Die Pönalisierung der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung – eine kritische Analyse
Zugleich ein Reformvorschlag zur Normierung ärztlicher Suizidassistenz
Tobias Kampmann
Im Jahr 2015 hat der Gesetzgeber nach einer kontroversen Debatte die geschäftsmäßige Förderung der Selbsttötung unter Strafe gestellt. Dabei ist es allerdings umstritten, ob eine Suizidbeihilfe überhaupt strafwürdiges Verhalten darstellen kann.
Deshalb beschränkt sich die vorliegende Untersuchung nicht auf eine Analyse der Rechtsfolgen der Neuregelung, sondern prüft darüber hinaus deren materielle Verfassungsmäßigkeit unter Berücksichtigung des komplizierten Spannungsverhältnisses von Lebensschutz und Autonomieschutz. Dabei wird ein Alternativvorschlag entwickelt, durch den mittels einer Normierung der ärztlichen Suizidassistenz im Rahmen des BtMG das Selbstbestimmungsrecht über das eigene Leben in den Mittelpunkt der Rechtslage am Lebensende gerückt werden soll.