozesse der jeweiligen Protagonisten transparenter.
Der ökonomische Erfolg der Weinbaudomäne stützte sich auf eine effiziente Organisation, die hohe Qualität ihrer Weine und eine professionelle Bearbeitung des Marktes. Vorbildhaft in Anbau- und Produktionsmethoden und nachgerade modern in seinen Werbemaßnahmen, seiner Preispolitik und seiner Distribution erwirtschaftete das Unternehmen hohe Profite für die Eigner. Mit seiner Produktgestaltung, seiner Kundenbetreuung und seiner Imagepflege erfüllte es schon vor mehr als einem Jahrhundert alle Anforderungen des heutigen Marketing.