Die Salzigkeit der Wogen und der Sterne
Wortkristalle, schockweise Diatriben, zum Dritten: Klingender Granit. Auch Salz für Fagott von und mit Alexandr Alexandrov. Ein HörBuch
Uwe Dick
Die Salzigkeit der Wogen und der Sterne
Planetarisches Salz – Eine alkalische Ballade, die rastlose Salzsuche und das beharrliche Selbstverhör eines Menschen ohne metaphysische Rückversicherung. Feldstörung – Ein Salzbrief aus Immerfern, 1995 in Erwartung der Schwalben – das Arbeitslied des Satz- und Gartenbauers, der nicht für, sondern gegen seine Zeit schreibt (Diatriben genug in dieser Horaziade), „. stolperwitzig über Grant und Grus, jetzt schon im Abereinst.“ Tertium plerumque datur, und sei’s ein Finale Im Böhmischen Meer.
So hat auch bittloser Ernst seine Lust. Jenseits der „Aktuellitis“ einer Gesellschaft, die, beschränkt und nicht haftbar, angeführt von intelligenter Dummheit, sich allenfalls langweilen kann vor einer Kunst des Widerstands, wie Uwe Dick sie vorlebt, nicht vorschreibt. Dieses „alkalische Nein“ ist weder zu verbiedern, noch zu kabarettisieren, auf daß „die kulturgetarnten Raubaffen“ ihren Kitzel hätten.
Alexandr Alexandrov, Komponist international beachteter Theater- und Filmmusik, streut Salz für Fagott ins Sprachfest, damit aus G. Batailles „Theorie der Verschwendung“ lustvolle Praxis werde; doch gewiß nicht, um „duckdeutsches Kulturbehagen“ zu versüßen.