Die schlimme Botschaft
20 Szenen
Carl Einstein, Heinrich Hubert Houben
»Sein irdisches Auftauchen ist katastrophal für bürgerliche Hirne.« (Franz Blei über Carl Einstein)
| Carl Einstein ist einer der ganz Großen – und zugleich ein beinahe Vergessener. Insbesondere trifft dies auf sein dramatisches Werk ›Die schlimme Botschaft‹ von 1921 zu. Die Szenenfolge überlebte nicht lange genug, um Teil des allseitigen literarischen Gedächtnisses zu werden. Kurz nach Veröffentlichung (noch keine 200 Exemplare waren verkauft) finden sich Autor, Verleger (in der Person von Ernst Rowohlt) wie Schriftstück auf der Anklagebank wieder. Der Vorwurf lautet: Blasphemie. Die gesamte Restauflage wird eingestampft. In der Zeit des braunen Spuks ist Einstein einer der vielen verfolgten Avantgardisten. An Veröffentlichungen in Deutschland ist nicht mehr zu denken. Als er sich 1940 das Leben nimmt, werden seine Werke für lange Zeit unbeachtet zurückbleiben.
| ›Die schlimme Botschaft‹: Ein hartes und ungnädiges Stück, das wie kaum ein anderes mit der zerstörerischen Wesensart des Menschen ins Gericht geht. Erschreckend unbarmherzig erlebt Jesus Christus seine Passion erneut – in der Gesellschaft der Weimarer Republik. Eine unbedingt lesenswerte Entdeckung! Seit 1921 erstmals wieder als Einzelausgabe erhältlich.
| Ausgestattet mit umfangreichem Zusatzmaterial, u. a. einem ausführlichen Vorwort und Heinrich H. Houbens Artikel zu dem Zensurfall aus seiner Enzyklopädie ›Verbotene Literatur von der klassischen Zeit bis zur Gegenwart‹ (1924).
| ›Die schlimme Botschaft‹ erscheint als erster Band der offenen Reihe ›Verbotene Literatur‹.